5 Wege, um dir das Investieren leichter zu machen
Für sich allein zu investieren kann einem oft kompliziert vorkommen und Angst machen, aber das muss es nicht. Es gibt Schritte, die man unternehmen kann, um den Prozess automatisch ablaufen zu lassen und um Investitionen zu finden, die dich besser schlafen lassen – egal was der Markt gerade macht. Daher haben wir fünf unserer besten Autoren um Ratschläge gebeten und hier ist, was sie zu sagen hatten.
Selena Maranjian:
Investieren ist kompliziert, wenn du viel Zeit und Energie darauf verwendest, Strategien zu lernen, einzelne Aktien zu analysieren, zu entscheiden, welche du kaufen und später verkaufen willst. Du musst nach Schnäppchen suchen und du musst dein Depot im Auge behalten. Viele haben nicht die Zeit, die Fähigkeiten oder das Interesse das zu tun.
Eine gute Möglichkeit, diesen Prozess zu vermeiden und trotzdem Ergebnisse zu erreichen, ist in Indexfonds zu investieren. Anstatt aus tausenden nur die besten Aktien einzeln herauszupicken, kannst du einen günstigen, breiten Indexfonds kaufen und hast sofort hunderte oder tausende von Aktien. Ein guter Indexfonds bildet einen großen Teil oder den ganzen Markt ab und das zu einem Spottpreis. Der Vanguard S&P 500 Index Fund, zum Beispiel kostet im Jahr nur 0,17 % oder 17 USD pro 10.000 USD, die du investierst. Damit bist du bei 500 der besten und größten amerikanischen Unternehmen investiert, die etwa 80 % des gesamten Kapitals an der Börse ausmachen. Der Vanguard Total Stock Market Index Fund lässt dich an fast jeder amerikanischen Aktie teilhaben, während der Vanguard Total World Stock Index Fund den weltweiten Aktienmarkt abbildet.
Und das beste daran ist: Du musst nicht viel von der Performance opfern. Indexfonds tendieren dazu, professionelle Investmentfondsmanager langfristig zu überflügeln.
Matt Frankel:
Eine Möglichkeit, um das Investieren einfacher zu machen, ist nicht immer wieder bei den besten Aktien ein- und auszusteigen und sich stattdessen auf Unternehmen zu konzentrieren, die langfristig hohe Überlebenschancen haben.
Um diese zu finden benutze ich drei Kriterien:
- Wird das Unternehmen auch in 100 Jahren noch im Geschäft sein? Ein Beispiel: Die Leute werden immer etwas zu essen brauchen, sichere Anlagemöglichkeiten und Häuser, um darin zu leben. Andererseits, wird es auch in 100 Jahren noch einen Markt für PCs geben? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht.
- Hat das Unternehmen einen großen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil? Hier ein paar Beispiele: Costco hat den Vorteil, geringere Preise als die Konkurrenten anbieten zu können und trotzdem profitabel zu arbeiten. Coca-Cola hat den Vorteil einer sehr starken Marke, was dem Unternehmen Preissetzungsmacht und Vorteile bei der Vermarktung neuer Produkte gibt.
- Hat das Unternehmen eine Vorgeschichte von verantwortungsbewussten und aktionärsfreundlichen Managern? Sieh dir an, ob die Dividende regelmäßig erhöht wurde, ob die Gewinne stetig gewachsen sind und ob das Unternehmen schlechte Zeiten gut überstanden hat.
Wenn du dich darauf konzentrierst, Aktien zu finden, die die Zeit überdauern, dann kannst du einfach Aktien kaufen und sie jahrelang für dich arbeiten lassen, anstatt dir permanent Sorgen über das Auf und Ab des Marktes zu machen.
Brian Stoffel:
Es gibt viele Gründe, warum der Mensch von Natur aus kein Investor ist. Wir machen viele Denkfehler, die unseren Blick trüben – vor allem sind hier die Angst vor Verlust, Bestätigungsfehler und unser eigenes selektives Gedächtnis zu nennen. Wir leiden auch in anderen Bereichen unseres Lebens an diesen Krankheiten, aber beim Investieren sind sind die Konsequenzen deutlich konkreter und leichter zu messen.
Ich habe herausgefunden, dass die beste Art, das Investieren zu vereinfachen (und mich als Investor zu verbessern) ein Tagebuch ist. Bevor ich eine Aktie kaufe, schreibe ich auf:
- Warum ich kaufe.
