SVB Financial Group: Was uns das Debakel lehrt

Ein Mann zeigt die leeren Taschen seiner Jeanshose.
Foto: Chris S via Pixabay

Die Pleite der Silicon Valley Bank sowie der Absturz der Aktie der SVB Financial Group (WKN: A0ET46) sind im Moment in aller Munde. Investoren fragen sich, wie es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte. Und vor allem: Mit welchen aus dem Sachverhalt resultierenden Konsequenzen muss man an der Börse noch rechnen?

Wie es genau mit der SVB Financial Group weitergeht und welche makroökonomischen Folgen aus dieser Bankpleite auf uns zukommen, lässt sich schlecht vorhersehen. Wir können allerdings rekapitulieren, warum die SVB Financial Group überhaupt in diese Situation kam. Darüber hinaus lässt sich eine sehr wichtige Lehre für unser eigenes Handeln an der Börse ziehen.

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SVB Financial Group: So kam es zu dem Debakel

Die Ursache für den Kollaps der SVB Financial Group lässt sich im Grunde einfach erklären. Auf der Suche nach einer attraktiven Rendite ließ das Risikomanagement der Bank die goldene Regel für Bankkaufleute außer Acht. Diese besagt, dass kurzfristige Verbindlichkeiten kurzfristig refinanziert werden müssen. In Deutschland kennt man diese Regel auch unter dem sperrigen Begriff der „Fristenkongruenz“.

Im Zuge der Corona-Pandemie flossen der Silicon Valley Bank sehr viele frische Kundengelder zu. Um diese neuen Geldeinlagen gewinnbringend anzulegen, investierte die Bank in langfristige US-Anleihen. Dabei ließen die Verantwortlichen jedoch außer Acht, dass Geldeinlagen kurzfristige Verbindlichkeiten darstellen, die jederzeit von den Eigentümern zurückgefordert werden können.

Als die Federal Reserve begann, den Leitzins zu erhöhen, passierten im Wesentlichen zwei Dinge. Zum einen verloren die von der Silicon Valley Bank gekauften US-Anleihen an Wert, und zum anderen begannen die ersten Kunden Geldeinlagen von der SVB abzuziehen, da der Kapitalbedarf für junge Technologieunternehmen durch die steigenden Zinsen erhöht wurde.

Mit der Zeit verlangten immer mehr Kunden ihre Geldeinlagen wieder, wodurch die Bank Anleihen-Pakete mit Verlust verkaufen musste, um die Nachfrage überhaupt bedienen zu können. Schlussendlich kam es zu einem „Bank Run“ (sehr viele Kunden wollten auf einmal ihre Geldeinlagen wieder), was dann zum Kollaps der Silicon Valley Bank sowie der SVB Financial Group-Aktie führte.

Kurzfristiges Denken brachte die Silicon Valley Bank zu Fall

Offensichtlich ging bei der Silicon Valley Bank niemand davon aus, dass sich das Zinsumfeld so schnell so verändern würde. Meiner Meinung nach wurde innerhalb der Bank nach einer Möglichkeit gesucht, die Geldeinlagen relativ sicher mit einer akzeptablen Rendite-Erwartung anzulegen. Infolgedessen entschied man sich dafür, in langfristige US-Anleihen zu investieren.

Dieser Weg war jedoch zu kurz gedacht. Man vernachlässigte die Tatsache, dass ein Zinsanstieg zum Wertverlust der Anleihen führen könnte. Außerdem ließ man außer Acht, dass Kunden – aus welchem Grund auch immer – jederzeit höhere Mengen der Einlagen wiederfordern könnten. In meinen Augen hat das Risikomanagement der Bank an dieser Stelle gänzlich versagt. Nur um eine Rendite zu erzielen, hat die Bank sämtliche anderen Rahmenbedingungen ignoriert.

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Man suchte nach einem Weg, Geld zu verdienen, aber ließ mögliche Risikofaktoren, die innerhalb einer Laufzeit einer solchen US-Anleihe auftreten können, außen vor. Und wie so oft an der Börse wird kurzfristiges Denken vom Markt bestraft. Insbesondere dann, wenn man wie die Silicon Valley Bank beim Ignorieren einer der wichtigsten Bankregeln das Glück in einem sehr hohen Ausmaß herausforderte.

Eine wichtige Lehre für (langfristige) Investoren

Als Investor kann man aus dem Debakel rund um die SVB Financial Group eine wichtige Lehre für sich ziehen. Und zwar sollte man nie versuchen, um jeden Preis eine Rendite erzielen zu wollen. Schon gar nicht, wenn man nicht alle Risikofaktoren ausreichend gut einschätzen kann.

Für uns als langfristig denkende Investoren heißt das eines: Wir betrachten Aktien unternehmensorientiert und investieren in diese, wenn langfristig betrachtet eine marktschlagende Rendite zu erwarten ist. Selbstverständlich beziehen wir dabei offensichtliche Risikofaktoren in unsere Betrachtung mit ein. Gemeinsam mit einer gesunden Portion Diversifikation hat man dann schon gute Karten in der Hand, um an der Börse erfolgreich zu sein.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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