Diese Aktie hat den DAX seit 2009 in jedem Jahr geschlagen

Manche Aktien haben es auch im schwachen Börsenjahr 2018 geschafft, eine tolle Rendite zu erwirtschaften. Eine dieser Aktien ist die Vorzugsaktie von Sartorius (WKN: 716563), die um knapp 37 % zulegen konnte und damit den DAX eindeutig schlug.
Besonders interessant finde ich, dass die Sartorius-Vorzugsaktie nicht nur im vergangenen Jahr besser abschneiden konnte als unser Leitindex – sondern in jedem einzelnen Jahr seit 2009! Der Kurs stieg unterdessen von gut 2 Euro vor zehn Jahren auf 118,40 Euro (Stand: 10.01.2019).
Die Aktie könnte also durchaus einen Blick wert sein! Schauen wir uns mal an, womit Sartorius sein Geld verdient und ob die Aktie weiterhin so viel Potenzial hat.
Was macht Sartorius?
Sartorius ist ein global aufgestellter, führender Pharma- und Laborzulieferer. 75 % des Konzernumsatzes kommen aus dem Segment Bioprocess Solutions: Hier versorgt Sartorius Hersteller von Biotech-Medikamenten und Impfstoffen mit allerlei Ausrüstung und Zubehör.
Mit seinen Produkten deckt das Unternehmen nahezu den gesamten Biopharma-Produktionsprozess ab. In verschiedenen Untersegmenten des adressierten Marktes wie Filtration und Fermentation ist Sartorius der weltweite Marktführer.
Und die Sparte wächst schnell: Von 2013 bis 2017 hat sich der Umsatz im Bioprocess-Solutions-Segment fast verdoppelt. Auch 2018 hielt die Dynamik an, der Umsatz wird wohl wechselkursbereinigt um etwa 15 % zulegen können.
Das zweite Segment von Sartorius, das für die restlichen 25 % des Umsatzes steht, ist die Sparte Lab Products & Services, wo Produkte für Laboranwendungen hergestellt werden. Im Fokus stehen dabei die Forschungs- und Qualitätssicherungslabore von Pharmaunternehmen.
Der Segmentumsatz konnte von 2013 bis 2017 immerhin um 44 % wachsen und erfuhr vor allem 2o17 ein starkes Wachstum in allen Produktbereichen und Regionen. Im abgelaufenen Jahr ließ die Dynamik wieder etwas nach, für 2018 sieht es nach einem wechselkursbereinigten Umsatzwachstum von knapp 10 % aus.
Wie stehen die Finanzen?
In den ersten neun Monaten des abgelaufenen Jahres erzielte Sartorius einen Umsatz von 1,15 Mrd. Euro, knapp 11 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon blieben vor Steuern und Zinsen 197 Mio. Euro übrig, was einer ordentlichen EBIT-Marge von 17,1 % entspricht.
Sartorius ist zu 35,6 % mit Eigenkapital finanziert, die kurzfristigen Vermögenswerte sind um fast 63 % höher als die kurzfristigen Schulden. Geldprobleme sollte das Unternehmen damit in nächster Zeit nicht bekommen – Investoren sollten trotzdem aufpassen, dass sich der Konzern bei den Schulden nicht übernimmt.
Wie ist die Aktie bewertet?
Die Vorzugsaktie von Sartorius kommt aktuell (10.01.2019) auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 56, wenn man den Gewinn des Jahres 2017 heranzieht. Ein stolzer Preis! Nun ist das KGV bei Wachstumsunternehmen nicht die optimale Kennzahl – schließlich rechtfertigt Wachstum auch höhere Bewertungen.
Besser geeignet ist das Price-Earnings-Growth-Ratio, kurz PEG. Hierbei teilt man das KGV durch das erwartete Gewinnwachstum in Prozent.
Doch selbst wenn ich eine optimistische Gewinnwachstumsrate von 20 % ansetze, liegt das PEG bei 2,8. Werte über 2 zeigen normalerweise eine Überbewertung an. Auch die Dividende von Sartorius ist nicht so hoch, dass sie eine derartige Bewertung rechtfertigen würde.
Fazit
Sartorius ist ein spannendes Unternehmen, das interessante Wachstumsmärkte bedient, eine gute Marktposition hat und damit ordentlich Geld verdient. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, weshalb es kein Zufall ist, dass auch die Aktie eine tolle Performance an den Tag legte.
Zum aktuellen Zeitpunkt scheint mir das Papier für einen Kauf jedoch etwas zu hoch bewertet. Gut möglich also, dass die lange Serie reißt und sich die Sartorius-Vorzugsaktie 2019 dem DAX geschlagen geben muss. Beim DAX gibt es nämlich durchaus einige Gründe für steigende Kurse.
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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.