50 % Marktanteil oder 90 %? So viel kann Nvidia in 10 Jahren wert sein

Nvidia (WKN: 918422) ist zurück im exklusiven 3-Billionen-Dollar-Club, angetrieben durch den ungebrochenen Boom der Künstlichen Intelligenz. Die Aktie ist in den vergangenen Monaten massiv gestiegen, doch viele Anleger fragen sich: Ist Nvidia noch ein Kauf oder bereits überbewertet? Obwohl das Unternehmen beeindruckende Umsatz- und Gewinnsteigerungen vorweisen kann, sind die Risiken nicht zu unterschätzen. In diesem Artikel zeige ich dir, warum die Aktie trotz hoher Bewertung eine spannende Gelegenheit für langfristige Investoren sein könnte – und welche Herausforderungen auf Nvidia warten.
Der KI-Boom: Ein Billionen-Dollar-Markt explodiert
Einer der Hauptgründe für Nvidias Höhenflug ist der ungebrochene Boom im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Die Nachfrage nach leistungsstarken Chips, die speziell für KI-Anwendungen benötigt werden, explodiert förmlich. Ein Beispiel: Der Markt für Hochgeschwindigkeits-Speicherchips, die Nvidia für KI-Rechenzentren nutzt, soll laut Branchenkennern auf 25 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025 wachsen. Das zeigt, wie riesig das Potenzial für Nvidia in den kommenden Jahren ist.
Was bedeutet das für dich als Anleger? Ganz einfach: Nvidia ist optimal positioniert, um von dieser enormen Nachfrage zu profitieren. Während viele andere Unternehmen noch versuchen, in den Markt einzusteigen, hat Nvidia bereits den Fuß in der Tür – und das auf beeindruckende Weise.
Die Zukunft ist groß
Nvidias CEO, Jensen Huang, ist bekannt für seine visionären Einschätzungen. In seiner Rede auf der letzten Tech-Konferenz von Goldman Sachs sprach er davon, dass 1 Billion US-Dollar an bestehenden Datenzentren auf „beschleunigtes Rechnen“ umgestellt werden müssten. Dies allein könnte für enorme Umsätze sorgen. Doch Huang denkt noch größer: Er sieht den „Total Addressable Market“ (TAM) bei 2 Billionen US-Dollar in den nächsten vier bis sechs Jahren. Klingt utopisch? Nicht wirklich, wenn man bedenkt, dass Nvidias Umsätze für die letzten zwölf Monate auf rund 96 Mrd. US-Dollar hochgeschossen sind.
Und das ist noch nicht alles. Nvidias Software-Ökosystem CUDA ist ein weiterer Schlüssel zu ihrem Erfolg. CUDA ist eine Plattform, auf der KI-Modelle trainiert werden. Unternehmen, die ihre Modelle einmal auf CUDA entwickelt haben, stehen vor einem extrem hohen Aufwand, wenn sie zu einer anderen Plattform wechseln wollen. Es wäre fast wie ein Neustart. Dieser tiefe Burggraben schützt Nvidia vor der Konkurrenz und sorgt dafür, dass Kunden dem Unternehmen langfristig treu bleiben.
Risiken: Was könnte schiefgehen bei Nvidia?
Auch bei einem starken Unternehmen wie Nvidia gibt es Risiken, die du als Anleger im Blick behalten solltest. Eines der größten Risiken wäre ein Wirtschaftseinbruch. Sollten große Kunden wie Microsoft oder Google ihre Investitionen in neue Rechenzentren zurückfahren, könnte das Nvidias Wachstum erheblich bremsen. Besonders in einer Rezession könnten solche Entscheidungen getroffen werden, um Kosten zu sparen.
Ein weiteres Risiko ist der potenzielle Abgang von Jensen Huang, der seit mehr als 31 Jahren das Unternehmen erfolgreich leitet. Seine visionäre Führung hat Nvidia zu dem gemacht, was es heute ist. Sollte er das Unternehmen verlassen, könnte dies das Vertrauen der Investoren erschüttern. Allerdings hat Nvidia in den vergangenen Jahren ein starkes Management-Team aufgebaut, das möglicherweise auch ohne Huang den Erfolgskurs fortsetzen könnte.
Cloud-Anbieter: Ein zweischneidiges Schwert
Ein erheblicher Teil von Nvidias Wachstum kommt aus dem Geschäft mit Cloud-Anbietern wie Amazon, Google und Microsoft. Diese Unternehmen haben massiv in KI und entsprechende Infrastruktur investiert, was Nvidias Umsätze enorm nach oben getrieben hat. Allerdings birgt diese Abhängigkeit auch Risiken. Nahezu 50 % von Nvidias Umsatz im Bereich der Rechenzentren stammt von diesen großen Cloud-Anbietern.
