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3 Gründe Gazprom nicht zu kaufen

Die Gazprom-Aktie (ETR:GAZ) (FRA:GAZ) bewegt sich seit Monaten auf einem sehr niedrigen Bewertungs-Niveau. Handelt es sich hier um ein Super-Schnäppchen, das großes Kurspotenzial hat, oder sind hier zu Recht Risiken eingepreist?

Wie immer gibt es bei der Beschäftigung mit einer Aktie Gründe, warum man sie kaufen sollte, aber auch Gründe dagegen. Heute möchte ich aufzeigen, was meiner Meinung nach gegen einen Kauf der Gazprom-Aktie spricht.

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Politische Risiken und ihre Auswirkungen

Ich sehe zwei Punkte, die ich als “politische Risiken” bezeichnen würde. Das ist zum einen der Ukraine-Konflikt. Zwar haben sich die Ukraine und Russland am 3. März im Gasstreit einigen können, eine durchaus positive Nachricht. Jedoch machen die im Rahmen des Ukraine-Konflikts verhängten Sanktionen auch der mächtigen Gazprom zu schaffen und die Situation verschärfte sich weiter durch die Abstufung von Gazprom(-Anleihen) durch Standard & Poors. Das führt dazu, dass vor allem institutionelle Anleger die nun auf Ramsch-Niveau liegenden Anleihen (BB+) nicht mehr kaufen dürfen, was Gazprom zunehmend vom Kapitalmarkt abschneidet. Dieser Zugang ist aber wichtig, da die Erschließung neuer Vorkommen sehr kapitalintensiv ist.

Der russische Staat ist im Besitz von über 50% der Aktien und damit der alles dominierende Shareholder und könnte somit bestimmen, was bei Gazprom geschieht. Zwar sehe ich zur Zeit keine evidente Einflussnahme, aber es könnte durchaus geschehen. Somit handelt es sich bei Gazprom eigentlich eher um einen Staatsbetrieb, einhergehend damit auch mangelnde Transparenz.

Der volatile Rubelkurs und Dividenden

Der Rubelkurs hat sich zum USD im Verlauf des letzten Jahres quasi halbiert. Gazprom bilanziert nicht nur in Rubel, sondern legt auch die Höhe der Dividende in Rubel fest. Geht man optimistischerweise davon aus, dass die Dividende in diesem Jahr gleich hoch ausfällt wie bisher, bedeutet dies, das sie in USD gerechnet trotzdem nur noch halb so hoch ist. Wechselkursrisiko auf die ganz harte Tour.

Entwicklung des Öl- und Gaspreises sowie des Aktienkurses

Nach dem Rückgang des Gaspreises und dem dramatischen Einbruch des Ölpreises im letzten Jahr wird sich dies wohl auch in den nächsten Berichten von Gazprom niederschlagen. Gazprom ist neben dem Gas- auch im Ölgeschäft (mit seiner Tochter Gazprom Neft) tätig, anders als der Name vermuten lässt. Noch eine Bemerkung zur Entwicklung des Aktienkurses. Dieser ist von seinem Hoch im Jahr 2008 bei knapp 20 EUR auf heute unter 5 EUR kollabiert. Ein Grund dafür ist sicher auch der stark gefallene Ölpreis (die Gaspreise sind nicht ganz so stark gefallen).

Man könnte jetzt argumentieren, dass man mit Gazprom auf in Zukunft wieder steigende Preise setzen kann. Ich bin aber der Meinung, dass es hier bessere Kandidaten gibt, wie zum Beispiel Royal Dutch Shell (LSE:RDSA).

Abschließendes Urteil

Bei Gazprom haben wir eigentlich alles, was man für einen ordentlichen Gift-Cocktail benötigt: Ein dominierender Investor, der russische Staat, welcher stärker Einfluss nehmen könnte, was den Interessen der anderen Aktienbesitzer schaden könnte. Dazu kommen Sanktionen, Währungskursrisiken durch den kollabierten Rubel und zuletzt ein stark zyklisches Geschäft – Gas und Öl.

Deshalb mein Fazit: Bei diesen Risiken ist Gazprom nichts für einen Investor, sondern eine spekulative Wette darauf, dass es nicht noch schlimmer wird.

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Peter besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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