Warren Buffett Investment TSMC: Gedankengänge zum Abverkauf des führenden Auftragsfertigers

Eine Schreibmaschine tippt das Wort "Update"
Foto: Markus Winkler via Pexels

Warren Buffett, der legendäre Großinvestor aus Omaha, hat mit einer überraschenden Entscheidung für Aufsehen gesorgt. Worum geht es? 

Er hat sein Milliarden-Investment beim taiwanesischen Chip-Riesen Taiwan Semiconductor Manufacturing (WKN: 909800), kurz TSMC, nur wenige Monate nach dem Erwerb fast komplett aufgelöst. Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) reduzierte den Bestand an TSMC-Aktien im vergangenen Quartal um sage und schreibe 86 %.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Im November 2022 hatte die Ankündigung von Buffetts Beteiligung von rund fünf  Mrd. Dollar zu einer kleinen Rallye der TSMC-Aktien geführt. Grundsätzlich sah man das Investment positiv. 

Vieles spricht derzeit für den führenden Auftragsfertiger der Welt. Vor allem der Technologievorsprung dürfte ein wahrer Burggraben sein. Es war Buffetts viertes Technologieinvestment und zeigte einen Sinneswandel gegenüber dem Technologiesektor. 

Vor allem die Beziehung zu Apple, das größte Investment in Berkshire Hathaway’s Aktienportfolio, könnte für einen entscheidenden Gedankenlink gestanden haben. Schließlich plant der Hersteller des legendären iPhones, künftig vermehrt eigene Chips zu designen. Hierzu würde er jedoch auf einen starken Partner in der Herstellung – wie TSMC – angewiesen sein.

Fragezeichen hinter der Transaktion mehren sich

Die Entscheidung von Buffett, der für seine Langfristanlagen bekannt ist, sorgt für Verunsicherung am Markt und wirft Fragen auf. Es ist regelrecht überraschend, dass Berkshire Hathaway eine relativ große Beteiligung in nur einem Quartal so stark reduziert hat. Dies unterscheidet sich von Buffetts bisheriger Praxis, die auf langfristige Investments und weiteren Aufstockungen basiert.

Es wird jedoch von Marktteilnehmern vermutet, dass Buffetts Entscheidung auch politische Gründe haben könnte. So hat der eklatante Mangel an Halbleitern dazu geführt, dass die Politik Milliarden in die Förderung der heimischen Chipfertigung investiert. Auch die bewusste Wahrnehmung von der Abhängigkeit von China und dessen zusehends dominantes Auftreten sorgen für einen Sinneswandel der Politik.

Erlassen wurde als direkte Konsequenz der sogenannte Chips and Science Act, der rund 280 Mrd. US-Dollar an Mitteln für die Forschung und Herstellung von Chips in Amerika bereitstellt. Europa konterte mit einem ähnlichen Programm – allerdings in einem geringeren Umfang.

TSMC steht somit unter einem gewissen politischen Druck, Werke in den USA und Europa aufzubauen. Zudem könnte für TSMC neue Konkurrenz entstehen, die vom Staat gefördert wird.

Die genauen Hintergründe von Warren Buffetts Investmentteam werden wir wahrscheinlich nicht herausfinden können. Es sei denn, ein Entscheider äußert sich zu dieser Thematik öffentlich. Das wiederum ist aber in der Vergangenheit so gut wie nie passiert.

Zurück zum Bewährten

Obwohl Buffetts Einstieg bei TSMC einige Analysten überrascht hat, so ist seine Entscheidung, das Investment fast vollständig aufzulösen, nur konsequent. Schließlich hat Buffett eine bekannte Scheu gegenüber Tech-Werten und setzt seit Langem lieber auf traditionsreiche US-amerikanische Unternehmen.

Kann man Warren Buffett noch vertrauen?

Die Frage, die man sich stellen sollte, ist, ob man Warren Buffetts Investmentteam noch trauen kann. Wer in so kurzer Zeit eine Investmentidee verwirft, der könnte einiges nicht berücksichtigt haben.

Ein politisches Risiko war zum Zeitpunkt des Investments längst bekannt. Auch hätte man davon ausgehen können, dass in Zukunft mehr Wettbewerb entstehen könnte.

Darauf würde ich aber nicht unbedingt wetten. Schließlich besitzt TSMC echte Wettbewerbsvorteile aufgrund seines Technologievorsprungs. Und die Taiwanesen dürften auch ein Profiteur des Chips-Acts sein, indem sie in Amerika neue Werke bauen.

Das wiederum könnte ein teures Unterfangen werden. Ob diese Investitionen am Ende die Rendite drücken, bleibt abzuwarten. Vielleicht war es genau dieser Sachverhalt, der Zweifel entstehen ließ.

Auch wenn der Abverkauf der TSMC-Beteiligung kein gutes Signal an die Investoren ist, so würde ich das weder als Negativsignal für die TSMC-Aktie werten noch als einen Vertrauensverlust an Warrens Team.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Frank Seehawer besitzt Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing und Berkshire Hathaway. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway.



Das könnte dich auch interessieren ...