Auch die hohe Investitionslast in der Branche könnte kritisch werden. Während Nvidia von den KI-Investitionen profitiert, haben die Cloud-Anbieter selbst mit sinkenden Margen zu kämpfen. Sollten diese Unternehmen in den kommenden Quartalen ihre Ausgaben reduzieren, könnte das einen erheblichen Einfluss auf Nvidias Umsätze haben.
Nvidia steht im harten Wettbewerb
Neben der Abhängigkeit von Cloud-Anbietern gibt es einen weiteren Faktor, der Druck auf Nvidia ausüben könnte: der zunehmende Wettbewerb durch AMD. Während Nvidia derzeit noch die Nase vorn hat, wächst AMD schnell im KI-Chip-Markt. AMDs neuester MI300X-Chip wird von Kennern als direkter Konkurrent zu Nvidias H100 gehandelt. Doch hier hat Nvidia einen entscheidenden Vorteil: Der H100 kam neun Monate früher auf den Markt. Diese Zeitverschiebung gibt Nvidia einen deutlichen technologischen Vorsprung.
Dieser Konkurrenzdruck könnte Nvidias Margen in den kommenden Jahren erheblich belasten. Zwar hat Nvidia aufgrund seiner technologischen Überlegenheit noch immer einen Vorsprung, doch AMD ist entschlossen, Marktanteile zu gewinnen. Hier müssen Investoren aufmerksam bleiben.
Ist die Nvidia-Aktie schon zu teuer?
Nun zur großen Frage: Ist Nvidia bei der aktuellen Bewertung noch ein Kauf? Schauen wir uns die Zahlen genauer an: Der faire Wert der Aktie liegt laut meinen Berechnungen bei rund 200 Dollar pro Aktie. Aktuell wird die Aktie jedoch bei etwa 121 US-Dollar gehandelt. Das bedeutet, dass Nvidia momentan um etwa 40 % unterbewertet ist. Für das kommende Jahrzehnt läge die Kursrendite also bei etwa 15 % pro Jahr.
Doch Vorsicht: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der erwarteten Gewinne für 2027 liegt bei 35 – ein Wert, der deutlich über dem Durchschnitt der Branche liegt. Zwar ist das Umsatzwachstum beeindruckend, doch wenn Nvidia die hohen Erwartungen nicht erfüllt, könnte die Aktie schnell unter Druck geraten.
Wie könnte sich Nvidias Aktie in den kommenden Jahren entwickeln? Es gibt zwei mögliche Szenarien, die du im Auge behalten solltest.
Bull-Szenario: Im optimistischen Szenario könnte Nvidia seinen Marktanteil auf 90 % ausbauen. Mit der Kombination aus technologischer Überlegenheit, starkem Software-Ökosystem und der Fähigkeit, Chips mithilfe von KI schneller und effizienter zu entwickeln, könnte Nvidia seine Gewinnmargen nochmals deutlich steigern.
Bear-Szenario: In meinem eher pessimistischen Szenario könnte Nvidias Marktanteil auf 50 % fallen. Dies würde bedeuten, dass der Margendruck steigt. Dies wäre ein deutlicher Rückschritt, könnte aber immer noch ein solides Wachstum für das Unternehmen bedeuten.
Mein Fazit
Nvidia hat sich mit dem KI-Boom und der Rückkehr in den 3-Billionen-Dollar-Club als einer der spannendsten Techies unserer Zeit positioniert. Die beeindruckenden Wachstumszahlen und die technologische Führungsrolle sprechen eindeutig für die Aktie. Doch trotz dieser Erfolge bleibt das Risiko durch die zunehmende Konkurrenz nicht zu unterschätzen. Für langfristige Anleger, die bereit sind, Schwankungen auszusitzen, stellt Nvidia jedoch weiterhin eine attraktive Gelegenheit dar.
Kursperformance von bis zu 506 %! Solltest du diese unbekannten Top-Performer aus 2024 noch kaufen?
506 % Aktienkursperformance im Jahr 2024? Ja, bei einzelnen Aktien war das möglich! Aber was macht diese besonderen Kursraketen aus? Kann man weitere, ähnliche Aktien identifizieren? Und viel wichtiger: Sollte man diese Top-Aktien auch jetzt noch kaufen? Fragen über Fragen.
In unserem neuesten Aktienwelt360-Sonderbericht beantwortet Chefredakteur und Gamechanger-Analyst Vincent Uhr exakt diese Fragen. Vielleicht sieht er auch eine bessere Alternative, die dir eines ermöglichen kann: Ähnlich starke Kurserfolge zu erzielen!
Henning Lindhoff besitzt Aktien von Microsoft. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Microsoft.