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Donald Trump gewinnt! Was bedeutet das für Pharma-Aktien?

Quelle: Pixabay, Pete Linforth

Pharma-Aktien haben bisher positiv auf die Nachricht reagiert, dass Donald Trump der 45. Präsident der USA werden wird. Eine Präsidentschaft von Donald Trump könnte aber zweierlei für diese Multimilliarden-Dollarindustrie bedeuten. Hier sind drei Gründe dafür.

Grund Nummer 1: Die Transpazifische Partnerschaft wäre gut für die amerikanischen Pharma-Unternehmen

Donald Trump ist ein Befürworter davon, sich aus dem TPP (Transpazifische Partnerschaft) zurückzuziehen. Diese dramatische Abkehr von der bisherigen Handlungspolitik könnte sehr amerikanisch aussehen, würde aber ohne Zweifel ernsten Schaden für die Wachstumsaussichten der großen Pharmaunternehmen wie Pfizer (WKN:852009) und Gilead Sciences (WKN:885823) bedeuten, die ihren Sitz in den USA haben.

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Das TPP wurde geschaffen, um den amerikanischen Medikamentenherstellern bessere Margen im Ausland zu verschaffen, indem der Patentschutz der Bestseller-Medikamente erhöht wurde. Gleichzeitig sollen damit die Preise für Medikamente auf der ganzen Welt etwas mehr aneinander angepasst werden. Diese beiden Argumente von längeren Patenten und moderat höheren Preisen sind zwei Dinge, die den Zorn der Vertreter der verschiedenen Gesundheitssysteme auf der Welt auf sich gezogen haben, nichts desto trotz ist das TPP ein großer Vorteil für die amerikanischen Pharmaunternehmen.

Grund Nummer 2: Isolation als Handelspolitik wird die Währungskurse negativ beeinflussen

Trump im Weißen Haus wird mit großer Sicherheit den Wert des amerikanischen Dollars im Vergleich zu anderen wichtigen Weltwährungen nach oben treiben. Das wird damit die Umrechnungskurse negativ beeinflussen. Ein wichtiger Teil seiner Handelsplattform begründet sich auf neuen Tarifen und die Neuaushandlung von Handelsabkommen wie dem NAFTA und einem Versuch, China als Währungsmanipulator hinzustellen. Dabei könnte das Kapital aus wichtigen Schwellenländern wie China abgezogen werden, was unvorteilhafte Wechselkurse für die amerikanischen Pharmaunternehmen bedeuten würde.

Aber welche Auswirkungen hat das direkt für die Pharmaunternehmen? Eines der wenigen Highlights im dritten Bericht von Pfizer war die Stärke des Unternehmens in den Schwellenländern. Die Umsätze von Essential Health stiegen im Jahresvergleich um 9 % in den Schwellenmärkten.

Gilead macht etwa 7 % seiner antiviralen Umsätze in Märkten außerhalb von Europa und Japan. Diese Zahl könnte noch deutlich weiter wachsen, wenn die Wechselkurse stabil bleiben und das TPP ratifiziert werden würde. Dieses rosige Wachstumsszenario scheint aber jetzt vom Tisch zu sein.

Unterm Strich wird ein stärkerer Dollar durch isolationistische Handelspolitik die Gewinnmargen der amerikanischen Pharmaunternehmen nach unten ziehen.

Grund Nummer 3:  Obama Care ist jetzt in Gefahr

Da die Republikaner sowohl den Kongress als auch den Senat in ihrer Hand haben, hat Trump praktisch alle Gesetzgebenden Organe hinter sich und und kann damit den Affordable Care Act, auch Obama Care genannt, rückgängig machen. Egal ob die Amerikaner mit Obamas Gesundheitsreform einverstanden sind oder nicht, sie ist das Kronjuwel seiner Präsidentschaft und hat zu einer noch nie dagewesenen Rallye unter Biopharma-Aktien geführt. Das zeigt sich bei dem Anstieg um 200 % des iShares Nasdaq Biotechnology ETF

IBB Daten von YCHARTS

IBB Daten von YCharts.

Um das einmal in Kontext zu setzen, bis der ACA am 23. März 2010 in Kraft trat, war der der iShares Nasdaq Biotechnology ETF 6 % im Minus.

IBB Daten von YCharts.

IBB Daten von YCharts.

Unterm Strich

Donald Trump im Weißen Haus und die Republikaner an der Macht im Kongress könnte ein Desaster für die amerikanischen Pharmaunternehmen sein, die sehr von günstigen Wechselkursen und von einer breiteren Krankenversicherung für die Bevölkerung profitiert haben, was ja auch Teil von Obama Care in den letzten sechs Jahren war. Man kann über Obama sagen, was man will, aber es besteht kein Zweifel daran, dass die Pharmaindustrie unter seiner Präsidentschaft floriert hat.

Allerdings könnte die Regierung Trump versuchen, ein anderes Problem der amerikanischen Unternehmen zu lösen. Viele Unternehmen wie zum Beispiel auch Pfizer haben nämlich Zuflucht vor den amerikanischen Steuern im Ausland gesucht und versteuern daher ihre ausländischen Gewinne nicht in den USA. Dieses Steuerproblem ist aber nur ein kleineres Problem, verglichen mit dem starken Dollar und eine Aufhebung des TPP. Daher werde ich bei diesem Sektor große Vorsicht walten lassen, bis die Politik von Trump konkrete Form annimmt.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von George Budwell auf Englisch verfasst und wurde am 09.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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