110 % Kursplus, 7 % Dividendenwachstum: Ist diese Dividendenaktie jetzt noch ein Kauf?

Drei wachsende Stapel von Münzen
Foto: Nattanan Kanchanaprat via Pixabay

Eine Dividendenaktie, die 110 % Kursplus innerhalb von 5 Jahren und 7 % Dividendenwachstum erzielt macht wohl so manches richtig. Es dürfte sich hierbei in vielen Fällen um ein Unternehmen handeln, das gleichzeitig ein intaktes operatives Wachstum besitzt. Und vielleicht auch mit einer defensiven Klasse überzeugt.

Um die Katze direkt aus dem Sack zu lassen: Bei der Aktie handelt es sich um Waste Management (WKN: 893579). Das ist ein US-amerikanischer Entsorgungs- und Recycling-Konzern, dessen Aktienkurs seit November 2019 von 102 Euro bis auf 215 Euro gestiegen ist. Mit einem Kursplus von 110 % hat die Dividendenaktie eine sehr solide Wertsteigerung erzielt und ist in den letzten Jahren eigentlich konsequent gestiegen.

Breakout Stocks 2025

Im letzten Jahr stieg die Dividende von 0,70 US-Dollar je Vierteljahr auf 0,75 US-Dollar. Ein Dividendenwachstum von 7 % ist auch hier eine starke Ausgangslage. Aber ist die Dividendenaktie jetzt noch ein Kauf? Betrachten wir die Ausgangslage, ehe wir eine Antwort finden.

110 % Kursplus, 7 % Dividendenwachstum: Der operative Ursprung

Hinter Waste Management steckt wirklich eine besondere Dividendenaktie. Es ist wirklich sehr vereinfacht ausgedrückt, wenn wir von einem Entsorgungs- und Recycling-Unternehmen sprechen. Denn die eigentliche Crux ist, dass gerade dieses Unternehmen der eine große Recycler in den USA ist.

Waste Management besitzt in weiten Teilen der USA ein Quasi-Monopol. Man bedient in weiten Teilen der großen Volkswirtschaft alleine die Infrastruktur. Besitzt Verträge mit den Gemeinden und Bezirken, hat die Verwaltung über Deponien und alles, was zur Entsorgung dazugehört. Diese Qualität und das geschützte Ökosystem ist ein sehr wesentlicher Treiber für das Kursplus von 110 %. Natürlich kann Waste Management nicht walten und schalten, wie man will. Der Markt ist auch etwas reguliert. Aber stete, leichte Preiserhöhungen sind durchsetzbar. Und das ist der entscheidende Faktor.

So erzielte Waste Management im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 ein Umsatzwachstum von 7,9 % im Jahresvergleich auf über 5,6 Mrd. US-Dollar. Das Nettoergebnis ist zwar leicht rückläufig von 790 Mio. US-Dollar auf 760 Mio. US-Dollar gewesen. Die Grundtendenz bleibt jedoch, dass das US-Unternehmen einfach solide Zuwachsraten über das Ausspielen von Pricing-Power erreichen kann. Recycling und Entsorgung bleiben dabei so lange profitable Geschäftsmodelle, naja, wie es eben Menschen und Unternehmen gibt, die Müll produzieren (vermutlich also immer).

Die Qualität hat ihren Preis

Mit 110 % Kursplus besitzt die Dividendenaktie von Waste Management mittlerweile ihren Preis. Bei einem Aktienkurs von umgerechnet 224 US-Dollar liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Moment bei 39. Auch die Dividendenrendite ist mit einem Wert von 1,3 % vergleichsweise niedrig. Hier dürfte das Warren-Buffett-Zitat gelten: Der Markt zahlt stets einen hohen Preis für lediglich ein Quäntchen Sicherheit.

Um ehrlich zu sein: Die Bewertung ist für mich die große Baustelle. Das operative Wachstum von 7,9 % beim Umsatz erscheint mir zu wenig. Vor allem, da das Nettoergebnis im dritten Quartal leicht rückläufig gewesen ist. Rein bilanziell sehen wir außerdem, dass rund 16 Mrd. US-Dollar in langfristigen Finanzverbindlichkeiten stecken, davon 4 Mrd. US-Dollar sogar kurzfristig fällig werden. Bei einer Bilanzsumme von 26 Mrd. US-Dollar erscheint mir Waste Management daher zugleich leicht hoch verschuldet.

Mein Fazit ist daher: Waste Management ist interessant, keine Frage. Wir haben nur wenige Möglichkeiten, um in ein Quasi-Monopol zu investieren. Die 110 % Kursplus geben der Dividendenaktie zudem recht. Man ist erfolgreich. Trotzdem ist gerade jetzt die Bewertung ziemlich teuer, das Wachstum dafür vergleichsweise schwach. Ich würde daher im Moment eher nicht investieren. Allerdings: Die Aktie auf der Watchlist lassen. Bei 2 % Dividendenrendite werde ich zumindest einen Fuß in die Tür stellen.

Warum jetzt der schlechteste Zeitpunkt sein könnte, um Aktien zu kaufen

Stehen wir vor einem Crash wie 2001, 2008 und 2020?! Okay, so weit würden wir von Aktienwelt360 selbstverständlich nie gehen. Allerdings sind wir der Meinung: Jetzt ist einer der schlechteren Zeitpunkte, um All-in in Aktien zu gehen. Und das, obwohl die Börsen reihenweise Rekordhochs erklimmen.

In unserem kostenlosen Sonderbericht erfährst du, warum ausgerechnet jetzt Vorsicht geboten ist und wie clevere Investoren jetzt vorgehen, um langfristig doch zu profitieren.

Klicke hier, um diesen Bericht jetzt gratis zu lesen.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Waste Management.



Das könnte dich auch interessieren ...