Aktien im Rückblick: DAX knickt nach Allzeithoch ein, thyssenkrupp auf Höhenflug
Die vorletzte Handelswoche des Monats Juni begann vielversprechend, endete aber mit Verlusten. In Frankfurt zog der DAX zunächst deutlich an und erreichte ein neues Allzeithoch knapp unterhalb der 13.000er-Marke. Danach entscheid sich die Mehrzahl der Marktteilnehmer für Gewinnmitnahmen, die dem deutschen Leitindex auf Wochensicht ein Minus bescherten.
Den Aktionären des Stahlkonzerns thyssenkrupp konnte das egal sein. Ihre Papiere setzten zum Höhenflug an …
Was war an der Börse los?
Zum Wochenstart standen die Frankfurter Börsenampeln auf „Grün“: Bei der französischen Parlamentswahl hatte die Partei des europafreundlichen Staatspräsidenten Emmanuel Macron die absolute Mehrheit erhalten, und in Japan waren positive Exportdaten veröffentlicht worden. Der DAX (WKN:846900) stieg um 1,1 % auf 12.889 Punkte.
Stark gefragt war die Aktie von thyssenkrupp (WKN:750000), die 2,5 % zulegte. Marktbeobachter begründeten den Aufschlag mit steigenden Hoffnungen auf einen Erfolg der Fusionsgespräche mit dem indischen Konkurrenten Tata Steel. Nachrichten über Bestellungen zu Beginn der Luftfahrtmesse in Le Bourget bescherten den im MDAX (WKN:846741) notierten Papieren des Flugzeugbauers Airbus (WKN:938914) ein Kursplus von 2,5 %.
Am Dienstag erreichte der deutsche Leitindex im Handelsverlauf ein neues Allzeithoch von 12.952 Punkten. Dann setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein. Beim XETRA-Schluss zeigte die DAX-Tafel beim Stand von 12.815 Zählern ein Minus von 0,6 %.
Die Anteilscheine des Energiekonzerns E.ON (WKN:ENAG99) profitierten von der Kaufempfehlung einer US-Investmentbank und setzten sich mit einem Plus von 1 % an die DAX-Spitze. Die Aktionäre des ebenfalls im DAX notierten Konkurrenten RWE (WKN:703712) hatten weniger Grund zur Freude: Ihre Papiere litten unter der Verkaufsempfehlung eines Analysehauses und gaben 1,5 % ab.
Die Nachricht, dass der US-Online-Händler Amazon einen neuen Service namens „Prime Wardrobe“ gestartet hat, sorgte bei Freunden des deutschen Modeversenders Zalando (WKN:ZAL111) für die Befürchtung, dass sich auch hierzulande der Wettbewerb verschärfen könne. Die Folge: Zalando-Anteilscheine landeten mit einem Abschlag von über 4 % ganz unten in der MDAX-Liste.
Auch am Mittwoch überwog bei den Marktteilnehmern die Vorsicht. Der DAX gab weitere 0,3 % auf 12.774 Punkte ab. Besser lief es bei den Dividendentiteln von thyssenkrupp, die auf Berichte über die Freigabe milliardenschwerer Rüstungsprojekte durch den Bundestag reagierten und mit 2 % den größten Tagesgewinn bei den Standardwerten verbuchten. Am unteren Ende der Blue-Chip-Tabelle stand die Aktie der Deutschen Börse (WKN:581005), die sich um 2 % verbilligte.
Im TecDAX (WKN:720327) fiel Nordex (WKN:A0D655) mit einem Kurseinbruch von 5,7 % auf. Eine australische Investmentbank hatte dem Windturbinenproduzenten zuvor einen schlechten Auftragseingang prophezeit.
Am Donnerstag sorgte der wieder anziehende Ölpreis, der an den Vortagen deutlich geschwächelt hatte, für bessere Stimmung. Der DAX konnte sich um 0,2 % auf 12.794 Zähler verbessern. Tagessieger war erneut thyssenkrupp mit einem Aufschlag von 4,6 %. Überraschend gute Quartalszahlen des US-Mitbewerbers Oracle verhalfen den Anteilscheinen der Software-Schmiede SAP (WKN:716460) zu einem Anstieg um 1 %.
Wer auf einen versöhnlichen Wochenausklang gehofft hatte, wurde am Freitag enttäuscht. Bis 16:30 Uhr fiel das Börsenbarometer um 0,7 %.
Was bringt die kommende Woche?
Am Montag (26.06) gibt der ifo-Geschäftsklimaindex für Juni Auskunft über die Stimmung in den deutschen Chefetagen. In den USA geben die Statistiker Auskunft über den Auftragseingang für langlebige Güter im Mai.
Am Dienstag (27.06.) füllt Finanzminister Schäuble seine Kasse auf: Die Bundesrepublik Deutschland begibt eine bis 2019 laufende Anleihe im Volumen von 4 Milliarden Euro. In den USA werden Informationen zum Verbrauchervertrauen im Juni veröffentlicht.
Wir wünschen den Lesern des Motley Fool ein schönes Wochenende.
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Winfried Rauter besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool besitzt Aktien von Oracle. The Motley Fool empfiehlt Zalando und Nordex.