Bayer oder SAP? Welche Dividendenaktie die besseren Chancen hat!

Das Logo der Bayer AG hängt beleuchtet über der Hauptzentrale in Leverkusen.
Foto: Bayer AG

Dividenden sind eine wichtige Komponente für viele Anleger, die auf der Suche nach regelmäßigen Einnahmen aus ihren Investitionen sind. Bei der Auswahl von Aktien, die solide Dividendenrenditen bieten, stehen oft etablierte Unternehmen wie Bayer (WKN: BAY001) und SAP (WKN: 716460) ganz oben auf der Liste. Aber welches dieser beiden Unternehmen zahlt die besseren Dividenden? Lasst uns im Folgenden mal einen genaueren Blick auf diese Fragestellung werfen.

Bayer-Aktie: Turnaround mit neuem CEO?

Bayer ist ein weltweit agierendes Pharma- und Chemieunternehmen mit einer langen Geschichte. Auch ist es ein Geburtsort für eine Reihe weiterer erfolgreicher Unternehmen wie Covestro (WKN: 606214) oder Lanxess (WKN: 547040).

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Die Leverkusener sind in den Bereichen Gesundheit (Pharmaceuticals) und Agrarwirtschaft (Cropscience) etabliert. Zusätzlich existiert ein Konsumgüterbereich, der starke Gesundheitsmarken wie Aspirin, Iberogast, Rennie oder Bepanthen beherbergt.

Grundsätzlich gilt die Bayer-Aktie als ein solider Dividendenzahler. Allerdings gibt es auch regelmäßig Rückschläge, die mit unternehmenseigenen Krisen einhergehen. So folgte auf den Lipobay-Skandal eine drastische Dividendenkürzung. Davon erholte sich das Unternehmen jedoch über die Jahre stetig bis zum Jahr 2021, in dem die Dividende um 80 Euro-Cents auf 2 Euro reduziert wurde.

Die Reduzierung lässt sich auf zahlreiche negative Faktoren zurückführen. Einerseits belastete die Corona-Krise, andererseits die hohe Verschuldung aufgrund der Monsanto-Übernahme in Kombination mit Rechtsproblemen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat.

Das Positive an der Dividendenentwicklung von Bayer ist jedoch, dass die Dividende nie komplett ausfiel. Eine Kürzung von 74 % im Jahr 2001 kommt dem jedoch schon sehr nahe. Die Erholung auf einen Wert von 2,40 Euro für das Geschäftsjahr 2022 belegt letztendlich die Resilienz der Leverkusener.

Eine stabile Geschäftsbasis und ein solider Cashflow ermöglichen es, regelmäßig Dividenden auszuschütten und sich aus jeder Krise herauszuarbeiten, auch wenn diese einmal länger andauert.

Die aktuelle erwartete Dividendenrendite beläuft sich auf 4,1 % (Stand: 10.5.23, Morningstar), was als mögliche Einstiegsrendite durchaus interessant sein kann. Ob sie jedoch zukünftig erhalten bleibt, steigen könnte oder wieder Dividendenkürzungen zu erwarten sind, das steht noch in den Sternen.

Mit neuem CEO und aktivistischen Investor an Bord hoffen Anleger auf einen lang ersehnten Turnaround. Risiken bleiben dennoch bestehen, denn die Verschuldung des Konzerns ist hoch und das Wachstum schwach.

SAP: Softwarekonzern wandert in die Cloud

Auf der anderen Seite haben wir SAP, ein deutsches Softwareunternehmen, das sich auf Unternehmenslösungen spezialisiert hat. SAP kann ebenfalls eine solide Dividendenhistorie aufweisen.

Im Gegensatz zu Bayer verlaufen die Dividendenzahlungen jedoch deutlich weniger sprunghaft. Dividendenkürzungen findet man hier keine. Lediglich eine Phase stagnierender Dividenden von 2008 bis 2010.

Das ist insofern verwunderlich, denn der Software-Riese hatte den Einstieg in das boomende Cloud-Geschäft regelrecht verschlafen. Mittlerweile wurde das Geschäftsmodell jedoch angepasst und ein solides Wachstum in der Datenwolke wird generiert.

Allein dieser Sachverhalt könnte Investoren zuversichtlich stimmen, dass in Zukunft weitere neue Rekord-Dividenden vermeldet werden. Zuletzt, für das Geschäft 2022, wurde eine Dividende von 2,05 Euro vorgeschlagen. Sie liegt über den um Sonderdividenden bereinigten Wert von 1,95 Euro aus dem Vorjahr 2021, was einem Wachstum von 5 % entspricht. Gemessen am aktuellen Aktienkurs von rund 122 Euro (Stand: 10.5.23) würde der aktuelle Wert einer Dividendenrendite von 1,7 % entsprechen.

Die Entscheidung

Im Vergleich zur Bayer-Aktie kann die SAP-Aktie somit aus Rendite-Gesichtspunkten nicht mithalten, jedoch gibt es aus operativer Sicht deutliche Vorzüge: So ist der Walldorfer Softwarekonzern schuldenfrei und besitzt spannende Wachstumspotenziale. Bayer hingegen schiebt eine hohe Verschuldung vor sich her und kämpft noch mit der Abarbeitung seiner Risiken aus der Monsanto-Übernahme.

Im letzteren Fall könnte es jedoch Fantasie geben, sollte der Konzern in ein Pharma- und Agrargeschäft aufgespalten werden. Die extrem niedrige Bewertung der Leverkusener könnte diesbezüglich einen Hebel nach oben bieten. Bei der SAP-Aktie müssen Investoren hingegen bereit sein, einen höheren Betrag für die Qualität des Wachstums zu bezahlen. In Summe lässt sich schlussfolgern, dass die SAP-Aktie im Dividendenvergleich überzeugt, auch wenn hier vorerst eine geringere Rendite zu erwarten ist.

Letztendlich hängt die Entscheidung, ob Bayer oder SAP die besseren Dividenden zahlt, aber von den individuellen Anlagezielen und -präferenzen ab. Wenn ein Anleger auf der Suche nach einer höheren Dividendenrendite ist, könnte Bayer die bevorzugte Wahl sein. Wer auf ein starkes Dividendenwachstum setzt, für den wäre die SAP-Aktie möglicherweise interessanter.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Bayer und SAP. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von SAP.



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