ProSiebenSat.1 Media nach den schwachen Zahlen: Das strukturelle Problem wird größer
Das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777) hat am 02.08.2018 Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2018 präsentiert. Ich habe schon mehrfach auf die strukturellen Probleme des in erster Linie klassischen TV-Anbieters hingewiesen und ich glaube, dass sich diese inzwischen auch im Zahlenwerk bemerkbar machen.
Schauen wir uns das Ganze daher nun am besten einmal angesichts der frischen Zahlen an:
Zahlen, Daten, Fakten
Bei einem ersten Blick auf das Zahlenwerk fällt zunächst auf, dass ProSiebenSat.1 Media beim Umsatz auf die Bremse treten musste. Standen im Vorjahr zum Ende des ersten Halbjahres noch Erlöse von 1,872 Milliarden Euro in den Büchern, verbuchte der Medienkonzern in diesem Jahr lediglich noch 1,794 Milliarden Euro.
Zwar führt der Konzern dies auf ungünstige Währungseffekte zurück, aber nichtsdestoweniger spiegeln diese Zahlen wieder, dass der Konzern operativ bestenfalls auf der Stelle tritt.
Auch beim sogenannten adjusted EBITDA können wir lediglich Stagnation feststellen. Nach einem Ergebnis von 458 Millionen Euro im Vorjahr beläuft sich der Wert auf inzwischen 459 Millionen Euro. Glanzvolles Wachstum sieht gewiss anders aus.
Zudem offenbart ein näherer Blick ins operative Geschäft, dass ProSiebenSat.1 Media bei seinen Hauptsendern – ProSieben und Sat.1 – einen Rückgang bei der relevanten Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen musste. Lagen die Zuschauermarktanteile der beiden Sender im Vorjahreshalbjahr noch bei 9,7 % und 8,4 %, befinden sie sich gegenwärtig lediglich noch bei 9,1 % und 8,0 %.
Die Zugewinne bei den kleineren Sendern wie ProSieben Maxx und RTL Nitro können diesen Einbruch zwar ganzheitlich gesehen kompensieren. Allerdings sollten Investoren dennoch kritisch hinterfragen, wo die Reise des angeschlagenen TV-Anbieters bei nachlassendem Interesse an den Hauptsendern hinführt.
Foolisher Schlussstrich
In meinen Augen verdeutlichen die Zahlen unterm Strich daher einmal mehr, in welcher schwierigen Lage sich ProSiebenSat.1 Media derzeit befindet. Streaminganbieter, wie beispielsweise Netflix, machen dem Unternehmen das Leben schwer, was sich nun mitunter auch im Zahlenwerk bemerkbar macht.
Hinzu kommen nun noch erste Anzeichen, dass ProSiebenSat.1 Media selbst bei seinen Flaggschiffsendern schwächeln könnte. Insgesamt sind das nicht gerade tolle Aussichten für alle leidgeplagten Investoren des zuletzt immer häufiger kriselnden Medienunternehmens.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.