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Warum Tesla, Daimler, BMW und VW von der Prämie für Elektroautos kaum profitieren werden

Foto: Pixabay, uveX

Seit dem 1. Juli gibt es für Elektroautos einen Umweltbonus von 4.000 Euro. Damit sollen der Verkauf dieser umweltfreundlichen Autos und die Weiterentwicklung der Technologie gefördert werden. Natürlich sollen die großen Autofirmen auch etwas davon haben. Ob das funktioniert? Ich glaube schon, aber das wird noch einige Jahre dauern.

Was wurde beschlossen?

Der Bund und die Autohersteller fördern den Erwerb (Kauf oder Leasing) eines Elektrofahrzeugs jeweils zur Hälfte mit einer Prämie von insgesamt 4.000 Euro. Hybrid-Autos werden mit 3.000 Euro bezuschusst. Bei 60.000 Euro gibt es eine Kaufpreis-Höchstgrenze, über der nicht mehr gefördert wird.

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Die drei großen deutschen Hersteller

Ein Grund für die Förderung ist, dass der bisherige Absatz von Elektrofahrzeugen deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Die drei großen Autokonzerne Volkswagen (WKN: 766403), Daimler (WKN: 710000) und BMW (WKN: 519000) verkauften im Jahr 2015 in Deutschland 1.648, 1.161 beziehungsweise 1.051 reine Elektrofahrzeuge. Das ist bei allen Herstellern ein Anteil von weniger als einem Promille aller konzernweit verkauften Fahrzeuge.

Selbst wenn man die international (vor allem in China) abgesetzten E-Autos mit berücksichtigt, ist das Geschäft mit der Elektromobilität also nur ein Bruchteil der gesamten Aktivitäten der Branche.

Vornehme Zurückhaltung ist angesagt

Entsprechend verhalten sich die drei auch. BMW hält sich in diesem Bereich vornehm zurück und möchte sich auf autonom fahrende Autos konzentrieren. Daimler stattet die Führungskräfte des Unternehmens mit elektrifizierten Dienstfahrzeugen aus und bezeichnet das als „Meilenstein“. Ja, das ist besser als gar nichts, aber letztlich doch nur Symbolik.
Am ehesten engagiert sich noch Volkswagen. Der Konzern will eine eigene Batteriefabrik bauen und bis 2025 eine Million E-Autos verkaufen. Vorstandschef Müller sagte dazu im Geschäftsbericht für 2015:

Bis 2020 bringen wir mehr als 20 zusätzliche Modelle auf den Markt. Zum Ende dieser Dekade wird eine neue Batterietechnik zur Verfügung stehen, die es uns erlaubt, Fahrzeuge mit 500 Kilometer Reichweite anzubieten.

Bis es soweit ist, bieten die deutschen Hersteller nur Autos in den unteren Segmenten an: VW den e-up! und den e-Golf, BMW den i3 und Mercedes eine B-Klasse sowie den smart fortwo.

Was macht die Konkurrenz aus den USA?

Ganz anders sieht das bei Tesla Motors (WKN: A1CX3T) aus. Gefühlt sind die Kalifornier durch die häufige Medienpräsenz der Weltmarktführer bei Elektroautos, tatsächlich hat aber der japanische Hersteller Nissan Motors die Nase vorne, wenn es um den Absatz von Fahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb geht.

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Dennoch ist Tesla fast schon ein Synonym für Elektroautos, die auch wie „richtige“ Autos aussehen und nicht wie aufgemotzte Schuhkartons. Als reiner Hersteller von E-Autos geht Tesla das Thema natürlich auch ganz anders an – 29.190 ausgelieferte Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2016 sprechen eine deutliche Sprache.

Gleichzeitig stellt dies aber auch ein Problem für Tesla dar. Das günstigste Model S liegt bei rund 75.000 Euro – und damit deutlich über der von der Bundesregierung und den deutschen Herstellern willkürlich (?) gesetzten Preis-Obergrenze von 60.000 Euro. Tesla sieht sich hier unfair behandelt und versucht mit einem speziellen Leasingangebot gegenzuhalten.
Ich glaube allerdings nicht, dass die Prämie oder deren Nichtgewährung ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung für oder gegen Tesla ist. Dafür sind die Autos der Hersteller preislich, technisch und optisch viel zu unterschiedlich.

Die Prämie wird nicht viel verändern

Die Kaufprämie ist ein gut gemeinter Versuch, den Verkauf von Elektrofahrzeugen anzukurbeln, deren Zulassungszahlen deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückliegen. Meiner Meinung nach wird die Prämie daran aber nicht viel ändern. Vielmehr gibt es eine Reihe praktischer Gründe für die Zurückhaltung der Käufer:

  • Die Reichweiten der Autos – Ausnahme Tesla – betragen bestenfalls knapp über 200 Kilometer, zumeist deutlich darunter
  • Es gibt keine flächendeckende Infrastruktur zum Aufladen
  • Die Batterien sind zu teuer
  • Die Ladevorgänge dauern zu lange
  • Die Herstellung des Stroms selbst ist nur zum Teil umweltfreundlich
  • Unklar ist, wie etwa Bewohner von Mehrfamilienhäusern aufladen sollen

Das alles sind Probleme, die man lösen kann. Mit zunehmender Anzahl der Autos wird die Infrastruktur mitwachsen. Das war in den 80er Jahren mit der Einführung des bleifreien Benzins so und ist aktuell mit dem Autogas wieder genauso, bei dem ich aus eigener Erfahrung sehe, dass es immer mehr Tankmöglichkeiten gibt.

Und wer die Entwicklungsgeschichte der Technik kennt und zudem die Forschungsbemühungen der Hersteller sieht, der weiß, dass es auch beim Thema Batterie Fortschritte geben wird.

Elektromobilität wird in den nächsten Jahren kein Gamechanger sein

Aber das mit den Fortschritten wird eben noch einige Jahre dauern. Ich bin schon der Meinung, dass sich Elektroautos auf lange Sicht durchsetzen werden. Dies allerdings unabhängig von der Prämie, sondern eher getrieben durch den technischen Fortschritt und zunehmend attraktivere Modelle.

Und selbst wenn die Verkaufsprämie ein Erfolg wäre – angesichts des minimalen Anteils würde sich selbst eine Verdoppelung der Verkaufszahlen kaum in den Bilanzen der deutschen Hersteller bemerkbar machen. Daher ändert die Prämie nichts an meiner Einschätzung der Unternehmen und ihrer Aktien. Da gibt es wesentlich wichtigere Themen, die Aktionäre oder Interessenten auf dem Schirm haben sollten.

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Peter Roegner besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von Tesla Motors. The Motley Fool empfiehlt Tesla Motors und BMW.



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