zooplus liefert gute Zahlen und wehrt sich erfolgreich gegen Amazon
Da der amerikanische Gigant Amazon schon seit Jahren den Internetversandhandel dominiert, vergessen viele Anleger, dass es trotzdem Unternehmen gibt, die sich erfolgreich in ihrer Nische behaupten. Dazu gehört auch zooplus (WKN: 511170), das von Deutschland aus den europäischen Markt für Heimtierbedarf erobert.
Die neuesten Geschäftszahlen für die ersten neun Monate sind eine gute Gelegenheit, sich mal wieder mit der Aktie zu beschäftigen.
Wachstum und Profitabilität werden beeindruckend kombiniert
Es ist schwer zu begreifen, was für eine Transformation ein Unternehmen durchläuft, wenn es über viele Jahre im deutlich zweistelligen Bereich wächst. Aus einem Zwerg kann so ein Gigant werden. Deswegen ist es vor allem das Umsatzwachstum, was für zooplus-Aktionäre derzeit von großem Interesse ist. In den ersten neun Monaten sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 % auf 655 Millionen Euro gestiegen. Währungsbereinigt wären es sogar 30 % gewesen.
Mit stabilen Margen hat zooplus zwar noch zu kämpfen, aber zumindest konnte auch das Ergebnis vor Steuern von 9,1 auf 11,1 Millionen Euro gesteigert werden. Langfristig wären bessere Margen erfreulich, aber da zooplus dabei ist, einen riesigen Markt zu erobern, ist es derzeit die bessere Strategie, Wachstum zu verfolgen, vor allem wenn dies mit eigenen Mitteln finanziert werden kann.
Dass zooplus irgendwann auf Gewinnwachstum umschwenken kann, zeigen die Gesamkosten für Marketing, Logistik, Personal, Verwaltung, Abschreibungen und Zinsen. Diese wurden im Vergleich zum letzten Jahr bereits um einen Prozentpunkt reduziert. Effizienzen durch wachsende Absätze und bessere Arbeitsabläufe dürften auch in Zukunft noch viel zur wachsenden Profitabilität beitragen können.
So kann sich zooplus auch in Zukunft gegen Amazon behaupten
Natürlich sitzt auch zooplus die Konkurrenz im Nacken. Vor allem da Amazon sich zum Ziel gesetzt hat, der „Everything Store“ zu sein, der wirklich alles liefert. Ein paar Faktoren sollten zooplus aber helfen sich gegen Amazon zu behaupten:
- Heimtierbedarf ist komplex und braucht viel Expertise
- zooplus hat bereits viele Kunden an sich gebunden und diese erweisen sich als treu
- die Produkte können als Abo bestellt werden und das ist ein weiterer Faktor, der eine Kundenbeziehung aufbaut
- das Management hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es seine Ziele gut umsetzen kann
Die Aktie kann in seine Bewertung hineinwachsen
Das Unternehmen hat also noch jede Menge Wachstumspotential. Die Frage ist bloß, ob man dafür zu viel bezahlt. Wenn man das Ergebnis vor Steuern auf das gesamte Jahr hochrechnet, würden daraus 14,8 Millionen Euro werden. Da kommt einem die aktuelle Marktkapitalisierung in Höhe von ungefähr 850 Millionen Euro sehr hoch vor. Sie ist fast das 57-fache des angenommenen Vorsteuergewinns.
Bisher hat zooplus aber nur einen kleinen Teil des europäischen 25-Milliarden-Markts für Heimtierbedarf erobert. Wenn das Wachstum anhält und die Margen irgendwann mitziehen, könnte zooplus sich als einer der wenigen erfolgreichen Nischenanbieter im Onlineversandhandel erweisen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Amazon.com.