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3 Gründe und 3 Aktien für eine Investition in den deutschen Mittelstand

Foto: Pixabay.com, avantrend

Es ist immer wieder zu hören, dass der Mittelstand das Herz der deutschen Wirtschaft ist. Was es damit auf sich hat, warum der Mittelstand Foolish ist und welche Aktien für Fools interessant sind, kannst du hier lesen.

Was ist der Mittelstand eigentlich?

Der Mittelstand geistert regelmäßig durch die Medien. Doch nicht immer ist klar, was damit eigentlich gemeint ist, zumal es für ihn keine feste Definition gibt.

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Zum Mittelstand werden im Allgemeinen gewerbliche Betriebe mit weniger als 500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von unter 50 Millionen EUR gezählt. Da es sich um relativ kleine Unternehmen handelt, gibt es kürzere Entscheidungswege, mehr Flexibilität und weniger Bürokratie als bei den großen Konzernen.

Charakteristisch für den Mittelstand ist, dass es häufig eine Familie oder einen Gründer als bestimmende Aktionäre gibt, die dann auch in Vorstand oder Aufsichtsrat unternehmerische Verantwortung tragen.

Und genau das ist es, was Foolishe Anleger mögen. Hier kommen drei Gründe, warum du dich näher mit mittelständischen Unternehmen beschäftigen solltest:

Grund 1: Eine Familie oder ein Gründer als Großaktionär

Ich finde es sehr gut, wenn eine Familie oder ein einzelner Firmengründer bei einem Unternehmen das Sagen hat. Das bedeutet, dass hier jemand viel Geld (und oft auch Herzblut) investiert hat. Daher erwarte ich, dass diese Aktionäre ein Interesse daran haben, ihr Vermögen zu erhalten und zu vermehren, was die Wahrscheinlichkeit riskanter oder unüberlegter Entscheidungen verringert.

Damit sind das dieselben Ziele, die ich habe, wenn ich mir von diesem Unternehmen Aktien kaufe.

Grund 2: Der Gründer ist oft auch der Chef

Wenn das Unternehmen noch nicht so alt ist, trägt häufig noch der Gründer selbst die Verantwortung an der Spitze. Zusammen mit dem ersten Grund ist das eine Kombination, die ich sehr mag und die mein Vertrauen in das Unternehmen erhöht.

Der Gründer als Chef hat noch einen weiteren Pluspunkt: Anders als bei einem bezahlten Manager von außen ist das Unternehmen so etwas wie das „Baby“ des Gründers mit einer entsprechenden emotionalen Bindung. Es ist sehr selten, dass der Gründer – noch dazu wenn er erfolgreich ist – sein Unternehmen verlässt, um woanders zu arbeiten.

Grund 3: Langfristigkeit

Das ist eine gute Überleitung zum dritten Punkt, der Langfristigkeit. Familienaktionäre und Gründer denken in der Regel in längeren Zeiträumen als Finanzinvestoren; meistens spielen der Gedanke an nachfolgende Generationen und der Erhalt der Unternehmen eine große Rolle.

Dies ist keine Garantie, dass immer richtig entschieden wird. Jedoch ist es wahrscheinlicher, dass Maßnahmen getroffen werden, die dem Unternehmen auf lange Sicht nutzen. Meiner Vorliebe für langfristiges Investieren kommt das entgegen.

Nach so viel Theorie wird es Zeit für die Praxis. Ich habe drei Unternehmen gefunden, die diese drei Punkte ganz besonders vereinen.

Drei Mittelständler, die es sich genau anzuschauen lohnt

Die Datron AG (WKN: A0V9LA) aus der Nähe von Darmstadt stellt Fräsmaschinen her. Diese werden eingesetzt, um Leichtmaterialien wie Aluminium, Kupfer, Carbon oder Holz zu bearbeiten. Ein Viertel des Umsatzes wird mit Maschinen zur effizienten Bearbeitung der gängigen Zahnersatzmaterialien in Dentallaboren erzielt. Für 2015 erwartet das Management einen Umsatz von etwa 42 Mio. EUR und einen Gewinn von rund 2 Mio. EUR. Datron wurde 1969 gegründet. 2002 übernahm Arne Brüsch das Ruder und leitet seitdem das Unternehmen. Er ist mit knapp zwei Dritteln an der AG beteiligt. Seine beiden Vorstandskollegen halten ebenfalls Aktien, und zwar zusammen 5 %.

1984 gründete Dieter Fischer einen Händler für Computerchips. Heute ist die Fortec Elektronik AG (WKN: 577410) Systemzulieferer unter anderem für Telekommunikation, Medizintechnik, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik sowie für Bahn-, Verkehrs- und Signaltechnik. Darüber hinaus liefert Fortec nicht nur Standardgeräte, sondern entwickelt eigene Produktlösungen für die Kunden und erzielt durch die Integration dieser Produkte beim Kunden zusätzliche Erträge. Dieter Fischer ist bis heute im Vorstand vertreten. Größter Aktionär ist Familie Knauf mit 31 % der Aktien. Im Geschäftsjahr 2014/15 erreichte Fortec 46 Mio. EUR Umsatz und 1,9 Mio. EUR Gewinn.

Die Basler AG (WKN: 510200) ging 1999 an den Neuen Markt und hat das Desaster der Technologieaktien überlebt. Der Firmengründer Norbert Basler ist inzwischen im Aufsichtsrat und nach wie vor mit guten 50 % beteiligt. Sein Nachfolger als Vorstand hält ebenfalls 4 % der Aktien. Basler stellt Industrie- und Netzwerkkameras her. Diese werden eingesetzt bei der Produktion in Fabriken, im Verkehr, im Einzelhandel sowie in der Medizin. Zum Angebot gehören außerdem umfangreiches Zubehör sowie Software für die Produkte. Für 2015 erwartet der Vorstand einen Umsatz von etwa 82 Mio. EUR, von denen unter dem Strich wohl etwa 6 Mio. EUR übrig bleiben.

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Peter Roegner besitzt Aktien der Fortec Elektronik AG. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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