British American Tobacco: Jetzt wird es eng! Dividende in Gefahr?

Abstand, bitte: Eine Frau streckt die Hände vor sich aus und verzieht das Gesicht
Foto: Andrea Piacquadio via Pexels

British American Tobacco (WKN: 916018) gilt unter Dividendenanlegern als beliebte Wahl, sofern man sich mit den ethischen Besonderheiten des Geschäftsmodells anfreunden kann. 

Die Dividendenrendite ist außergewöhnlich hoch, was bedeutet, dass Anleger eine besonders hohe laufende Rendite erzielen können. Die Dividenden werden dabei durch nachhaltig hohe freie Cashflows gedeckt, da das Zigarettengeschäft äußerst profitabel ist.

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British American Tobacco: Ein zweischneidiges Schwert

Der Weltmarkt ist als Quasi-Oligopol unter den großen Playern aufgeteilt, was zu einer entsprechenden Konzentration der Marktmacht führt. Die rückläufigen Absatzmengen und die hohe Verschuldung einiger Akteure stellen jedoch eine Herausforderung dar. 

Besonders betroffen ist in diesem Zusammenhang die Aktie des weltweit zweitgrößten Zigarettenherstellers British American Tobacco. Die Aktie des britischen Unternehmens hat bereits seit einigen Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wie der Aktienkurs zeigt. Seit 2018 haben sich die Anteilsscheine nahezu halbiert.

Die Katze ist aus dem Sack

Mit der Veröffentlichung der vorläufigen Jahreszahlen 2023 musste das Unternehmen nun einen weiteren Tiefschlag hinnehmen. Die Zahlen zeichneten ein äußerst schwaches Bild der Geschäftslage. 

Während der Gewinn pro Aktie nach Unternehmensangaben im Rahmen der Erwartungen lag, bewegte sich der organische Umsatz nur am unteren Ende der zuvor für das Gesamtjahr kommunizierten Spanne. Im Halbjahresbericht war hier zuletzt ein währungsbereinigter Wert von 3 bis 5 % in Aussicht gestellt worden. Genaue Zahlen wurden allerdings nicht genannt. Es handelte sich lediglich um ein sogenanntes Pre-Close Trading Update.

Besonders schockierend war aber bereits die Ankündigung einer Abschreibung von rund 25 Mrd. GBP auf amerikanische Zigarettenmarken. Obwohl dies zunächst keine Auswirkungen auf die Liquidität und den Cashflow haben dürfte, stellt es eine bilanzielle Herausforderung dar und wirft Fragen zur finanziellen Stabilität auf, insbesondere aufgrund der hohen Verschuldung aus der vollständigen Übernahme von Reynolds im Jahr 2017.

Trotz dieser Herausforderungen betont das Unternehmen seine Verpflichtung, die Aktionäre durch hohe Cash-Renditen, einschließlich einer progressiven Dividende, zu belohnen. Sobald der mittlere Verschuldungsgrad erreicht ist, werden alle Möglichkeiten zur Rückführung überschüssiger Barmittel an die Aktionäre geprüft – so zumindest die letzte Aussage des Unternehmens zur künftigen Dividende.

Wachstumsgeschäft vorhanden

Ein Lichtblick könnte dabei das Wachstumsgeschäft mit rauchfreien Alternativen sein. Es soll bis 2035 rund die Hälfte des Umsatzes ausmachen soll. Die gute Entwicklung von Vuse und Velo, die zu einem starken volumenbasierten Umsatzwachstum beitragen, gibt Anlass zu Optimismus. 

Allerdings war dieser Bereich in der Vergangenheit noch von Verlusten geprägt. Das soll sich bereits im nächsten Jahr ändern. So rechnet das Unternehmen damit, dass die New Categories, wie das Zukunftsgeschäft im Geschäftsbericht genannt wird, im Jahr 2023 die Gewinnschwelle erreichen soll – zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. Das kommende Jahr 2024 könnte demnach das erste Jahr sein, in dem Gewinnbeiträge geliefert werden.

Allerdings dürften diese zunächst nicht allzu hoch ausfallen und die Profitabilität des Gesamtkonzerns eher hemmen. Viel entscheidender dürfte in diesem Zusammenhang jedoch sein, dass es überhaupt eine Zukunftsperspektive gibt. Denn: Nichts ist für Investoren schlimmer als ein Kerngeschäft, das kontinuierlich an Attraktivität verliert.

Fazit zu Aktie von British American Tobacco

Insgesamt stehen British American Tobacco schwierige Zeiten bevor. Die Veränderungen im traditionellen Zigarettenmarkt sowie die bilanziellen Herausforderungen erfordern eine sorgfältige Strategie, um die langfristige finanzielle Stabilität zu sichern und gleichzeitig in innovative, rauchfreie Alternativen zu investieren. Aktionärinnen und Aktionäre sollten daher die Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam verfolgen, da sie erhebliche Auswirkungen auf zukünftige Dividenden haben könnten.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von British American Tobacco. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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