3 Dinge, die ich ändern würde, wenn ich heute beginnen würde, in Aktien zu investieren

Eine leuchtende Glühbirne in einer Reihe vieler erloschener Glühlampen
Foto: Arek Socha via Pixabay

Als Anleger lerne ich stetig dazu. Daher überrascht es wenig, dass ich heute viele Dinge anders machen würden als zu Beginn meiner Investorenlaufbahn. Insbesondere die folgenden drei Punkte würde ich ändern.

Dividende gut, alles gut

Nach dem ersten Herumexperimentieren mit Aktien legte ich bei meinen Investments in Einzelaktien einen hohen Fokus auf die Dividende. Nach dem Motto „Dividende gut, alles gut“ kaufte ich vorzugsweise Aktien von Unternehmen mit langer Dividendenhistorie und möglichst hoher Dividendenrendite. Ich malte mir aus, wie viel monatliche Dividende ich wohl in den nächsten Jahren von Unternehmen wie AT&T, Freenet, IBM und Shell erhalten würde.

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Heute habe ich keine der vier Aktien mehr in meinem Depot. Denn mittlerweile achte ich vor allem auf die Entwicklung und die weiteren Aussichten der Unternehmen. Diese scheinen mir bei diesen Unternehmen aus unterschiedlichen Gründen jeweils nicht gut zu sein.

Dividendenzahlungen mag ich natürlich immer noch. Doch heute weiß ich, dass die Gesamtrendite (Kursgewinne + Dividenden) entscheidend ist. Die Kursentwicklung vernachlässigte ich früher gerne mit dem Verweis darauf, dass ja die Dividende stetig gesteigert werde und ich die Aktien einfach halte. Das passiert mir heute nicht mehr.

Kaufgründe aufschreiben und Performance tracken

Den „Schaden“ meines zu hohen Dividendenfokus kann ich gar nicht genau beziffern. Denn damals habe ich meine exakte Performance noch nicht nachgehalten. Heute erfasse ich alle Käufe, Verkäufe und Dividenden in dem Programm Portfolio Performance. So kann ich genau nachvollziehen, wie sich meine Aktien entwickeln, und kann mich somit mit einem Benchmark vergleichen (ich nutze den S&P 500). Schlage ich den Benchmark langfristig nicht, sollte ich vielleicht einfach über einen ETF in genau diesen Benchmark investieren.

Noch wichtiger als das Nachhalten und Vergleichen der Performance finde ich mittlerweile folgenden Punkt: das Aufschreiben meiner Gründe für Käufe und Verkäufe von Aktien. Während ich früher teilweise einfach aus dem Bauch heraus Aktien kaufte, zwinge ich mich heute dazu, in einer Excel-Datei ausführlich zu notieren, warum ich diese Aktie heute kaufen möchte.

So rechtfertige ich den Kauf in der Situation vor mir selbst und vermeide somit hoffentlich Schnellschüsse. Weiterhin kann ich so später zurückschauen und leicht überprüfen, ob meine Kaufthese noch intakt ist. So umgehe ich voreilige Verkäufe – gerade in Zeiten fallender Aktienkurse.

Gewinner laufen lassen

Außerdem helfen mir meine Notizen dabei, Aktien, die sich sehr gut entwickelt haben, nicht zu verkaufen. Wenn meine Kaufthese intakt ist, denke ich heute nicht einmal mehr daran, Aktien zu verkaufen, nur weil diese deutlich im Plus notieren.

Früher war dies anders. So verkaufte ich zum Beispiel meine Aktien von Netflix und Nestlé im Jahr 2016, weil die Kurse gestiegen waren. Ich realisierte zwar einen schönen Gewinn, verpasste aber die starken Kurssteigerungen seitdem.

Heute bin ich der Überzeugung, dass Unternehmen, die sich bisher gut entwickelt haben, eine gute Chance haben, sich auch in Zukunft gut zu entwickeln. Auf der anderen Seite gelingt ein echter „Turnaround“ nur selten. Entsprechend investiere ich gerne in „Gewinnerunternehmen“ und halte deren Aktien, auch wenn ich 100 % und mehr im Plus bin. Denn nach den ersten 100 % können noch viele weitere Kursverdopplungen folgen.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Netflix. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Netflix.



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