Warum so viele 08/15-Normalos gerne Aktien kaufen
Aktien kaufen nur Börsenprofis. Oder solche, die sich dafür halten.
Diese Meinung ist weit verbreitet. Und ganz falsch ist das nicht. An der Börse handeln viele Teilnehmer mit einem hohen Grad an Professionalität.
Unzählige Analysten mit bester Ausbildung und Intelligenz steigen tief in komplizierte Geschäftsmodelle ein. Institutionen investieren Milliarden in immer bessere Hard- und Software.
Warum sollte man in so einem Umfeld als Amateur auf eigene Faust Aktien kaufen? Vielleicht genau deshalb, weil man eben kein Profi ist und sehr wahrscheinlich auch nie einer sein wird.
Ich bin nicht Warren Buffett, so viel ist sicher
Man kann alles lernen. Wenn ich mich heute dazu entscheide, der beste Pizzabäcker der Welt zu werden, kann ich mit viel Blut, Schweiß und Tränen sehr weit kommen.
Doch manche Menschen haben in manchen Themen meiner Erfahrung nach einen unfairen Vorteil. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass es irgendwo auf der Welt den Archetypen Pizzabäcker gibt. Ich bin es nicht, so viel ist sicher.
Auch zum Börsenprofi hat es bei mir nicht gereicht. Trotz unendlich viel Übung und beinahe zwei Jahrzehnten Erfahrung bin ich noch immer weit entfernt vom IQ eines Warren Buffett.
Ich habe einfach nicht die Riecher für das beste Geschäft. Und genau deshalb habe ich irgendwann angefangen, Aktien zu kaufen.
Besser gut eingekauft, als schlecht selbst gemacht
Ich erkenne ein gutes Geschäft, wenn ich es sehe. Doch die konkrete Umsetzung war noch nie mein Fall.
Allerdings weiß ich, dass es Menschen gibt, die exzellente Geschäftsmodelle aufbauen können. Den Archetyp Geschäftsmann habe ich bereits in meiner Jugend bewundert. Und schnell begriffen, dass ich zwar nicht dazu tauge, aber es auch gar nicht muss. Denn ich kann Aktien kaufen.
Genauso, wie ich alle möglichen anderen Dinge kaufe, die ich nicht selbst in einer akzeptablen Qualität in die Welt bringen kann. Ich tauge nämlich ebenfalls nicht zum Landwirt oder zum Textilhersteller.
In beinahe jedem Bereich unseres Lebens haben wir uns an die Errungenschaften der Arbeitsteilung gewöhnt. Warum nicht auch bei der Kunst, profitable Geschäftsmodelle auf die Beine zu stellen?
Profis können Aktien kaufen, Normalos müssen Aktien kaufen
Aktien kaufen ist für mich wie ein guter Restaurantbesuch. Die Komposition der Gewürze, das Ambiente, die Kochkunst – nichts davon könnte ich selbst, und dennoch kann ich Geld auf den Tisch legen und für kurze Zeit daran teilhaben.
Aktien kaufen ist für mich nichts anderes. Ich kaufe mir etwas, das ich aus mir selbst heraus nicht leisten kann.
In diesem Fall: Exzellente Geschäftsmodelle und Geschäftsführer mit einem Riecher für Trends, Kundenzufriedenheit und bahnbrechende Produkte.
So gesehen wäre es völlig irrwitzig, das mit dem Aktienkaufen nur den Profis zu überlassen. Ganz im Gegenteil. Aktien sind vor allem für Amateure interessant. Für geborene Nichtunternehmer, die trotzdem ein Unternehmen besitzen möchten.
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