Nvidia-Aktie oder AMD-Aktie? 1 Kennzahl macht die Entscheidung leicht
Sollte man jetzt die Nvidia-Aktie (WKN: 918422) oder besser die AMD-Aktie (WKN: 863186) kaufen? Vielleicht haben sich sogar beide Aktien ihren Platz im Depot verdient?
Der Markt scheint sich bei dieser Frage noch nicht ganz einig zu sein. Denn beide Aktien stehen seit Jahresbeginn mit rund 30 % im Minus (Stand für diese Zahl und alle weiteren Zahlen: 22.08.2022).
Im Grunde darf das niemanden überraschen. Denn die Geschäftsmodelle ähneln sich sehr. Und der Chipsektor macht eben das, was er schon immer gemacht hat. Und zwar Chips liefern. Sowohl für den B2B- als auch für den B2C-Markt.
Während sich die Chiphersteller in den letzten Jahren mit immer neuen Leistungsrekorden überboten, rückt neuerdings eine Kennzahl in den Fokus, die in der Vergangenheit eine eher sekundäre Rolle gespielt hat: der Stromverbrauch. Und diese Kennzahl könnte in nächster Zeit darüber entscheiden, ob die Nvidia-Aktie oder die AMD-Aktie im Portfolio landet.
Die Kennzahl, die in Zukunft über den Chipabsatz entscheiden könnte
Der Chipsektor hat heutzutage zwei Gesichter. Auf der einen Seite stehen stromsparende Chips, die vor allem in mobilen Endgeräten verbaut wurden. Auf der anderen Seite stehen Hochleistungs-Chips, die radikal auf Leistung setzen und alle anderen Parameter ignorieren.
Für beide Bereiche existieren nach wie vor genügend Anwendungsfälle. Doch man darf stark davon ausgehen, dass der Stromverbrauch in nächster Zeit die entscheidende Kennzahl werden könnte. Denn es dürfte niemandem entgangen sein, dass die Megawattstunde im europäischen Handel mittlerweile über 500 Euro kostet. Mehr als 6-mal so viel wie noch vor einem Jahr.
Noch scheint das die Manager hinter der Nvidia-Aktie nicht zu kümmern. Denn Gerüchten zufolge soll das neue GPU-Flaggschiff bis zu 900 Watt ziehen. Also beinahe doppelt so viel wie die aktuelle RTX-30er-Reihe.
An dieser Front könnte die Nvidia-Aktie scheitern
Die AMD-Chips der RX6er-Reihe verbrauchen aktuell nicht wesentlich weniger. 300 Watt sollte man auch hier einplanen.
Doch das Geschäftsmodell hinter der AMD-Aktie hat etwas, was der Nvidia-Aktie grundsätzlich fehlt: Eine iGPU-Produktreihe, die eine zufriedenstellende Leistung bei einem niedrigen Stromverbrauch bietet.
Von einem AMD Vega 11 kann man natürlich keineswegs die Leistung einer Nvidia RTX 3060-TI erwarten. Die Benchmarks zeigen in diesem Fall einen Vorsprung von etwa 750 %.
Doch womöglich entscheiden sich in nächster Zeit wesentlich mehr Kunden für die Sparvariante iGPU. Mit einem Verbrauch von nur 60 Watt ist man bestens für ein hochpreisiges Umfeld gerüstet. Erst recht, wenn man die Leistung der Flaggschiffe ohnehin nicht benötigt.
Ich kaufe den zukünftigen Massenmarkt
Zwei absolute Top-Aktien buhlen um die Gunst der verwöhnten Kundschaft. Die Nvidia-Aktie wird zweifelsohne weiterhin das High-End-Umfeld mit neuen Rekorden um den Finger wickeln.
Doch den Massenmarkt sehe ich derzeit eher auf der Seite der AMD-Aktie. Und das bedeutet für mich mittelfristig: mehr Kunden, mehr Umsatz und am Ende ein profitables Geschäftsmodell.
Für lange Zeit war der Stromverbrauch kein Thema. Doch diese Zeiten sind fürs Erste vorbei. Es würde mich zwar nicht überraschen, wenn Nvidia noch ein Ass im Ärmel hätte. Doch bis dahin greife ich lieber zur AMD-Aktie.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia.