Bayer oder Bye-Bye? Ich sehe 22 % pro Jahr! Warum auch du jetzt genau hinschauen solltest
Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) steht derzeit im Fokus vieler Anleger, die nach unterbewerteten Chancen mit hohem Renditepotenzial suchen. Trotz anhaltender Unsicherheiten und Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Rechtsstreitigkeiten und operative Belastungen, bietet die Aktie laut meiner Berechnung eine beeindruckende Kursrendite von rund 22 % pro Jahr.
Die Frage, die sich jetzt stellt: Warum ist die Bayer-Aktie so stark unterbewertet? In diesem Artikel analysiere ich die entscheidenden Faktoren und zeige dir, warum jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen ist.
Pharmazie: Eine tragende Säule mit Wachstumspotenzial
Bayers Herzstück ist zweifellos die Pharmasparte, die weiterhin eine Schlüsselrolle für den langfristigen Erfolg des Unternehmens spielt. Diese Sparte zeichnet sich durch eine starke Produktpipeline und mehrere Blockbuster-Medikamente aus, die nicht nur Umsätze generieren, sondern auch für Stabilität sorgen.
Ein besonderes Highlight ist Eylea, ein Medikament zur Behandlung von Augenkrankheiten, das weltweit hohe Umsätze erzielt. Im letzten Quartal konnte Eylea ein Umsatzwachstum von 8 % verzeichnen, was trotz wachsender Konkurrenz ein Beweis für die Stärke dieses Produkts ist.
Ein weiteres beeindruckendes Produkt ist Nubeqa, ein Medikament zur Behandlung von Prostatakrebs, das bereits den Status eines Blockbusters erreicht hat. Mit einem Umsatzsprung von 90 % im letzten Jahr zeigt Nubeqa, dass es sich zu einem bedeutenden Wachstumstreiber im Pharmasegment entwickelt.
Consumer Health bleibt ein verlässliches Standbein
Produkte wie Aspirin, ein Klassiker in der Schmerzbehandlung, sind weltweit bekannt und beliebt. Diese starke Marktdurchdringung und die treue Kundschaft sorgen dafür, dass Bayer in diesem Bereich kontinuierlich stabile Einnahmen erzielt.
Im letzten Quartal konnte die Konsumgütersparte trotz einiger Herausforderungen, wie Rückgänge bei Allergie- und Erkältungsmitteln, ein solides Wachstum verzeichnen. Besonders der Bereich Pain & Cardio stach mit einem Umsatzplus von 9 % hervor. Diese Leistung zeigt, dass Bayer auch in schwierigen Zeiten in der Lage ist, verlässliche Umsätze zu generieren.
Agrarwirtschaft: Ein zweischneidiges Schwert mit Risiken und Chancen
Die Agrarsparte, die einst als großes Potenzial gefeiert wurde, hat sich seit der Übernahme von Monsanto zu einer Herausforderung entwickelt. Insbesondere die Glyphosat-Klagen belasten das Unternehmen schwer und werfen einen Schatten auf diesen Geschäftsbereich. Dennoch konnte Bayer im letzten Quartal in einigen Bereichen, wie den glyphosatbasierten Herbiziden, ein beeindruckendes Wachstum von 42 % erzielen.
Trotz dieses Wachstums bleibt die Agrarsparte stark zyklisch und von den globalen Agrarmärkten abhängig. Für risikobewusste Anleger könnte dies eine interessante, wenn auch herausfordernde, Gelegenheit darstellen. Der Bereich birgt sowohl Risiken als auch Chancen, und es wird spannend zu beobachten sein, wie sich dieser in den kommenden Jahren entwickelt.
Das sagen die Zahlen über Bayer
Bayer hat kürzlich seine Quartalszahlen veröffentlicht, die trotz der anhaltenden Herausforderungen eine positive Tendenz zeigen. Der Umsatz stieg leicht um 0,9 % auf 11,1 Mrd. Euro, und das EBIT drehte von einem Verlust von 956 Mio. Euro im Vorjahr auf einen Gewinn von 525 Mio. Euro. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Bayer langsam, aber sicher die Wende schaffen könnte.
Ein weiteres positives Zeichen ist der Free Cashflow, der mit 1,3 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von -473 Mio. Euro liegt. Dies zeigt, dass Bayer auf einem guten Weg ist, seine finanzielle Lage zu stabilisieren. Auch wenn diese Zahlen noch keine Euphorie auslösen sollten, sind sie ein klares Indiz dafür, dass das Unternehmen sich in die richtige Richtung bewegt.
Die Risiken im Überblick
Eine der größten Herausforderungen für Bayer ist die hohe Schuldenlast. Zum 30. Juni 2024 betrug die Nettoverschuldung 36,76 Mrd. Euro. Diese enorme Verschuldung, zusammen mit jährlichen Zinszahlungen von über 1 Mrd. Euro, schmälert den Gewinn und engt den finanziellen Spielraum des Unternehmens erheblich ein.
Obwohl das Management entschlossen ist, die Schulden bis Ende des Jahres zu reduzieren, bleibt diese hohe Verschuldung ein bedeutendes Risiko für Investoren. Ein hoher Schuldenstand kann die finanzielle Flexibilität einschränken und das Risiko von Liquiditätsengpässen erhöhen, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Glyphosat: Teilerfolge, aber noch lange nicht am Ziel
Ein weiteres erhebliches Risiko stellt der Glyphosat-Rechtsstreit dar, der Bayer seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 verfolgt. Zwar konnte das Unternehmen kürzlich einen bedeutenden Erfolg verzeichnen, als ein US-Gericht eine Strafzahlung von 2,25 Mrd. US-Dollar auf 400 Mio. US-Dollar reduzierte. Doch dieser Teilerfolg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bayer weiterhin mit mehr als 50.000 offenen Klagen konfrontiert ist.
Die Gesamtkosten der Glyphosat-Klagen belaufen sich bereits auf über 13 Mrd. Euro, und die Rückstellungen für zukünftige Zahlungen betragen 6,3 Mrd. US-Dollar. Dies ist ein enormes Risiko, das den Aktienkurs weiterhin belasten könnte. Du solltest dir also der potenziellen finanziellen Auswirkungen dieser Rechtsstreitigkeiten bewusst sein, bevor du in Bayer investierst.
Operative Herausforderungen
Neben den finanziellen und rechtlichen Belastungen steht Bayer auch vor operativen Herausforderungen. Besonders der Bereich Crop Science, der für landwirtschaftliche Produkte verantwortlich ist, zeigt Schwächen. Im zweiten Quartal 2024 sank das EBITDA dieser Sparte um fast 28 % im Vergleich zum Vorjahr.
Obwohl Bayer in diesem Bereich leichte Umsatzsteigerungen verzeichnen konnte, drücken die sinkenden Margen auf die Profitabilität. Das zeigt deutlich, dass Bayer hier noch viel Arbeit vor sich hat, um die Rentabilität wiederherzustellen und langfristig zu sichern.
Bayer befindet sich in einem Transformationsprozess. Dieser soll das Unternehmen schlanker und agiler machen und umfasst den Abbau von 3.200 Arbeitsplätzen und eine stärkere Fokussierung auf Wachstum und Innovation. Das Ziel ist es, das Unternehmen zukunftsfähig zu machen und die Weichen für nachhaltiges Wachstum zu stellen. Dieser Wandel birgt jedoch auch Risiken. Die Umstellung könnte länger dauern als geplant oder auf unerwartete Widerstände stoßen.
Bayer-Bilanz unter der Lupe
Bayers liquiden Mittel haben sich in den vergangenen Monaten deutlich erhöht. Im Jahr 2023 erreichten die Cash-Reserven 10,6 Mrd. Euro, was im Vergleich zu den 4,6 Mrd. Euro im Jahr 2021 einen erheblichen Anstieg darstellt. Trotz eines leichten Rückgangs im letzten Jahr zeigt diese Entwicklung, dass Bayer in der Lage ist, finanzielle Reserven aufzubauen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von Vorteil sein können.
Ein weiteres interessantes Detail in Bayers Bilanz ist der Anstieg der Forderungen. Diese sind von 12,2 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf 17 Mrd. Euro im Jahr 2023 gestiegen. Dies könnte einerseits auf höhere Umsätze hindeuten, andererseits besteht das Risiko von Zahlungsausfällen, wenn Kunden ihre Rechnungen nicht begleichen.
Es bleibt abzuwarten, wie Bayer dieses Wachstum der Forderungen managen wird. Eine effektive Verwaltung der Forderungen wird entscheidend sein, um mögliche finanzielle Risiken zu minimieren und die Liquidität des Unternehmens zu sichern.
Steigert Bayer seine Produktionskapazitäten?
Bayer hat in den vergangenen Jahren seine Bestände kontinuierlich ausgebaut. Das Inventar stieg von 13,6 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 13,9 Mrd. Euro im Jahr 2023. Die Herausforderung wird aber darin bestehen, diese Bestände in Umsatz zu verwandeln. Sollten die Produkte nicht wie erwartet abverkauft werden, könnten hohe Lagerbestände zu einer Belastung werden.
Trotz aller Herausforderungen konnte Bayer sein Eigenkapital relativ stabil halten. Nachdem es im Jahr 2020 auf 30,7 Mrd. Euro gesunken war, erholte es sich bis Ende 2023 auf 35,8 Mrd. Euro. Ein solch stabiles Eigenkapital ist ein positives Signal für Investoren, die langfristig denken und in ein Unternehmen investieren möchten, das auch in schwierigen Zeiten solide bleibt.
Wachstumstreiber und Herausforderungen
Die Pharmasparte von Bayer zeigt beeindruckende Fortschritte, die auch in der letzten Telefonkonferenz mit den Analysten betont wurden. Besonders die neuen Medikamente Nubeqa und Kerendia stechen hervor: Beide verzeichneten im bisherigen Jahresverlauf ein Umsatzwachstum von über 70 %. Nubeqa hat sich sogar als Blockbuster etabliert und wird zunehmend zum Standard in der Prostatakrebstherapie.
CEO William Anderson betonte im Call am 6. August, dass diese Produkte zentrale Wachstumstreiber seien, während das ältere Medikament Xarelto aufgrund des Generikadrucks einen Rückgang von 11 % hinnehmen musste. Diese dynamische Entwicklung zeigt, dass Bayer im Bereich Pharma gut aufgestellt ist, um in den kommenden Jahren weiteres Wachstum zu generieren.
Anderson betonte, dass Bayer weiterhin hart daran arbeitet, Kosten zu optimieren und die Margen zu verbessern, um die Rentabilität trotz des Preisdrucks aufrechtzuerhalten. Diese Maßnahmen könnten sich langfristig als entscheidend erweisen, um die Profitabilität des Unternehmens zu sichern.
Bayer-Aktie: Ein unterschätztes Schnäppchen mit Potenzial
Aktuell notiert die Bayer-Aktie bei etwa 28 Euro, doch meine eigenen Berechnungen zeigen einen deutlich höheren fairen Wert. Basierend auf einer Kombination aus Discounted Cash Flow (DCF) und relativer Bewertung liegt der faire Wert der Bayer-Aktie bei rund 80 Euro. Das bedeutet, dass die Aktie derzeit deutlich unterbewertet ist. Wenn du mich fragst, ist das ein klares Zeichen dafür, dass hier ein echtes Schnäppchen auf dich wartet. Würde die Aktie ihren fairen Wert erreichen, könntest du eine Kursrendite von jährlich rund 22 % erzielen – auch wenn wir konservativ kalkulieren.
Warum ist die Aktie so stark unterbewertet? Ein Grund dafür könnte die Unsicherheit rund um Bayers Rechtsstreitigkeiten, insbesondere im Zusammenhang mit Glyphosat, sein. Doch hier sehe ich auch Chancen, denn das Unternehmen hat kürzlich einige bedeutende juristische Erfolge erzielt, die das Risiko mindern könnten. Gleichzeitig stabilisiert sich das operative Geschäft, was das Potenzial für eine Neubewertung am Markt weiter erhöht.
Mein Fazit
Die Bayer-Aktie bietet derzeit eine seltene Gelegenheit für Anleger, die auf der Suche nach unterbewerteten Investments mit erheblichem Aufwärtspotenzial sind. Trotz der bestehenden Herausforderungen, wie Rechtsstreitigkeiten und operativen Hürden, sprechen die Zahlen eine klare Sprache: Mit einer potenziellen Kursrendite von 22 % pro Jahr ist Bayer aktuell massiv unterbewertet. Wenn du bereit bist, die Unsicherheiten in Kauf zu nehmen, könnte jetzt der perfekte Zeitpunkt sein, um in diese Aktie zu investieren.
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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.