Elektroautos: Geely hat in Europa die Marktführerschaft übernommen

Elektroautos an E-Ladestationen
Foto: Getty Images

Um die Dynamik des Elektroautomarkts zu verstehen, finde ich es immer spannend, mir regionale Markenrankings anzusehen. Mein bisheriger Stand war, dass Tesla (WKN: A1CX3T), der Volkswagen (WKN: 766403)-Konzern und BYD (WKN: A0M4W9) jeweils ihren Heimatmarkt beherrschen. Als ich jedoch heute die Europa-Rangliste einsah, thronte plötzlich Geely an der Spitze. Geely? Wirklich? Anlass genug, etwas tiefer zu bohren. So abwegig ist das gar nicht, wie wir gleich sehen werden.

Geely ist nicht gleich Geely

Die Automarke Geely Automobile (WKN: A1CS02) ist in China und vielen Schwellenländern eine große Nummer. Aber in Europa ist sie praktisch nicht präsent. Daran hat sich auch in den letzten Monaten nichts geändert. Anders sieht es bei der Geely Holding, genauer gesagt der Zhejiang Geely Holding Group aus, die von Sheng Yue Gui geführt wird. Diese ist nicht nur mit knapp 10 % an Mercedes-Benz (WKN: 710000) beteiligt, sondern hat sich über die letzten Jahre auch ein breites Markenportfolio aufgebaut, das wohl nur von Volkswagen übertroffen wird.

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Neben dem neu aufgestellten deutsch-chinesischen Joint Venture Smart gehören beispielsweise auch Lynk & Co, Volvo Cars (WKN: A3C5QN) und Polestar (WKN: A3DP4R) dazu. Und die Holding unterstützt die Marken mit einer hauseigenen Technologieentwicklung und Komponentenfertigung. Mit zunehmender Größe profitieren so alle von sinkenden Stückkosten, weshalb die Geely-Gruppe sicherlich zu den wettbewerbsfähigsten Markenverbänden weltweit gehört.

Marktführer in Europa

Eben jene Geely-Gruppe wird aktuell als Marktführer in Sachen Elektroautos in Europa geführt. Oder besser gesagt, in der Ländergruppe, die tägliche Zulassungszahlen veröffentlicht (Spanien, Niederlande, Norwegen, Schweden). Zum 3. Januar liegt der Marktanteil bei etwa 24 % und damit knapp vor der VW-Gruppe.

Aktuell ist Volvo praktisch allein dafür verantwortlich und drei Tage, davon ein Feiertag, das ist natürlich alles andere als aussagekräftig. Dennoch ist es ein Fingerzeig, wie sich 2023 die Machtverhältnisse verschieben könnten. Schließlich plant Geely eine breit angelegte Offensive.

Was die Geely-Gruppe 2023 vorhat

Volvo war eine der ersten Traditionsmarken, die sich der Elektrifizierung verschrieben hat. Sie wird auf diesem Pfad weiter voranschreiten. Begleitet wird sie dabei allerdings von einem ganzen Strauß an strategischen Initiativen aus dem Hause Geely. Bereits über die letzten zwei Jahre hat Geely sich über die Börsengänge von Volvo und Polestar einen Extraschub verpasst, um kraftvoll durchstarten zu können.

In diesem Jahr steht das Börsenlisting von Zeekr in den USA an, einer Marke, die Tesla frontal angreifen will. Im November 2022 hat sie zudem ankündigt, in ausgewählte europäische Länder expandieren zu wollen. Schon in wenigen Monaten könnte es so weit sein.

Mit Geometry steht eine weitere Geely-Marke in den Startlöchern, die eher gegen Skoda antreten wird. Und der Polestar 3 wird ebenfalls 2023 erwartet, während die ebenfalls bereits in mehreren EU-Ländern gut etablierte Lynk & Co. einen runderneuerten 01 vorstellen möchte.

Und dann ist da ja noch Smart, die 2023 mit dem #1 ein großes Comeback feiern möchte, wahlweise in der sportlichen Brabus-Version.

Geely heizt den Platzhirschen ein

Wahrscheinlich kann Volkswagen seine europäische Marktführerschaft in diesem Jahr behaupten, auch wenn Volvo in der aktuellen Statistik die Nase vorn hat. Die umfassende Offensive, die ein breites Spektrum an Käuferschichten anspricht, dürfte Geely allerdings zu deutlichen Marktanteilsgewinnen verhelfen.

Da die Gruppe elegant Oberklassen-Know-how, Gleichteilstrategien und Niedriglohnfertigung verbindet, stehen die Chancen gut, dass mittelfristig noch deutlich mehr möglich ist.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien.



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