Wirecard-Aktie: Short-Interesse zieht an – droht neues Ungemach?

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) kommt derzeit aus der negativen Presse einfach nicht raus. Obwohl der DAX-Zahlungsdienstleister in diesen Tagen wieder mit bemerkenswerten Kooperationen und Partnerschaften auf sich aufmerksam machen kann, bleiben wesentliche Zweifel bestehen.
Insbesondere die „Financial Times“ hat in diesen Tagen ihre Schlagzahl erhöht und es scheint, als könnte diese Dynamik noch ein wenig anhalten. Das hat einige Händler angelockt, die derzeit eher auf fallende als auf steigende Kurse spekulieren.
Die wiederum ebenfalls Druck auf die Aktie von Wirecard ausüben. Wobei dieser Druck möglicherweise noch größer wird, denn die Shortseller bauen ihr Engagement weiter aus. Lass uns auch diesbezüglich einen Blick auf einige Zahlen werfen und einmal schauen, was das bedeuten könnte.
Gleich mehrere Shortseller legen nach
Wie wir mit Blick auf den Bundesanzeiger festhalten können, ist es nicht nur ein prominenter Shortseller, der gegenwärtig mit einem hohen Einsatz auf fallende Kurse wettet, sondern gleich mehrere. Sowie ebenfalls mehrere, die ihren Einsatz noch einmal erhöht haben.
So hat beispielsweise der britische Hedgefonds TCI unter Fondsmanager Chris Hohn seine Position weiter aufgestockt. Hatte der Hedgefonds im Vorfeld noch 0,54 % aller Aktien leerverkauft, so belief sich diese Quote zuletzt auf 0,67 %. Bei einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig rund 14 Mrd. Euro entspricht das immerhin einem Einsatz von rund 93 Mio. Euro.
Ebenfalls mit einem größeren leerverkauften Aktienpaket fällt in diesen Tagen die britische Investmentfirma Greenvale Capital auf. Die Briten haben inzwischen eine Leerverkaufsposition in Höhe von 0,54 % aufgebaut, die einem Anteil aller Wirecard-Aktien in einem Volumen von ca. 75 Millionen Euro entsprechen. Definitiv keine kleineren Pakete, die diese Beteiligungsgesellschaften hier verkauft haben.
Hinzu kommen weitere Hedgefonds und Fondsmanager, die ebenfalls auf fallende Kurse setzen, ihren Einsatz jedoch nicht weiter ausgebaut haben. Unter ihnen Namen wie Slate Path Capital oder Marshall Wace, die seit einigen Wochen gegen Wirecard wetten. Womöglich haben diese Hedgefonds und aktivistischen Investoren hier erneut einen hervorragenden Riecher besessen.
Kommen weitere Abverkäufe?
Ein hohes Leerverkaufsinteresse mag ein schlechtes Zeichen sein, denn bislang stehen insbesondere von Wirecard noch immer die Vorwürfe im Raum, dass die britische „Financial Times“ mit Leerverkäufern zusammenarbeiten würde. Das schürt derzeit eine Menge Verunsicherung, die sich im Aktienkurs bemerkbar macht.
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Mit jeder weiteren Nachricht und jeder weiteren, teilweise auch vergleichsweise geringen Leerverkaufsquotierung sinkt schließlich auch der Aktienkurs. Bewegungen im mittleren einstelligen Prozentbereich waren hier in den vergangenen Tagen häufiger an der Tagesordnung, was zusätzlich zu den kritischen Berichten verunsichert.
Die Nervosität der Marktteilnehmer bleibt daher wohl weiterhin hoch, allerdings ist auch das für die meisten Investoren in Anbetracht der vergangenen Wochen wohl nichts Neues.
Das Kapitel hält an – oder nimmt an Fahrt auf
Die eigentliche Frage dürfte für Investoren daher sein, ob die Verunsicherungen lediglich auf dem derzeitigen Kursniveau anhalten, oder womöglich sogar weitern an Fahrt aufnehmen. Die Leerverkaufspositionen können hierbei vielleicht ein früher Indikator sein, allerdings bleibt abzusehen, ob weitere Wendungen folgen werden. Sowie ob auch die „Financial Times“ hier noch einmal bedeutend nachlegen kann.
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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.