Allianz-Aktie: Selbst ohne die Dividende attraktiv?
Die Allianz-Aktie (WKN: 840400) ohne Dividende: Keine Panik, das müssen wir uns nicht vorstellen. Vermutlich gilt auch für das kommende Jahr, dass wir als Einkommensinvestoren mindestens 11,40 Euro je Aktie erwarten können. Eigentlich sieht die Dividendenpolitik sogar weiteres Wachstum vor.
Trotzdem wollen wir uns heute einmal fragen, was die Allianz-Aktie zu bieten hätte, gäbe es die momentan mehr als 5 % Dividendenrendite nicht. So viel vorab: Ich sehe weiterhin eine Menge. Andere Kapitalrückführungen, eine günstige Bewertung und gleichzeitig die Möglichkeit, operativ zu wachsen. Faszinierend, nicht wahr? Dann sehen wir uns schnell das Gesamtpaket an.
Allianz-Aktie: Ohne Dividende gäbe es Aktienrückkäufe
Um fair zu bleiben: Selbst ohne Dividende hätte die Allianz-Aktie noch Aktienrückkäufe zu bieten. Immerhin fließen zwischen dem 10. Mai und dem 31. Dezember dieses Jahres rund 1,5 Mrd. Euro in die eigenen Wertpapiere. Da die Anteilsscheine nicht nur gekauft werden, sondern auch eingezogen, erhalten wir als Investoren entsprechend mehr Wert je ausstehender Aktie.
Das zeigt uns aber auch: Es fließt ohne die Dividende Geld an uns Aktionäre zurück. Ja, sogar jede Woche ein bisschen was. Bezeichnend: Das Management hat einem Bericht von Der Aktionär wohl für 65 Mio. Euro binnen fünf Handelstagen gekauft und einkassiert. Offenbar sind die hiesigen Aktienrückkäufer der Meinung, dass die Aktie gerade besonders preiswert ist.
Aber auch Aktienrückkäufe allein reichen für mich nicht für eine Investitionsthese. Zumal die Allianz-Aktie bewertungstechnisch und operativ eine ganze Menge mehr kann. Übrigens auch bei den Aktienrückkäufen. Seit dem Jahre 2017 flossen nämlich insgesamt rund 11,2 Mrd. Euro in diese Form der Kapitalrückführung.
Die Bewertung ist preiswert
Interessant ist ebenfalls, dass die Allianz-Aktie eine insgesamt preiswerte Bewertung besitzt. Wobei die momentan ca. 5,4 % Dividendenrendite eine Ausprägung dessen sind. Klammern wir das jedoch aus, so erhalten wir um Sondereffekte bereinigt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 12, ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von ca. 1,6 (wobei der Wert auf Basis der 2021er-Zahlen bei ca. 1,2 läge). Insgesamt ein eher preiswertes Bewertungsmaß, wobei auch der Jahresumsatz mit 280 Euro je Aktie oberhalb des aktuellen Kursniveaus liegt.
Mit einer Gewinnrendite von (ebenfalls bereinigt) ca. 8 % sehen wir ein überaus solides Bewertungsmaß. Vielleicht sogar eine preiswerte Bewertung, trotz eines tendenziell leicht zyklischen Versicherungsgeschäftsmodells. Der springende Punkt ist jedoch: Das Management rechnet mit moderaten Ergebniszuwächsen im mindestens einstelligen Prozentbereich.
Gerade aus dieser Perspektive heraus ist die Allianz-Aktie so günstig. Mit einem operativen Ergebnis von voraussichtlich ca. 14,2 Mrd. Euro (plus/minus der üblichen Schwankungsmilliarde) im Jahr 2023 sehen wir, dass Wachstum tendenziell möglich ist. Ja, sogar wahrscheinlich. Die fundamentale Bewertung sollte sogar steigen und damit das Kurs-Gewinn-Verhältnis sinken. Übrigens: Das spräche auch dafür, dass die seit 15 Jahren mindestens konstant gehaltene und um 7,4 % in den letzten fünf Jahren gewachsene Dividende weiter zulegen könnte. Aber, wie gesagt: Um die Dividende soll es ja heute explizit nicht gehen.
Allianz-Aktie ohne Dividende: Wachstum durch steigende Zinsen
Zu guter Letzt ist im Kontext der Allianz-Aktie positiv zu erwähnen, dass Wachstum überaus wahrscheinlich erscheint. Die steigenden Zinsen führen dazu, dass es bessere Ergebnisse im Asset Management geben dürfte. Schließlich steigen mittel- und langfristig in diesem Segment die Renditen auf das eingesetzte Kapital.
Generell ist das ein Hebel, den wir nicht unterschätzen sollten. Mit Assets in Anleihen von ca. 535 Mrd. Euro sehen wir, dass es potenziell einen gewaltigen Hebel geben könnte. Hinzu kommen natürlich noch Aktien- oder festverzinsliche Renditen, die mittel- bis langfristig wieder steigen könnten. Wobei der Effekt sich nicht direkt bemerkbar machen sollte, sondern insbesondere im jeweiligen Neugeschäft des Asset Managements auftauchen dürfte.
Trotzdem sehen wir insgesamt, dass die Allianz-Aktie durch steigende Zinsen allein hier einen Hebel besitzt. Ein starkes Kerngeschäft auch in Zukunft vorausgesetzt, kann es solide, operative Zuwächse geben, so wie das Management es eben prognostiziert.
Fazit: Allianz-Aktie ohne Dividende wäre attraktiv
Für mich ergibt sich daher ein sehr deutliches Fazit: Die Allianz-Aktie wäre auch ohne Dividende attraktiv. Wir sehen eine moderate bis günstige Bewertung, die solide Gewinnrenditen zulässt. Der innere Wert je Aktie würde in diesem Fall mittel- bis langfristig steigen, was zu höheren Aktienkursen führen dürfte. Oder eben zu Aktienrückkäufen, die den Wert dann zusätzlich erhöhen.
Glücklicherweise gibt es aber bei der Allianz-Aktie eine starke Dividende. Ob sie nur das i-Tüpfelchen oder mehr für dich ist? Deine Entscheidung.
Sichere dir deinen Anteil am 1,83 Billionen (!) US-Dollar-Markt: 3 Aktien, um mit der Digitalisierung ein Vermögen zu machen
Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten: Obwohl viele Growth-Aktien gecrasht sind, hat das Wachstum bei echten Innovatoren nicht aufgehört. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich seinen Anteil an diesem Markt zu sichern, der für die Wirtschaft einen Benefit von bis zu 1,83 Billionen (!) US-Dollar generieren kann. Aktienwelt360 hat die drei Namen parat, die sich weitsichtige Investoren jetzt günstig ansehen.
Vincent besitzt Aktien der Allianz. Aktienwelt360 empfiehlt keine der genannten Aktien.