Top-Aktien für April

In den Augen unserer Autoren könnten diese Top-Aktien für April spannende Investitionsmöglichkeiten für langfristige Investoren darstellen.
Ralf Anders: Lakestar SPAC I
Die Welt des Wagniskapitalgebers Lakestar Advisors dreht sich um E-Commerce, Fintech, SaaS und Soziale Netzwerke. Normalerweise wird ein Start-up über mehrere Finanzierungsrunden begleitet, bevor es an die Börse gebracht wird. Nun hat Manager Klaus Hommels entschieden, eine Abkürzung zu wählen: Er brachte im Februar den in den USA boomenden SPAC-Trend nach Europa.
Lakestar SPAC I (WKN: A2QM3K) heißt das hochvermögende Kind unspektakulär und seit Wochen läuft die Suche nach einem attraktiven Akquisitionsobjekt auf Hochtouren. Hommels wird wohl alles daransetzen, das Projekt zum Erfolg zu führen, um vielleicht auch hierzulande eine Welle loszutreten. Die Auswahl an spannenden Tech-Unternehmen in privater Hand ist riesig. Schon im April könnte er einen kurstreibenden Deal verkünden.
Ralf Anders besitzt keine Aktien von Lakestar SPAC I.
Caio Reimertshofer: Fastly
Zuletzt habe ich mir die Aktie von Fastly (WKN: A2PH9T) wieder etwas genauer angesehen. Das Unternehmen beobachte ich seit etwas über einem Jahr. Für mich ist Fastly mittlerweile ein Player, der definitiv auf die Watchlist von jedem Investor gehört, der sich etwas digitaler im Portfolio aufstellen möchte.
Fastly bietet hauptsächlich CDN-Dienste (Content-Delivery-Network) an, die dafür sorgen, dass Websitedaten Besuchern wesentlich schneller zur Verfügung stehen. In der Zukunft werden sich noch viel mehr Dienstleistungen und Käufe online abspielen, was Fastly von Haus aus großartige Wachstumsmöglichkeiten beschert.
Zudem hat Fastly-Gründer Artur Bergman die Technologie so gebaut, dass jeder einzelne Schritt auf Perfektion ausgelegt ist. Durch diese granulare Exzellenz lässt sich der Gesamtprozess wesentlich effektiver gestalten, vor allem im Vergleich zu Konkurrenten. Da im Internet jede Sekunde Ladezeit zählt, bestehen gute Chancen, dass Kunden von anderen CDN-Dienstleistern zu Fastly abwandern.
Als technologisch führender Anbieter in diesem Bereich sollte man Fastly also auf dem Schirm haben. Umso besser noch, dass das Unternehmen sein Angebot um weitere Felder ergänzen möchte. Aus meiner Sicht also definitiv eine spannende Aktie für den Monat April.
Caio Reimertshofer besitzt keine Aktien von Fastly.
Florian Hainzl: Rational
Ja, die Aktie von Rational (WKN: 701080) ist kein Schnäppchen. Nach vielen Jahren mit hohem einstelligen bis niedrigen zweistelligen Umsatzwachstum gab es im Corona-Jahr einen Rückschlag zu verzeichnen. Um 23 % ist der Umsatz laut vorläufigen Zahlen zurückgegangen und für 2021 erwartet das Management auch nur ein leichtes Wachstum bei den Erlösen.
Trotzdem habe ich das Unternehmen Mitte März in den Sparplan aufgenommen. Keine Restaurantküche wird es sich angesichts von einem Mangel an Köchen und zunehmenden Hygieneauflagen leisten können, auf Dauer auf die Geräte von Rational zu verzichten. Diese automatisieren nämlich bereits heute die Speisezubereitung und das Drumherum in einem Umfang, wie ich es persönlich nicht für möglich gehalten habe.
Florian Hainzl besitzt Aktien von Rational.
Peter Roegner: Coupang
Seit Anfang März ist der größte Onlinehändler Südkoreas, Coupang (WKN: A2QQZ2), an der Börse notiert. Nach einem kurzen Sprung auf knapp 70 US-Dollar hat sich der Kurs jetzt bei rund 44 US-Dollar eingependelt, was einem Börsenwert von rund 75 Mrd. US-Dollar entspricht.
