Vonovia und Deutsche Börse: Zwei DAX-Werte, die für die nächsten Jahre weiteres Potenzial versprechen
Immer mehr Deutsche entdecken glücklicherweise die Aktienanlage als Möglichkeit, ihr Geld gewinnbringend zu investieren. Und viele Anleger konzentrieren sich dabei auf heimische Werte, weil sie ihnen einfach vertrauter sind als irgendwelche unbekannten ausländischen Konzerne. Ein Hauptaugenmerk wird dabei vielfach auf den DAX gelegt. Denn hier finden sich natürlich die größten und bekanntesten Unternehmen unseres Landes wieder.
Doch welcher der 30 DAX-Werte ist momentan attraktiv? Soll man mit Adidas (WKN: A1EWWW) lieber auf den absoluten Gewinner der letzten fünf Jahre setzen, in der Hoffnung auf weiter steigende Kurse? Oder sollte man mit dem Gedanken an einen baldigen Turnaround doch lieber die Deutsche Bank (WKN: 514000) bevorzugen, die in demselben Zeitraum die schlechteste Performance abgeliefert hat?
Das ist natürlich eine Entscheidung, die jeder für sich allein treffen muss. Wir beschäftigen uns heute einmal mit zwei DAX-Unternehmen, die im letzten Fünfjahreszeitraum auch recht gut abgeschnitten haben, und bei denen man durchaus mit einem weiteren positiven Verlauf rechnen könnte.
Vonovia
Die in Bochum ansässige Vonovia (WKN: A1ML7J) ist erst seit 2013 börsennotiert und seit September 2015 im DAX gelistet. Vonovia ist Europas führendes privates Wohnungsunternehmen. Der Konzern besitzt rund 396.700 Wohnungen in vielen attraktiven Städten und Regionen. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und Schweden.
Seit ihrem Börsengang hat die Vonovia-Aktie eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Der Kurs kletterte unter Schwankungen unermüdlich nach oben, und hat seit seiner Erstnotiz bis heute immerhin 192 % zugelegt. Und es sieht nicht danach aus, dass das Ende der Fahnenstange schon erreicht ist.
In Deutschland gibt es zwar mit der Mietpreisbremse etwas Ungemach, aber auch hier wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Denn trotzdem dürfen die Mieten ab 2021 um bis zu 1,3 % steigen, zudem können ja auch die Kosten für Modernisierungen weiterhin bis zu einer Höchstgrenze auf die Miete umgelegt werden. Aber Vonovia geht in die Offensive, hat sein Geschäft in Schweden mit einem Milliardenzukauf ausgebaut und ist damit jetzt Marktführer in dem Land.
Der Kurs der Vonovia-Aktie hat daraufhin auch angezogen und notiert derzeit mit 47,50 Euro (09.10.2019) nur knapp unter seinem 52-Wochen-Hoch. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt mit knapp 20 noch im moderaten Bereich, und bezogen auf die letzte Ausschüttung beträgt die Dividendenrendite aktuell 3,03 %.
Ich denke, die Aktie von Vonovia bietet derzeit mehr Chancen als Risiken. Und durch seine stärkere Fokussierung auf das Ausland wird das Unternehmen etwas unabhängiger vom deutschen Markt, und kann so seine Wachstumsaussichten vermutlich weiter erhöhen.
Deutsche Börse
Die Wurzeln des Unternehmens Deutsche Börse (WKN: 581005) reichen bis in das Jahr 1585 zurück, wo einige Kaufleute in Frankfurt am Main beschlossen, die Wechselkurse der verschiedenen Währungen im deutschen Gebiet zu vereinheitlichen. Heute ist die Deutsche Börse eine international tätige Börsenorganisation, die mit ihren Produkten, Technologien und Dienstleistungen die gesamte Wertschöpfungskette im Finanzgeschäft abdeckt.
Schaut man sich das Chartbild der Deutsche-Börse-Aktie an, kann man sehr gut den Absturz erkennen, den die Papiere im Zuge der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 erleiden mussten. Doch man sieht auch sehr schön, wie sich die Aktie im Laufe der Jahre wieder nach oben kämpfen konnte, und heute höher notiert als vor dem großen Absturz.
Der Kurs der Deutsche Börse-Aktie liegt mit 140,65 Euro (09.10.2019) im Moment auch nur knapp unter dem bisherigen Höchststand von 143,80 Euro, der am 30.09.2019 erreicht wurde. Die Dividendenrendite fällt durch den zuletzt stark gestiegenen Kurs mit 1,92 % recht niedrig aus, doch die aktuelle Ausschüttungsquote beträgt nur 49 %, und lässt somit Spielraum für eventuelle Anhebungen der Ausschüttung. Schauen wir noch kurz auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), welches mit 23 derzeit auch im vertretbaren Bereich liegt.
Doch kann sich die positive Entwicklung der Deutsche-Börse-Papiere weiter fortsetzen? Ich denke, hier kann es noch einige positive Überraschungen geben, denn immer mehr Menschen zieht es an die Finanzmärkte, und auch nimmt das Handelsvolumen eher zu als ab. Und auch die Deutsche Börse selbst rechnet mittel- und langfristig mit einer positiven Entwicklung ihrer Ertragslage.
Wer eine solide deutsche Aktie mit weiter guten Geschäftsaussichten und Wachstumsperspektiven sucht, könnte sich die Deutsche Börse also durchaus einmal etwas genauer anschauen.
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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.