Bietet die Waste Management-Aktie jetzt eine seltene Nachkaufchance?

Leere Plastikflaschen stapeln sich aufeinander
Foto: mali maeder via Pexels

Welches Geschäft ist wichtiger als die Müllentsorgung? Vielleicht noch die Versorger von Wasser, Brennstoffen oder auch Elektrizität. Relativ zeitig danach kommt aber die Entsorgung und Recycling. Denn von stinkenden Müllbergen geht nicht nur Geruchsbelastung, sondern auch ein Gesundheitsrisiko aus. Waste Management (WKN: 893579) liefert mit seinen 206 Deponien, 506 Umschlagsorten und 105 Recyclinganlagen diesen Service für weite Teile der USA. Wo man außerdem in der Regel Monopolist ist. Diese Marktstellung konnte das Unternehmen in den vergangenen Jahren in operative Erfolge ummünzen, woraus sich ein relativ gleichmäßiges Wachstum bei der Waste Management-Aktie ergab.

Waste Management-Aktie: Gewinnrückgang!

Aber Waste Management muss im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen leichten Dämpfer hinnehmen. Zwar wuchs der Umsatz von 5,60 Mrd. US-Dollar auf 6,44 Mrd. US-Dollar, was dem gewohnten Wachstum von 15 % entspricht. Aber beim Nettoergebnis verzeichnete der US-Entsorger einen Rückgang von 760 auf 603 Mio. US-Dollar. Auf bereinigter Non-GAAP-Basis hätte es zwar ein Wachstum von 790 auf 801 Mio. US-Dollar gegeben. Aber auch hier hätte sich die Wachstumsrate sehr deutlich verlangsamt.

Das Management versucht es ein wenig zu retten, indem man auf den rekordverdächtigen operativen Cashflow verweist. Mit 1,96 Mrd. US-Dollar liegt auch dieser Wert in den ersten neun Monaten unter dem Vorjahreswert von 2,14 Mrd. US-Dollar. Solides drittes Quartal hin oder her: Die Summe ist ein wenig durchwachsen.

Woran hat et jelegen?

Waste Management hat derzeit an zwei Stellen zu kämpfen. Einerseits baut man gerade die Sparte WM Health Solutions auf. In diesem Geschäftsbereich wird die Abholung und das Recycling von gesundheitsschädlichen Abfällen, beispielsweise in Kliniken aufgebaut. Das verspricht langfristig hohe Margen und ein gutes Wachstum. Aber es kostet im Moment: Denn die operativen Kosten sind zunächst von 3,34 Mrd. US-Dollar auf 3,83 Mrd. US-Dollar gestiegen. Ein kleiner Sondereffekt in Höhe von 213 Mio. US-Dollar belastete ebenfalls.

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Aber auch gestiegene Kapitalkosten führen derzeit zu einem schlechteren Ergebnis. Waste Management besaß im dritten Quartal Zinskosten von 225 Mio. US-Dollar, nach 131 Mio. US-Dollar ein Jahr zuvor. Auch für die ersten drei Monate stieg der Wert von 397 Mio. US-Dollar auf 689 Mio. US-Dollar. Das liegt insbesondere daran, dass das Management 14,9 Mrd. US-Dollar seiner Verbindlichkeiten neu finanzieren musste. Aber, immerhin: Rund 700 Mio. US-Dollar neu aufgenommen hat. Insgesamt hat der US-Entsorger 22 Mrd. US-Dollar an Schulden, die bei einem freien Cashflow von 2,8 bis 2,9 Mrd. US-Dollar in ca. sieben Jahren getilgt sein könnten.

Insgesamt sehen wir bei Waste Management einen leichten Hänger. Es erscheint uns wichtig, dass das US-Unternehmen sein Wachstum beschleunigt, sein Margenprofil ausbaut und mehr freien Cashflow erwirtschaftet. Moderat steigende Preise und WM Health Solutions sollten exakt das perspektivisch liefern. Eine günstigere Bewertung kann bei dieser Qualitätsaktie daher eine Nachkauf-Chance sein.

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Chancen und Risiken der Waste Management-Aktie

Waste Management ist der führende Anbieter der Abfallentsorgung und Wiederverwertung in den USA. Als privates Unternehmen hat Waste Management dadurch eine besondere Marktmacht: Verträge mit Behörden sind exklusiv. Auch die Infrastruktur bestehend aus Deponien ist einzigartig und viele Städte in den USA möchten nicht für den Wettbewerb eine zweite Deponie in ihrem Einflussgebiet haben. Das ist sehr nach an einem Monopol dran. Sichere Umsätze, Ergebnisse und Dividenden sind daher die Folge. Langfristige Verträge sichern das auf Dauer und Waste Management kann mit einer leichten Pricing-Power stets moderates Wachstum erzielen.

Das größte Risiko besteht darin, dass Waste Management Innovationen verpasst. Das Unternehmen muss sicherstellen, dass man insbesondere beim Recycling und der Wiederaufbereitung auf einem Top-Level bleibt. Nur das stellt sicher, dass öffentliche Verträge auch konsequent erneuert werden. Eine besondere Sorge gilt möglichen Streiks, die ein schlechtes Licht auf Waste Management werfen könnten.

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