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BB Biotech feuert im dritten Quartal aus allen Rohren

Foto: The Motley Fool

Die Biotechnologiebranche stand im dritten Quartal des Jahres 2017 auf der Sonnenseite der Börse. Die Politik sorgte nicht für Unruhe, die Unternehmen berichteten über gute Zahlen und viele Medikamente wurden von der amerikanischen Gesundheitsbehörde zugelassen. All das schlägt sich bei der Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech (WKN: A0NFN3) in guten Ergebnissen und einem steigenden Aktienkurs nieder.

Nahezu perfekte Rahmenbedingungen

Im letzten Jahr verliefen die ersten neun Monate für BB Biotech mit einem Verlust von 778 Millionen Schweizer Franken sehr enttäuschend. Das ist in diesem Jahr völlig anders: Unter dem Strich stand ein Gewinn von 843 Millionen Franken.

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Verantwortlich dafür ist unter anderem die Politik. War 2016 vom heraufziehenden Präsidentschaftswahlkampf geprägt, so sieht das aktuell ganz anders aus: Die Abschaffung des Affordable Care Act („Obama Care“) wurde wiederholt verschoben und alle Seiten sind um einen umsichtigen Umgang mit dem Thema Preisgestaltung von Medikamenten bemüht. Hinzu kommt, dass die amerikanische Gesundheitsbehörde in diesem Jahr schon mehr Medikamente zugelassen hat als im gesamten Vorjahr.

Mit dem 12 Milliarden US-Dollar schweren Kauf von Kite Pharma durch Gilead Sciences (WKN: 885823) erfolgte eine weitere große Übernahme im Sektor. Das Tempo bei Firmenkäufen könnte sich weiter beschleunigen, wenn die geplante US-Steuerreform endlich umgesetzt werden würde.

Erfreuliche Nachrichten aus den Unternehmen

Aber nicht nur die Politik spielte mit, auch aus den Unternehmen selbst gab es positive Nachrichten. Das führte dazu, dass der Nasdaq Biotechnology Index mit einem Plus von 7,7 % im dritten Quartal die Aktienmärkte hinter sich gelassen hat (S&P 500 +4,5 %, Dow Jones +5,6 %, Nasdaq +6,1 %). So legten umsatzstarke Unternehmen solide Zahlen für das zweite Quartal 2017 vor, außerdem erhielten zahlreiche Medikamente ihre behördliche Zulassung und schließlich meldeten Firmen Erfolge bei einer Vielzahl potenziell wertvoller Produktkandidaten in der klinischen Pipeline. Noch bedeutsamer für den langfristigen Ausblick dürfte jedoch die Tatsache sein, dass die Branche beachtliche Durchbrüche bei neuen Behandlungsansätzen bekannt gegeben hat.

Unter den Beteiligungen von BB Biotech meldeten zum Beispiel Alnylam Pharmaceuticals (WKN: A0CBCK) und deren Partner Sanofi, dass ihr in der Entwicklungsphase befindliches RNAi-Therapeutikum Patisiran bei Patienten mit erblicher ATTR-Amyloidose und Polyneuropathie sämtliche klinische Endpunkte des Versuchs erreicht hat.

Vertex Pharmaceuticals (WKN: 882807) legte positive Phase-I- und Phase-II-Daten für drei sich in der Entwicklungsphase befindliche Dreifachtherapien bei Mukoviszidose-Patienten (CF) mit einer F508del-Mutation und einer weiteren Mutation mit Minimalfunktion vor.

Wie wichtig die Expertise des BB-Teams ist, zeigte sich bei Sage Therapeutics (WKN: A117WF), die den Misserfolg der Studie zu Brexanolon bei Patienten mit superrefraktärem Status epilepticus meldeten. Das Team von BB Biotech stand den anstehenden Daten skeptisch gegenüber und verkaufte einen wesentlichen Teil ihrer Position im Vorfeld der Meldung. So konnte ein deutlicher Verlust vermieden werden.

Das erste Halbjahr in Zahlen

Dass BB Biotech in den ersten neun Monaten einen deutlichen Gewinn erzielt hat, hatte ich schon geschrieben. Bei Beteiligungsgesellschaften ist die Zahl jedoch nicht besonders aussagekräftig, daher sollten wir uns die Entwicklung des inneren Wertes der Gesellschaft (NAV) ansehen.

Der NAV betrug zum 30. September 2017 3,7 Milliarden Schweizer Franken, das sind 23 % mehr als zum Jahresende 2016. Damit hat man die gängigen Aktienindizes hinter sich gelassen und gezeigt, wieviel Potenzial in der Biotechnologie steckt.

Und das setzt BB dann auch in der Praxis um: BB Biotech investierte zusätzliche Mittel bei Kapitalerhöhungen von Alder Biopharmaceuticals und Esperion Therapeutics und stockte ihre Beteiligung an Radius Health auf, nachdem die Aktie infolge eines Verkaufsangebots für Wandelanleihen unter Druck geraten war.

Die Bewertung der Aktie

BB Biotech versorgt uns nicht nur in den Quartalsberichten mit Informationen, sondern stellt uns auch täglich den NAV zur Verfügung. Daher wissen wir, dass dieser am 19. Oktober 2017 bei 58,55 Euro pro Aktie lag.

An der Börse wurde das Papier am gleichen Tag mit 58,10 Euro gehandelt, das ergibt einen Abschlag von etwa 0,8 %. Wer also die BB-Aktie kauft, erhält das Portfolio ein klein wenig günstiger, als wenn er alle enthaltenen Aktien einzeln erwerben würde.

Das klingt zunächst interessant, und das ist es auch. Allerdings war diese Differenz (in der Börsensprache „Spread“ genannt) in der Vergangenheit auch schon deutlich größer. Ende 2013 etwa betrug der Spread 21 %. Dass dieser in den letzten Jahren so geschrumpft ist, zeigt die Wertschätzung, die der Markt dem Unternehmen entgegenbringt.

Und das nicht zu Unrecht: Durch die demographische Entwicklung wächst die Zahl der Kunden ständig – immer mehr alte Menschen, die immer älter werden, sorgen für eine stetige Nachfrage nach Medikamenten. Da aber der einzelne Anleger ohne medizinischen oder pharmazeutischen Hintergrund kaum beurteilen kann, welches Produkt von welchem Hersteller erfolgversprechend ist, bietet sich BB Biotech an, wenn man in die Branche investieren möchte.

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Peter Roegner besitzt Aktien der BB Biotech AG. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alnylam Pharmaceuticals und Gilead Sciences. The Motley Fool empfiehlt Vertex Pharmaceuticals.



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