Tesla-Aktie und NIO-Aktie: 2 Autowerte, 1 Parallele

Viele Auto-Aktien haben derzeit keinen leichten Stand. Tesla (WKN: A1CX3T) und NIO (WKN: A2N4PB) bilden dabei keine Ausnahme. Beide Werte haben vom Hoch bereits mehr als 70 beziehungsweise 80 % verloren (27.12.2022). Die Rückgänge stellen selbst für Technologie- und Wachstumsaktien einen deutlichen Abschlag dar.
Doch warum fallen beide Aktien noch immer?
Corona-Politik bremst Tesla ein
Eine Ursache für die jüngsten Abverkäufe ist in China zu finden. Hier sind zuletzt die Corona-Infektionszahlen weiter in die Höhe geschossen. Zwar sind bereits viele Menschen geimpft, aber das Land verfolgt weiterhin eine sehr restriktive Corona-Politik. Ein Grund dafür könnte sein, dass die tatsächlichen von den offiziellen Todeszahlen abweichen und die chinesischen Impfstoffe weniger wirksam sind.
Dies führt dazu, dass Tesla im Dezember 2022 die Produktion für acht Tage stoppt und sie vom 20. bis 31. Januar 2023 noch einmal unterbricht.
Nachfragerückgänge
Der Konzern fertigt in China derzeit ohnehin bereits weniger Fahrzeuge, als er könnte. Ursache ist allerdings nicht die Virus-Politik, sondern eine schwächere Nachfrage.
So berichtet die China Merchants Bank International, dass Tesla zwischen dem 1. und 25. Dezember 2022 in China 36.533 Fahrzeuge und damit 28 % weniger als ein Jahr zuvor verkauft hat. Hinzu kommt, dass die gesamte Branche ihre Verkäufe im gleichen Zeitraum und Land um 15 % steigerte. Der stärkste Konkurrent BYD (WKN: A0M4W9) verbesserte seinen Absatz sogar um 93 %.
Im Vorjahr (2021) unterbrach Tesla seine Produktion in der letzten Dezemberwoche 2021 hingegen nicht und stoppte sie zum chinesischen Neujahrsfest nur für drei Tage. Das Shanghai-Werk ist für den Automobilkonzern sehr bedeutsam, da es in den ersten drei Quartalen 2022 mehr als die Hälfte zur Gesamtproduktion beitrug.
Tesla-Aktien waren aufgrund des kräftigen Wachstums lange Zeit sehr hoch bewertet. Doch nun sind die ambitionierten Ziele zumindest kurzfristig nicht länger erreichbar, was zu einem starken Kurseinbruch geführt hat.
NIO-Aktien leiden ebenfalls
Doch mit diesem Problem ist Tesla derzeit nicht allein. Auch der chinesische Hersteller NIO berichtet über Probleme. Corona-Einschränkungen führten zu Lieferketten-Engpässen und so zu Absatz- und Produktions-Herausforderungen.
Aus diesem Grund senkt NIO nun für das vierte Quartal 2022 seine Lieferprognose von 43.000 bis 48.000 auf nur noch 38.500 bis 39.500 Fahrzeuge. Dies trug bei den Aktien zu einem weiteren stärkeren Rückgang bei. Dabei half es auch nicht, dass der Konzern zuletzt mit dem EC7 und ES8 zwei neue Modelle vorstellte.
Sowohl Tesla- als auch NIO-Aktien sind sehr volatil und konjunktursensibel. Sie könnten deshalb bei einer Virus- und wirtschaftlichen Lageverbesserung auch schnell wieder steigen. Allerdings ist eine genaue Zeitpunkt-Prognose dafür unmöglich.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.