Inflation bei 3,9 %. Warum diesmal alles anders ist!

Bereits im Februar 2021 hatte ich über die Möglichkeit einer höheren Inflation berichtet. Damals lag die Rate noch bei 1,3 %. Im August 2021 hat sie in Deutschland nun bereits 3,9 % erreicht. Im Euroraum liegt sie derzeit bei 3,0 %. Ob damit der Höhepunkt erreicht ist, bleibt abzuwarten. Seit Ende des Jahres 2020 ist die Inflation jedoch relativ stetig angestiegen.
Die Zentralbanken gehen aufgrund der im Vorjahr teils rückläufigen Preisentwicklung von einem vorübergehenden Phänomen aus und rechnen 2022 mit einer Normalisierung der Situation. Sie heben deshalb die Zinsen derzeit nicht an. Zudem sollen die Löhne nach Möglichkeit in diesem Jahr nicht steigen, da die Inflation so noch stärker steigen würde.
Warum die Inflation weiter klettern könnte
Doch es gibt auch Investoren, die mit einer noch höheren Inflation rechnen, die ohne Gegenmaßnahmen nicht verschwinden wird. So stellte der Milliardär und Harvard-Absolvent John Paulson zuletzt fest, dass sich die Situation gegenüber 2008 und Folgejahren unterscheidet.
Damals erhöhten die Zentralbanken ebenfalls die Geldmenge deutlich, doch aufgrund der gleichzeitig eintretenden strengeren Vorsorgeregeln für Banken wurde sie kaum an die Wirtschaft weitergegeben. Heute dagegen kommt die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf an, weshalb die Inflation schnell steigt.
Welche Anlagen jetzt Schutz bieten
John Paulson geht deshalb davon aus, dass Gold noch sehr viel höher steigt. Bis Ende des Jahres 2021 könnte die Inflation noch weiter anziehen, da bis dahin das niedrige Vorjahrespreisniveau zum Tragen kommt. Sollte sie jedoch 2022 nicht sinken, könnten die Zinsen steigen. Dies hätte wiederum für fast alle Anlagen (Aktien, Gold, Anleihen) negative Auswirkungen. Bis dahin sind jedoch weiterhin vor allem Aktien guter Unternehmen, Gold und weitere Substanzwerte ein guter Schutz vor der Geldentwertung.
Die meisten und vor allem zyklische Aktien sind seit der Krise im März 2020 bereits überproportional stark gestiegen. Gerade sie werden deshalb bei einer Verschlechterung der Bedingungen auch wieder stark fallen. Aus diesem Grund könnte es sich jetzt lohnen, antizyklisch vorzugehen und defensive Werte zu kaufen. Sie fallen während einer Korrektur weniger, zahlen meist weiterhin eine Dividende und bieten dennoch Schutz vor der Inflation.
Beispiele hierfür sind Colgate-Palmolive (WKN: 850667), Procter&Gamble (WKN: 852062) oder General Mills (WKN: 853862). Doch auch langfristig sind Aktien und Gold die deutlich bessere Anlage als Bargeld. So betrug die durchschnittliche Inflation in Deutschland seit 1979 etwa 2,2 %. 100 Euro verloren seitdem mehr als 60 % an Kaufkraft. Wer den gleichen Betrag dagegen in Aktien (beispielsweise in den S&P-500-Index) investierte, konnte sein Vermögen auf etwa 4.539 Euro steigern (01.09.2021). Der beste Zeitpunkt zum Einstieg waren dabei immer die Krisen gewesen.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.