Münchener Rück, Royal Dutch Shell und Procter & Gamble: 3 Aktien, deren Dividenden Zinsen ersetzen können

Den Zeiten hoher Zinsen auf Tages- und Festgeldkonten nachzutrauern muss wirklich nicht sein. Denn gerade langfristige Investoren können mithilfe von soliden Dividendenaktien durchaus gleichwertigen Ersatz schaffen. Naja, vielleicht mit gewissen Einschränkungen, aber dazu später mehr.
Nichtsdestoweniger wollen wir heute drei interessante Dividendenaktien betrachten, deren Dividenden so manchen Zinsen früherer Zeiten Konkurrenz machen können. Mach dich auf eine spannende Auswahl gefasst!
1) Münchener Rück
Die erste Aktie mit besonders zuverlässigen und defensiven Dividenden heißt Münchener Rück (WKN: 843002). Und diese interessante Dividendenaktie liefert gleich zwei Gründe, weshalb sie einen Platz in diesem Ranking verdient hat.
Zum einen wäre da die überaus langfristig stabile Dividendenhistorie, die die Münchener Rück voller Stolz ihren Investoren präsentieren kann. Bereits seit 1969 und somit seit fast fünf Jahrzehnten musste hier die Dividende nicht mehr nach unten korrigiert werden.
Zum anderen sorgt eine sogenannte Schwankungsrückstellung dafür, dass die Dividende auch in turbulenteren Jahren konstant bleibt. Mit rund 10 Milliarden Euro kann hier das ein oder andere Jahr, wie zuletzt das Geschäftsjahr 2017, dividendentechnisch aufgefangen werden, wenn es operativ mal nicht so läuft. Nachhaltige Dividendenstabilität wird hier folglich wirklich großgeschrieben.
Gegenwärtig lockt die Münchener Rück mit einer Ausschüttungshöhe auf Vorjahresniveau, was 8,60 Euro je Anteilschein für 2017 bedeutet. Bei einem Kurs in Höhe von 188,30 Euro können Investoren hier eine Dividendenrendite von 4,56 % einstreichen. Wann gab es das zuletzt auf Festgeld?
2) Royal Dutch Shell
Falls dir das allerdings noch zu wenig ist, lass uns noch eine kleine Schippe drauf legen. Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) zahlt quartalsweise nämlich umgerechnet rund 0,40 Euro (0,47 US-Dollar) je Anteilschein aus, wodurch Investoren bei einem gegenwärtigen Kurs je B-Aktie von 26,43 Euro auf eine Dividendenrendite von 6,05 % kommen können.
Auch Royal Dutch Shell kann mit einer sehr soliden Dividendenhistorie glänzen. Hier wurde die Dividende seit dem Ende des zweiten Weltkriegs, d.h. seit dem Jahre 1945 nicht mehr gekürzt. Trotz Wirtschaftskrisen, trotz anderweitig kriselnder Jahre.
Und Apropos anderweitig kriselnde Jahre: Gerade in Anbetracht der letzten Jahre ist dieser Dividendenlauf umso bemerkenswerter. Eine schnelle Google-Suche zum Thema Ölmarkt wird dir ziemlich flink das herausfordernde Umfeld der jüngeren Vergangenheit offenbaren, mit dem alle Ölakteure fertig werden mussten. Dennoch konnte Royal Dutch Shell selbst in diesen Zeiten seine Dividende konstant halten, was gewiss Mut für künftige Krisen machen dürfte.
3) Procter & Gamble
Doch falls dir die Geschwindigkeit jetzt ein wenig zu rasant geworden ist, lass uns wieder etwas Tempo herausnehmen. Bei Procter & Gamble (WKN: 852062) handelt es sich nämlich um einen eher defensiven Produzenten von Hygieneartikeln wie Pampers, Gillette, Swiffer, Oral B und Ariel, um nur einige zu nennen.
Nichtsdestoweniger kann Procter & Gamble mit einer überaus interessanten Dividendengeschichte (ja, hier kann man wohl wirklich von Geschichte sprechen!) aufwarten, mit der nur wenige Dividendenaktien gleichziehen können.
Bereits seit 1890 erhalten hier Investoren nämlich Jahr für Jahr eine Dividende, bei Procter & Gamble können wir daher mit Fug und Recht von einem wahrhaftigen Dividenden-Dino sprechen. Zudem wurde die Dividende bei Procter & Gamble seit inzwischen 61 Jahren kontinuierlich erhöht. Procter & Gamble ist daher ebenfalls ein langjähriges Mitglied im Club der Dividendenaristokraten.
Momentan zahlt Procter & Gamble eine Dividende in Höhe von 0,6896 US-Dollar je Aktie aus, wodurch sich beim Kurs von 79,28 US-Dollar eine rechnerische Dividendenrendite von 3,47 % ergibt. Gewiss nicht übel für eine Dividende mit solchen historischen Bezügen.
Zinsersatz mit Einschränkungen
Alle drei Aktien besitzen aufgrund ihrer individuell zuverlässigen Ausschüttungen daher meiner Meinung nach zumindest das Potenzial, als Zinsersatz dienen zu können. Dennoch gibt es eine Einschränkung, die ich dir nicht vorenthalten möchte:
Investoren, die derartige Dividendenpapiere in Erwägung ziehen, müssen sich nämlich auf Volatilität und möglicherweise sogar regelrechte Crashs einstellen. Der Zinsersatz durch Dividenden funktioniert daher tendenziell nur langfristig.
Wenn du hingegen lieber kurzfristig agieren möchtest, solltest du dich vielleicht nicht dem Irrglaube verschreiben, dass die Dividende der neue Zins ist. Denn damit könntest du womöglich auch ganz böse auf die Nase fallen.
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Vincent besitzt Aktien der Münchener Rück und Royal Dutch Shell (B-Aktien). The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.