- Was ich in den nächsten drei bis fünf Jahren von dem Unternehmen erwartete.
- Und das Wichtigste: Was muss passieren, damit ich die Aktie wieder verkaufe?
Was man durch das Lesen von alten Tagebucheinträgen lernen kann, ist unbezahlbar. Ich habe aufgehört, panisch zu verkaufen, als ich mir diese Einträge wieder angesehen habe. Das hat mir tausende von Dollar eingebracht, die ich durch das Nicht-Verkaufen verdient habe. Ich habe auch gelernt, dass ich oft Aktien, die schon gestiegen sind, gemieden habe. Diese Erkenntnis hat mir geholfen, mehr von einer Aktie zu kaufen, die ich bereits besitze – selbst wenn der Preis jetzt höher ist als zuvor.
Das, was du daraus lernen kannst, wird etwas Anderes sein, aber du wirst es niemals herausfinden, wenn du nicht anfängst, ein Tagebuch zu führen.
Jason Hall:
Eines der schwersten Dinge beim Investieren ist zu wissen, welche Aktien man kaufen soll. Dazu erfordert es Zeit und Arbeit, um über die einzelnen Aktien Nachforschungen anzustellen. Man muss das Unternehmen, die Industrie und die Konkurrenz verstehen.
Unzählige Studien zeigen, dass nur sehr wenige Leute es schaffen, den Markt zu schlagen und das ist der Grund dafür. Eine Möglichkeit zu vereinfachen, ist in ETFs zu investieren.
ETFs sind im Grunde Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden, während reguläre Investmentfonds direkt über den Manager oder einen Broker gekauft und verkauft werden.
Einer der großen Vorteile von ETFs ist, dass sie im Gegensatz zu einem Investmentfonds keinen Minimalbetrag festsetzen, der es Anfängern schwer macht, einzusteigen. Anteile von einem Indexfonds kauft man wie normale Aktien auch. Das ist also einfacher.
Der Nachteil? Maklergebühren, wie beim Aktienkauf auch.
In anderen Worten: ETFs geben dir die Vorteile eines Investmentfonds aber ohne seine Einschränkungen. Und da sie wie Aktien gehandelt werden, ist es auch viel einfacher.
Ein Tipp: Die Vanguard-Indexfonds, über die Selena schreibt, gibt es alle auch als ETFs.
Dan Caplinger:
Wie einige meiner Kollegen schon treffend bemerkt haben, kann es schwer sein, Aktien und ETFs mit langfristigen Wachstumsperspektiven zu finden. Und selbst nachdem man sie gefunden hat, dann bleibt immer noch die Frage, wann man investieren soll. Wenn man das richtige Unternehmen zum falschen Zeitpunkt ausgesucht hat, dann reduziert das die Renditen verglichen mit jemandem, der den perfekten Zeitpunkt erwischt hat.
Aber anstatt die Kristallkugel zu befragen, gibt es eine einfache Möglichkeit, von den sich verändernden Bedingungen an der Börse zu profitieren – und zwar ohne auf Mutmaßungen zurückgreifen zu müssen. Du kannst auch einfach regelmäßig einen festen Betrag in deine bevorzugten Aktien und Fonds investieren und so nach und nach diese Positionen ausbauen.
Ein fester Betrag wird mehr Aktien bei niedrigen Preisen kaufen und weniger Aktien bei hohen Preisen. Dadurch erhältst du automatisch die Disziplin, die viele brauchen, um sich selbst davon abzuhalten, teure Fehler zu machen. Darüber hinaus bieten viele Broker und Fondsverwaltungen auch die Möglichkeit, automatische Einzahlungen vorzunehmen. Dieser Durchschnittskosteneffekt nimmt einem den Druck zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und kann langfristig zu einer besseren Performance führen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Motley Fool besitzt und empfiehlt Costco Wholesale. The Motley Fool empfiehlt Coca-Cola. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2016 $37 Calls auf Coca-Cola, Short Januar 2016 $43 Calls auf Coca-Cola und Short Januar 2016 $37 Puts auf Coca-Cola. The Motley Fool empfiehlt Coca-Cola.
Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel, Dan Capliner, Matthew Frankel, Selena Maranjian und Jason Hall auf Englisch verfasst und wurde am 04.11.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.