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Sartorius: Nach dem Crash ist vor dem Anstieg?

Labor Biotech
Foto: Getty Images

Die Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal 2022 führten bei den Aktien von Sartorius (WKN: 716563) zu einem Crash. So sieht man zum Glück nur selten, dass sich eine DAX-Aktie mit einem Kursverlust von annähernd 20 % aus dem Handel verabschiedet.

Doch das offizielle Abflachen der Corona-Sonderkonjunktur für Laborausrüster bringt das Umsatzwachstum von Sartorius nachgewiesen unter Druck. Dennoch sollte man aus meiner Sicht die Aktie nicht einfach blind mit Verlusten verkaufen. Denn die Wachstumsstory ist aus meiner Sicht intakt. Ganz im Gegenteil, die Bewertung von Sartorius war selten so attraktiv wie aktuell.

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Das dritte Quartal im Detail

Wenn eine DAX-Aktie einen Handelstag mit ca. 20 % Abschlag verlässt, könnte man annehmen, dass das Unternehmen fundamentale Schwierigkeiten hat. Dies ist aus meiner Sicht bei Sartorius nicht der Fall. Denn das einzige Problem, das der Labormittelausrüster aktuell hat, liegt in zu hohen Erwartungen begraben. So konnte das Unternehmen in den ersten neun Monate des Geschäftsjahres ein nominales Umsatzwachstum von 23,2 % verbuchen.

Dass das Umsatzwachstum unterm Strich nur bei 16,6 % lag, lässt sich auf Fremdwährungsschwankungen zurückführen und sollte die operative Leistung von Sartorius nicht schmälern. Sieht man sich jedoch nur das dritte Quartal an, erkennt man die Bedenken des Kapitalmarktes. Denn hier lag das nominale Umsatzwachstum nur noch bei 17,3 % und währungsbereinigt bei 8,7 %. Nichtsdestotrotz arbeitet Sartorius hochprofitabel. So betrug die operative Marge im dritten Quartal 33,6 %. Im Vergleich zur Neunmonatssicht handelt es sich nur um eine geringfügige Verringerung (33,8 %).

Die größten Bedenken des Kapitalmarktes sind vermutlich die abflachenden Auftragseingänge, die derzeit nominal um 5 % niedriger liegen, als dies noch vor einem Jahr der Fall war. Hier erkennt man ganz klar, dass die Sonderkonjunktur durch die Coronavirus-Pandemie beendet ist und Sartorius wieder im ursprünglichen Tempo wachsen sollte. Dennoch muss erwähnt werden, dass dieser Effekt schon weitgehend eingepreist ist.

Bewertung von Sartorius

So ist die Bewertung von Sartorius seit dem Coronahoch deutlich zurückgelaufen. Dies erkennt man auch am aktuellen KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis). Zieht man das Ergebnis je Aktie der ersten neun Monate in Höhe von 7,32 Euro heran und addiert das Ergebnis des vierten Quartals 2021 (inkl. einer konservativen Steigerung von 15 %), erhält man ein Ergebnis je Aktie von 9,78 Euro für das Geschäftsjahr 2022.

Da die Sartorius-Stammaktie derzeit auf einem Kursniveau von ca. 267 Euro je Aktie notieren, errechnet sich ein KGV von 27,3 (Stand: 20.10.2022, maßgeblich für alle Kennzahlen). Keine Frage, das KGV liegt immer noch deutlich über den Durchschnittswerten aus dem DAX. Nichtsdestotrotz darf man das immer noch starke Wachstum von Sartorius nicht außer Acht lassen.

Denn das Ergebnis je Aktie ist in den ersten neun Monaten um 23,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Dies impliziert eine PEG (Price-Earnings-Growth-Rate) von 1,17 und liegt somit im neutralen Bereich.

Fazit

Aus meiner Sicht bleibt die Aktie von Sartorius auf Sicht von 10 bis 20 Jahren ein attraktives Investment. Denn der Laborausrüster hat vor allem in Asien deutliches Wachstumspotenzial und verfügt über eine operative Marge von annähernd 34 %. In Anbetracht eines KGVs von ca. 27 für das aktuelle Geschäftsjahr ist zudem die Aktie so günstig wie seit Jahren nicht mehr. Als Kleinanleger würde ich jedoch zur Stammaktie tendieren, denn diese ist deutlich günstiger und die geringere Liquidität fällt nicht ins Gewicht.

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Michael besitzt Aktien von Sartorius. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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