Coupang konnte 2020 seinen Umsatz um 91 % auf 12 Mrd. US-Dollar steigern. Neben dem klassischen Onlinehandel können die Koreaner nicht nur mit einer integrierten Zahlungsplattform aufwarten, sondern mischen auch bei der Auslieferung sowohl von Lebensmitteln als auch fertig zubereitetem Essen mit.
Besonders interessant finde ich, dass Coupang sein eigenes Logistiknetzwerk betreibt und die Bestellungen selbst ausliefert. Da 70 % der Koreaner in einem Umkreis von zehn Kilometern um ein Coupang-Logistikzentrum wohnen, ist Coupang in der Lage, die Lieferzeiten vieler seiner Wettbewerber zu unterbieten.
Und mir gefällt der ebenso ehrgeizige wie umtriebige Firmengründer Bom Kim mit seinem Firmenmotto: „Wir wollen eine Welt schaffen, in der sich die Kunden fragen: ‚Wie konnte ich jemals ohne Coupang leben?‘“
Peter Roegner besitzt keine Aktien von Coupang.
Stefan Naerger: Microsoft
Software-Klassiker Microsoft (WKN: 870747) steht bei mir im April ganz oben auf der Tagesordnung. Insbesondere bei den Übernahmen zeigt sich der Tech-Dino in letzter Zeit von seiner besten Seite.
Erst Bethesda und jetzt Discord? Laut Bloomberg ist eine Übernahme für mehr als 10 Milliarden US-Dollar im Gespräch. Ein stolzer Preis für einen stolzen Kommunikationsanbieter, der vor allem bei der weltweiten Spielergemeinschaft eine echte Hausnummer ist.
Wenn der Schachzug gelingt, hätte man zusammen mit dem sehr gut gelungenen Game Pass ein weiteres Ass gegenüber der japanischen Konkurrenz im Ärmel. Sowohl Microsoft als auch Microsoft-Investoren wären dann im Gaming-Sektor optimal für die Zukunft aufgestellt.
Stefan Naerger besitzt keine Aktien von Microsoft.
Frank Seehawer: Autozone
Mein Favorit für den Monat April ist Autozone (WKN: 881531). Das Unternehmen ist der zweitgrößte KFZ-Ersatzteilhändler in den USA. Trotz immer wieder aufkeimender Sorgen über einen stärken Eintritt von Amazon in die lukrative Nische konnte Autozone sich bisher recht gut behaupten und Jahr für Jahr neue Umsatzrekorde schreiben.
Das neu aufgelegte Konjunkturprogramm der Biden-Regierung in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar sollte auch bei Autozone für eine Belebung der Geschäfte sorgen. Die Aktie erreichte zuletzt immer wieder neue Allzeithochs. Das Momentum ist gut und sollte auch im April weiter anhalten.
Frank Seehawer besitzt keine Aktien von Autozone.
Vincent Uhr: Roku
Die Tech-Korrektur hat inzwischen wieder viele spannende und wachstumsstarke Aktien deutlich preiswerter werden lassen. Eine Aktie, bei der es zudem einen Schwenk in der Unternehmensstrategie gegeben hat, ist die von Roku (WKN: A2DW4X).
Das Management von Roku hat erst kürzlich verkündet, dass das This-Old-House-Franchise mit seinen über 1.500 Episoden übernommen worden ist. Das dürfte einen Schritt in den Markt des Content ermöglichen, der sich bereits durch die Quibi-Inhalte abgezeichnet hat. Für den eigentlichen Plattformbetreiber, auf dem sich Inhalte anderer Dienste tummeln, ungewöhnlich.
Content könnte für die Wachstumsgeschichte von Roku jedoch entscheidend sein, immerhin ist das womöglich ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Mit Blick auf den Aktienkurs, der inzwischen ca. 25 % unter den Rekordhochs notiert, eine attraktive Option. Zumal sich Roku mit der Nielsen-Partnerschaft rüstet, um die eigene Plattform zukünftig effizienter zu monetarisieren.
Vincent Uhr besitzt Aktien von Roku.
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Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Fastly, Microsoft und Roku.