Jetzt in gefallene Luxus-Perlen investieren: 3 Top-Aktien
In den Coronajahren war die Nachfrage nach Luxusgütern immens. Viele Menschen hat genug Geld über und weniger anderweitige Möglichkeiten dieses auszugeben. Historisch niedrige Zinsen machten Finanzierungen attraktiv. Heute ist die Welt eine andere.
Während im Top-Luxussegment, also zum Beispiel bei Birkin Bags von Hèrmes, immer noch eine hohe Nachfrage herrscht, bekommen viele andere Luxusgüterhersteller den konjunkturellen Gegenwind deutlich zu spüren. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Aktien. So fiel der breit aufgestellte Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF (WKN: A2H564) im letzten Jahr um 16 % (Stand aller Angaben: 05.08.2024). Die langfristig steigende Nachfrage nach Luxus scheint jedoch intakt – schließlich wächst die Mittel- und Oberschicht in aufstrebenden Regionen wie Südostasien weiter und kauft zu gerne prestigeträchtige Luxusprodukte. Entsprechend könnte es sich jetzt lohnen antizyklisch bei den folgenden Luxus-Aktien einzusteigen.
Breit gestreut, nie bereut: LVMH
Wir beginnen mit der Luxus-Aktie schlechthin: LVMH (WKN: 853292). Das gemessen am Umsatz größte Luxusunternehmen der Welt umfasst 75 Marken – sogenannte Maisons – zu denen Perlen wie Louis Vuitton, Christian Dior, Dom Pérignon, Sephora, Bulgari und Tiffany & Co. gehören. Mit diesen jeweils eigenständig geführten Marken deckt der französische Konzern die Bereiche Lederwaren & Mode, Parfum & Kosmetik, Uhren & Schmuck sowie selektiver Einzelhandel ab.
Unter der Führung des langjährigen CEO Bernard Arnault (der drittreichste Mann der Welt) hat es das Luxuskonglomerat in den letzten zehn Jahren geschafft die Umsätze und Gewinne durchschnittlich mit zweistelligen Prozentraten pro Jahr zu steigern. Zuletzt lief es hingegen weniger gut. Im ersten Halbjahr 2024 fiel der Umsatz um 1 %, der Gewinn sank um 14 %. Der konjunkturelle Gegenwind machte dem Unternehmen zu schaffen, insbesondere in China entwickelte sich das Geschäft schlecht.
Ich denke jedoch, dass dies nur eine vorübergehende Entwicklung ist. LVMH scheint mir extrem gut geführt, verfügt aufgrund seiner starken Marken über einen ordentlichen Burggraben und hat eine saubere Bilanz, die Spielraum für Übernahmen in volatilen Zeiten bietet. Entsprechend finde ich die Aktie heute – nachdem sie im letzten Jahr um 25 % gefallen ist – interessant. Das KGV liegt bei 20.
Sportwagen-Perle: Porsche
Die Aktie des deutschen Sportwagenherstellers Porsche (WKN: PAG911) notiert noch günstiger. Bezogen auf den Gewinn aus 2023 liegt das KGV bei 12. Doch der Gewinn dürfte im Jahr 2024 sinken und das KGV damit steigen. Denn im ersten Halbjahr 2024 fiel der Umsatz um 5 %, das operative Ergebnis gar um 21 %. Insbesondere die Region China sowie der Absatz von batteriebetriebenen Fahrzeugen schwächelten.
Dennoch schaffte es Porsche auch im ersten Halbjahr 2024 mit seiner starken Marke eine im Vergleich zu den meisten Automobilherstellern luxuriöse Gewinnmarge zu erzielen. Die EBIT-Marge lag bei starken 15,7 %, nachdem diese im Vorjahreszeitraum sogar 18,9 % betragen hatte.
Um wieder an diese Marge anzuknüpfen und das Umsatzwachstum wieder anzutreiben hat sich das Stuttgarter Unternehmen einiges überlegt. So soll der hohe Fokus auf batteriebetriebene Fahrzeuge etwas abgeschwächt werden, eine China-spezifische Strategie zur Premium-Positionierung der Marke umgesetzt und die Präsenz in Märkten wie Saudi-Arabien, Südkorea und Indien ausgebaut werden.
Wenn dann auch wieder die Konjunktur mitspielen sollte, dürfte die Porsche-Aktie anziehen. Schließlich fiel diese im letzten Jahr um 39 % auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang im Jahr 2022.
Spekulatives Investment: Burberry
Im Gegensatz zu LVMH und Porsche läuft es bei dem englischen Modekonzern Burberry (WKN: 691197) schon länger nicht rund. Das lässt sich gut am Aktienkurs ablesen, der nicht nur im letzten Jahr mit einem Minus von 67 % sehr deutlich fiel, sondern sich auch auf Sicht von fünf Jahren mit einem Abschlag von 65 % miserabel entwickelt hat.
Entsprechend günstig sieht die Aktie heute aus. Die Marktkapitalisierung liegt „nur noch“ bei 3 Mrd. Euro, während das Marktforschungsunternehmen Interbrand allein den Wert der Marke Burberry mit 6 Mrd. Euro beziffert. Das KGV liegt bei 10.
Vielleicht ist die beinahe 180 Jahre alte Marke mit dem ikonischen Karomuster aktuell einfach nicht mehr in Mode? Doch Trends kommen und gehen. Bisher hat es das Unternehmen immer geschafft sich erfolgreich anzupassen. So plant das recht neue Managementteam Burberry noch besser als „moderne britische Luxusmarke“ zu positionieren, das Produktangebot zu erweitern und die Einkaufserfahrung zum Beispiel durch luxuriösere Einzelhandelsgeschäfte zu verbessern. Gleichzeitig sollen Effizienzen zur Verbesserung der Margen gehoben werden. Sollte dies gelingen, könnte sich nun ein attraktiver Einstiegszeitpunkt bei dieser Luxus-Aktie bieten.
Warum jetzt der schlechteste Zeitpunkt sein könnte, um Aktien zu kaufen
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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von LVMH. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von LVMH.