2 Tech-Aktien, die sich in 5 Jahren verdreifacht haben: NVIDIA und Amazon
Der NASDAQ ha in den letzten fünf Jahren solide 80 % Gewinn erzielt. Zwei Aktien haben diese Rendite aber ziemlich alt aussehen lassen und sich im selben Zeitraum mehr als verdreifacht. Und ich spreche nicht von kleinen Aktien, die unter dem Radar fliegen – ich spreche von dem großen Chiphersteller NVIDIA (WKN:918422) und dem Mega-Cap Amazon (WKN:906866)
Nvidia
2011 sah die Zukunft des Unternehmens ganz und gar nicht gut aus. Der Chiphersteller verlor Marktanteile an AMD (WKN:863186) im Bereich GPUs und der Versuch, den verlorenen Boden über Preissenkungen gut zu machen, wirkte sich negativ auf die Margen aus. Dann diversifizierte sich das Unternehmen durch den Kauf von Icera im selben Jahr und stieg dadurch in den mobilen Bereich ein. Viele Analysten stellen damals die Fähigkeiten von NVIDIA in Frage, sich gegen den Marktführer Qualcomm durchzusetzen. Nach gemischten Quartalszahlen in der ersten Hälfte 2011 fiel die Aktie auf den niedrigsten Stand des Jahres von knapp unter 12 US-Dollar pro Aktie.
Aber durch größere Investitionen in Forschung und Entwicklung weitete NVIDIA seine Führung gegenüber AMD im Bereich Chiparchitektur aus. Da AMD an zwei Fronten beschäftigt war – gegen NVIDIA bei GPUs und gegen Intel bei CPUs – konnte AMD nicht genug Geld in die Verbesserung der GPU-Architektur stecken. Stattdessen verbesserte AMD die Leistung auf Kosten des Stromverbrauchs.
Die Kunden bemerkten den Unterschied und NVIDIA übernahm die Führung. Seit Q1 2011 fiel der Marktanteil von AMD im Bereich Grafikkarten laut JPR von 40,6 % auf 22,8 %. Der Marktanteil von NVIDIA stieg von 59 % auf 77,2 % dank der stetigen Nachfrage durch die High-End-Gamer und den Verkauf von GPUs für maschinelles Lernen. NVIDIA zog sich dann klugerweise aus dem mobilen Basebandmarkt zurück und schwenkte auf Tegra-Chips um, die damals gegen Qualcomm nicht viel ausrichten konnten und die in Infotainmentsystemen in verbundenen Autos zum Einsatz kommen. Dieser Schachzug gab NVIDIA einen großen Vorteil im Automarkt und legte damit das Fundament für Lösungen für selbstfahrende Autos.
Dank dieser klugen Entscheidungen stiegen die Jahresumsätze von NVIDIA um 41 % zwischen 2011 und 2016, während sich der Gewinn pro Aktie um 151 % verbesserte. Der Kurs hat sich seit dem Tiefpunkt 2011 fast vervierfacht.
Amazon
Anfang 2011 konnten es die Analysten noch nicht so recht glauben, dass Amazon mit einer Marktkapitalisierung von etwa 80 Milliarden US-Dollar, einem Kurs-Gewinn-Verhältnis im mittleren 70er Bereich und schwankendem Gewinnwachstum noch weiter steigen könnte. Aber sie unterschätzten das Potenzial der beiden Säulen des Wachstums: Dem Amazon-Prime-Ökosystem, das immer mehr Kunden gewinnen konnte und der Cloudplattform AWS (Amazon Web Services).
Prime wurde 2005 eingeführt, um den Kunden von Amazon kostenlose Lieferung bei ausgewählten Bestellungen innerhalb von zwei Tagen zu bieten. Ende 2011 fügte Amazon noch kostenlose E-Books in die Bücherei für Kindle-Besitzer hinzu. In den kommenden Jahren fügte Amazon noch kostenlose Musik und Videostreaming, Cloudspeicherplatz und in bestimmten Gebieten kostenlose Lieferung am selben Tag und andere interessante Vorteile hinzu. Dann schuf man noch weitere neue Produkte und Dienste für dieses Ökosystem wie Lebensmittellieferungen, Dash-Battons, Geräte, die mit Dash funktionieren und den smarten Echo-Lautsprecher.
Diese neuen Funktionen machten eine Prime-Mitgliedschaft zu einer leichten Entscheidung für regelmäßige Kunden von Amazon und halfen dem E-Commerce-Riesen seinen Wettbewerbsvorteil gegen andere schnell wachsende Tech-Firmen wie Alphabet, Netflix und Apple auszubauen. Das Forschungsunternehmen CIRP behauptet, Amazon hätte 2016 mit 54 Millionen Prime-Kunden in den USA begonnen – das ist ein Anstieg von 35 % im Jahresvergleich.
AWS begann als das cloudbasierte Rückgrad des Marktplatzes von Amazon, hat sich inzwischen aber in den größten Anbieter von Cloudplattformen weltweit entwickelt. Die Umsätze von AWS stiegen im letzten Quartal um 64 % verglichen mit dem Vorjahr und machten 9 % der Umsätze des Unternehmens aus. Das operative Einkommen stieg dabei um 210 % und stellte 56 % der operativen Gewinne dar. Das explosive Wachstum und die hohen Margen geben Amazon etwas, das das Unternehmen zuvor nicht hatte – stabile Gewinne, um das robuste Umsatzwachstum zu stützen.
Angetrieben von dem Wachstum bei Prime, AWS und der immer größeren Auswahl haben sich die Jahreseinnamen zwischen 2011 und 2015 mehr als verdoppelt. Der Aktienkurs stieg annähernd um 300 %.
Aber was ist mit künftigem Wachstum?
Als verantwortungsvolle Investoren wissen wir, dass vergangene Performance keine Garantie für künftige Gewinne ist. Einige Investoren glauben, dass NVIDIA, das jetzt mit einem KGV von 40 gehandelt wird, überbewertet wird im Vergleich zu anderen Chipherstellern und bald eine Korrektur erleben dürfte. Andere glauben, dass die starke Nachfrage nach den neuen Grafikkarten und die Expansion in Autos und Datencenter die höhere Bewertung stützt.
Die Bären glauben, dass Amazon sein aktuelles KGV von fast 300 nicht rechtfertigen kann, aber die Bullen glauben, dass die stabilen Gewinne von AWS Amazon helfen werden den IT-Bereich aufzumischen und die Bewertung auf ein nachhaltiges Niveau bringen werden. Daher solltest du deine eigene Due-Diligence-Prüfung vornehmen und dir selbst eine Meinung bilden.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Netflix, Nvidia,Qualcomm und Apple. Motley Fool empfiehlt Intel. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.
Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und wurde am 07.06.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.