Teamviewer-Aktie: Warum sie um 14,94 % gestiegen ist!
Zum Teamviewer (WKN: A2YN90)-Börsengang war ich gegenüber der Aktie eher pessimistisch. Grund waren die Verkäufe des Hauptinvestors Permira und die hohe Aktienbewertung. 2020 profitierte Teamviewer dennoch von der Pandemie-Sondersituation, sodass der Kurs weiter stieg.
Teamviewer-Aktie: Erst Berg-, dann Talfahrt
Doch dann wendete sich das Blatt. Teamviewer übernahm sich mit zwei teuren Sponsorenverträgen, die das Ergebnis belasten. Ob sie hingegen zu den erhofften Umsatz- und Ergebnissprüngen führen, ist noch offen.
Zudem kündigten viele Firmen ihr Teamviewer-Abo, als sich die Pandemielage besserte und viele Menschen wieder in den Betrieb zurückkehrten. Mit der Ergebnis-Veröffentlichung zum dritten Quartal 2021 konnte Teamviewer schließlich sein schwächeres Wachstum nicht mehr verbergen, sodass die Aktie noch einmal stärker fiel.
Grund zum Optimismus
Aktuell sind nur noch wenige Analysten für die Aktie optimistisch. Ich gehöre nicht dazu. Am 5. November 2021 schrieb ich bereits: „Wie profitabel Teamviewer sein kann, zeigt die operative Cashflowmarge. Sie liegt nach den ersten drei Quartalen 2021 bei 31,9 %.“ Aktuell könnte deshalb ein weiteres Warren Buffett-Zitat zutreffen: „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind. Sei ängstlich, wenn andere gierig sind.“
Teamviewer verfügt über ein Geschäft, dass sehr profitabel sein kann, und das Management hat bereits weitreichende Maßnahmen eingeleitet, die wahrscheinlich Wirkung zeigen. Zudem ist die Aktie heute wieder deutlich günstiger bewertet.
Teamviewer-Aktie steigt um fast 15 %
Heute (12.01.2022) ist die Teamviewer-Aktie auf Xetra um 14,94 % gestiegen. Im vierten Quartal 2021 erzielte das Unternehmen erste Erfolge. So wuchsen die Billings (fakturierten Umsätze) mit 20 % stärker als im dritten Quartal 2021. Sie liegen zudem über der im Oktober 2021 kommunizierten langfristigen Wachstumsprognose.
Für das Gesamtjahr 2021 erreichte Teamviewer ein Billings-Wachstum von starken 19 % auf 548 Mio. Euro. Das Unternehmen berichtet über eine hohe Nachfrage im Enterprise-Geschäft und eine stetige Steigerung im Segment der kleinen und mittelgroßen Unternehmen.
Die bereinigte EBITDA-Marge erwartet das Software-Unternehmen zwar für das Gesamtjahr 2021 mit 47 % unter dem Vorjahreswert von 56,8 %, doch dies ist keine Überraschung. Teamviewer geht deshalb für das bereinigte EBITDA zwischen 254 und 257 Mio. Euro aus. Die Abonnentenzahl stieg um 7,36 % von 584.000 auf 627.000.
„Wir haben das Geschäftsjahr mit einem starken vierten Quartal abgeschlossen. Das spiegelt sich besonders in der hohen Anzahl an Vertragsverlängerungen und in einem starken Billings-Wachstum im Enterprise-Segment wider. Das zeigt: unsere Strategie greift. Auch die ersten Ergebnisse der Maßnahmen zur Umsatzsteigerung und Kostenreduktion bestätigen uns in unserem Kurs. Wir sind überzeugt, dass wir unsere führende Position in attraktiven Wachstumsmärkten auf der Basis zukünftig noch weiter ausbauen können“, so Teamviewers CEO Stefan Gaiser.
Fazit
Viele schlechte News sind aktuell bereits eingepreist. Somit könnte Teamviewer zukünftig wieder positiv überraschen.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.