Alphabet überholt Apple: Ein Vergleich der beiden Giganten
Am Montagnachmittag nach den besser als erwarteten Ergebnissen des vierten Quartals stieg der Kurs von Alphabet (WKN:A14Y6H) im nachbörslichen Handel und überholte sogar Apple (WKN:865985) am Dienstagmorgen als wertvollstes Unternehmen der Welt. Alphabets Marktkapitalisierung erreichte 526 Milliarden USD, was etwas höher lag als die von Apple mit 524 Milliarden USD.
Da sich die beiden Unternehmen jetzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, ist das ein guter Zeitpunkt, um ein paar wichtige Kennzahlen zu vergleichen. Werden sie auf dem Papier auch erklären, warum Google gerade so wertvoll ist?
Apple gegen Alphabet
Kennzahl | Apple | Alphabet |
Marktkapitalisierung | 524 Milliarden USD | 526 Milliarden USD |
Einnahmen letzte 12 Monate | 235 Milliarden USD | 75 Milliarden USD |
Nettoeinnahmen letzte 12 Monate | 54 Milliarden USD | 16 Milliarden USD |
Einnahmenwachstum letzte 12 Monate (Jahresvergleich) | 17,60 % | 13,50 % |
Gewinnwachstum pro Aktie letzte 12 Monate (Jahresvergleich) | 27 % | 13,70 % |
Kurs-Umsatz-Verhältnis | 2,3 | 7,3 |
Kurs-Gewinn-Verhältnis | 10,2 | 32,2 |
Wenn man nur die Performance der letzten 12 Monate misst, dann sieht es so aus, als würde Apple eine höhere Bewertung verdienen als Alphabet – zumindest auf dem Papier. Apple hat nicht nur mehr als dreimal so hohe Nettoeinnahmen in diesem Zeitraum generiert, sondern auch seinen Gewinn pro Aktie mehr als zweimal so schnell erhöht wie Alphabet.
Der Markt erwartet aber, dass Alphabet sein Geschäft langfristig nachhaltiger steigern kann als Apple. Das KUV von 7,3 und das KGV von 32,2 zeigen das Vertrauen des Marktes in das Potenzial von Alphabet. Im Vergleich dazu hat Apple ein KUV von 2,3 und ein KGV von 10,2.
Aber warum diese große Diskrepanz zwischen der Performance der beiden Unternehmen in den letzten 12 Monaten und bei den Bewertungen? Das wird klar, wenn man das letzte Quartal ansieht – der Markt scheint davon überzeugt, dass das einen besseren Anhaltspunkt für die Zukunft liefert. Dann sollte man die aktuelle Situation noch mit einbeziehen.
Hier ein paar Zahlen der letzten Quartale von Apple und Alphabet.
Kennzahl | Apple | Alphabet |
Einnahmenwachstum Q4 (Jahresvergleich) | 1,70 % | 18 % |
Gewinnwachstum pro Aktie Q4 (Jahresvergleich) | 7,20 % | 4 % |
Laut Investoren wird der Gewinn langfristig ein wichtiger Treiber beim Gewinn pro Aktie von Alphabet sein wird. Das Einnahmenwachstum in Q4 war mit 18 % sogar höher als das Einnahmenwachstum des gesamten Jahres von 13,5 %. Darüber hinaus stieg der nicht-GAAP-Gewinn pro Aktie um eindrucksvolle 28 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das Unternehmen glaubt, diese Kennzahl gebe den Investoren das beste Bild der Performance. Sie liegt auch deutlich höher als die 4 % von Apple.
Zusätzlich zu der relativ negativen Marktstimmung gegenüber den Wachstumsaussichten von Apple, gibt das Unternehmen aus Cupertino einen negativen Wachstumsausblick für das aktuelle Quartal. Im Vergleich dazu gibt Alphabet keinen Ausblick, aber rückläufiges Wachstum ist bei diesem Unternehmen in nächster Zeit eher unwahrscheinlich.
Schließlich ist das Werbegeschäft von Google deutlich weniger volatil als das von Apple. Da Apple auch mehr als 60 % mit einem einzigen Produkt generiert, macht sich der Markt natürlich Sorgen, die Einnahmen hätten schon ihren Höhepunkt erreicht. Diese Sorge ist schon eingepreist, da sich die Investoren fragen, ob Apple seine Umsätze noch weiter steigern kann.
Die Investoren haben Google für seine vorhersehbarere Zukunft belohnt. Aber wenn Apple die Investoren in den kommenden Jahren überraschen kann und beweisen kann, dass die aktuellen Einnahmen und die Nettoeinnahmen noch Luft nach oben haben, dann könnte die Aktie zu diesem Kurs drastisch unterbewertet sein.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C) und Apple.
Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und wurde am 03.02.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.