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3 Gründe, warum die Netflix-Aktie fallen könnte

Die Aktien von Netflix (ETR:NFC) waren in den letzten zwei Jahren unter den am heftigsten diskutierten Aktien an den US-Börsen. Mit Blick auf den meteoritenhaften Anstieg des Aktienkurses von 60 US-Dollar auf beinahe 500 US-Dollar pro Aktie innerhalb dieser zwei Jahre, ist offensichtlich, dass die Anleger glauben, dass bei Netflix große Dinge passieren werden.

Tatsächlich könnte die Kombination aus einer höheren Anzahl von Abonnenten in den USA, einem höheren Umsatz pro Konsument in den USA und der derzeitigen globalen Expansion weitere Gewinne für die Netflix-Investoren nach sich ziehen. Nichtsdestotrotz gibt es auch große Verlustrisiken. Hier sind drei wichtige Faktoren, die einen scharfen Knick in der Entwicklung der Netflix-Aktie bewirken könnten.

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Zu Hause ist der Markt gesättigt

Eines der großen Risiken für Netflix ist, dass das Wachstum plötzlich enden könnte, sobald das Unternehmen den heimischen US-Streaming-Markt gesättigt hat. Ende des letzten Quartals hatte Netflix 36,24 Millionen Streaming-Abonnenten in den USA. Das waren 22% mehr als ein Jahr zuvor. In letzter Zeit ist Netflix mit einem relativ stabilen Tempo von 6,5 Millionen neuen Abonnenten pro Jahr gewachsen. Sollte sich dieses Wachstum so fortsetzen, würden am Ende des nächsten Jahres 50% der Breitbandanschluss-Besitzer in den USA Netflix-Kunden sein. Andere kleinere Streaming-Anbieter wie Hulu oder Prime Instant Video von Amazon.com (STG:AMZ) werden dann einen guten Teil der restlichen Breitband-Haushalte abdecken.

Und so wird der Zeitpunkt kommen, an dem in den USA nicht mehr genügend Breitband-Haushalte ohne Streaming-Anbieter vorhanden sind, um Netflix ein fortgesetztes Wachstum mit dem derzeitigen Tempo auf dem Heimatmarkt zu erlauben. Ein schneller Rückgang des Wachstums in den USA könnte dazu führen, dass Aktienbesitzer anfangen, über die hohe Bewertung des Unternehmens nachzudenken, was wiederum eine scharfe Korrektur des Aktienkurses nach sich ziehen könnte.

Bis das internationale Geschäft profitabel wird, ist es ein weiter Weg

Diejenigen, die von Netflix überzeugt sind, werden nun argumentieren, dass selbst wenn das Wachstum von Netflix auf dem US-Markt in einigen Jahren nachlassen sollte, sich das Unternehmen noch immer darauf verlassen können wird, dass das international Geschäft weiterwächst. Und es ist wahr, dass die internationalen Märkte tatsächlich in den nächsten Jahren ein rapides Wachstum hinlegen könnten.

Nichtsdestotrotz sind Investoren ja am Gewinn interessiert und nicht nur am Umsatz. Und bezüglich des Gewinns sind die Aussichten auf den internationalen Märkten bereits weniger klar. Letzte Woche sagte Reed Hastings, der CEO von Netflix, dass er erwartet, dass Netflix in Europa – wo das Unternehmen kürzlich einen ambitionierten Expansionskurs eingeschlagen hat – innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre profitabel werden wird.

Vor dem Hintergrund, dass Europa – wenn man die Zahl der vorhandenen Breitband-Anschlüsse zugrunde legt – für Netflix ein gutes Stück über die Hälfte des internationalen Marktes ausmacht, ist das keine besonders ermutigende Aussage. Anders herum betrachtet: Solange Europa nicht profitabel ist, wird das gesamte internationale Geschäft von Netflix nur schwer einen Gewinn abwerfen können.

So ist es durchaus möglich, dass Reed Hastings gerade versucht hat, die Erwartungen seiner Aktionäre zu dämpfen, indem er den Zeitraum, den Netflix benötigen wird, um in Europa profitabel zu werden, absichtlich zu lang angegeben hat. Nichtsdestotrotz sollten Investoren nicht die Möglichkeit ignorieren, dass Hastings die Wahrheit sagt und internationale Profite tatsächlich fünf bis zehn Jahre weit in der Zukunft liegen.

Das DVD-Geschäft stirbt

Ein drittes potentielles Problem für die Netflix-Aktie erwächst daraus, dass das DVD-Geschäft des Unternehmens langsam wegbricht. Das ist überhaupt nicht überraschend vor dem Hintergrund, dass das Video-Streaming so viele Vorteile gegenüber dem DVD-Versand hat. Doch sollte man nicht den Anteil übersehen, den das DVD-Geschäft zum Gesamtprofit beiträgt, auch wenn das Streaming wesentlich aufregender ist.

Denn die DVD-Sparte von Netflix erwirtschaftete im letzten Quartal allein einen Profit von 93 Millionen US-Dollar, was einem Anteil von 79% am Vorsteuergewinn von Netflix entspricht. Doch Umsatz und Profit des DVD-Geschäfts fallen in letzter Zeit jährlich im zweistelligen Prozentbereich und diese Entwicklung wird einen signifikanten Effekt auf die Einnahmen von Netflix haben.

Sollte Netflix in der Lage sein, die Gewinne aus dem Video-Streaming schnell auszubauen, werden die Investoren den Abstieg des DVD-Geschäfts kaum wahrnehmen. Sollte jedoch das Wachstum des Geschäfts auf dem Heimatmarkt innerhalb der nächsten Jahre zu einem plötzlichen Stillstand kommen und der internationale Markt weiterhin Geld verlieren, dann würden die fallenden Gewinne aus dem DVD-Geschäft um so schmerzvoller wahrgenommen werden.

Zu viele Probleme auf einmal

Netflix hat gerade erst starke Ergebnisse bezüglich Umsatz und Gewinn veröffentlicht und das Unternehmen hat die Chance, international stark zuzulegen. Nachdem das gesagt ist: Das Unternehmen wird derzeit mit dem 100-fachen der projizierten Einnahmen für das Jahr 2014 bewertet, während Netflix gleichzeitig in den nächsten Jahren einen Hindernisparcours voller Stolperfallen durchlaufen muss.

Der CEO des Unternehmens, Reed Hastings, hat bereits gewarnt, dass es fünf bis zehn Jahre dauern könnte, bis das Unternehmen in Europa profitabel wird. Und zu Hause könnte Netflix den Markt in fünf Jahren gesättigt haben, was automatisch zu einem langsameren Wachstum führen wird. Unterdessen verfällt das DVD-Geschäft, das bisher noch immer profitabel war. Diese drei Faktoren zusammen könnten einen perfekten Sturm bedeuten, in dem die zukünftigen Gewinne wesentlich geringer sein werden, als die Investoren erwarten. Und dieses Risiko könnte ausreichen, um sich von der Netflix-Aktie fernzuhalten, so lange sie so hoch bewertet wird wie in diesem Augenblick.

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The Motley Fool empfiehlt Amazon.com und Netflix. The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon.com und Netflix.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und wurde am 24.9.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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