Top-Aktien für Juli
In den Augen unserer Autoren könnten diese Top-Aktien für Juli spannende Investitionsmöglichkeiten für langfristig orientierte Investoren darstellen.
Ralf Anders: Rakuten
Rakuten (WKN: 927128) ist ein E-Commerce-Pionier, der vor allem in Japan eine beeindruckende Marktstellung in vielen Bereichen erobert hat, darunter Logistik, Finanzdienstleistungen, Beherbergung und Entertainment. Die Plattform wird gezielt für Crossselling-Aktivitäten genutzt.
Besonders viel verspricht sich das Management dabei vom Vorstoß in das Mobilfunksegment. In einem aufsehenerregenden Schritt hat die Mobile-Tochter eine Infrastruktur gebaut, die auf traditionelle Netzwerkausrüster verzichten kann. Stattdessen werden Cloud- und Virtualisierungstechniken genutzt, um eine moderne softwaredefinierte Architektur mit günstiger Standardhardware zu schaffen.
In Deutschland ist aktuell 1&1 dabei, diese Kommunikationsplattform zu lizenzieren und Rakuten ist überzeugt, dass weltweit viele Mobilfunkbetreiber dem Beispiel folgen werden. Da Rakuten im Vergleich zur kalifornischen Konkurrenz handlich bewertet ist, steht sie im Juli weit oben auf meiner Watchlist.
Ralf Anders besitzt keine Aktien von Rakuten.
Caio Reimertshofer: HolidayCheck
Man mag es kaum glauben, aber meine Top-Aktie für den Monat Juli ist die von HolidayCheck (WKN: 549532). Das Online-Reiseportal dürfte seit Mai eine erhöhte Nachfrage nach Urlaub verzeichnen, die nun im Juni erst recht steigt.
Hierzulande werden viele Lockerungen ausgesprochen und auch die Einreisebestimmungen sind mittlerweile wieder nahe an der Realität. Das bringt offenbar die Reiselaune wieder, so berichten Reiseveranstalter und -verbände von starken Buchungszahlen und einer erhöhten Nachfrage.
Wie gut HolidayCheck dabei abschneidet, werden wir erst bei der Bekanntgabe der jeweiligen Quartalsergebnisse erfahren, aber ich bin zuversichtlich. HolidayCheck ist gut positioniert, um in einem grundsätzlich wachsenden E-Travel-Markt beim Aufschwung der Reisebranche zu profitieren.
Caio Reimertshofer besitzt Aktien von HolidayCheck.
Florian Hainzl: Alibaba
Alibaba (WKN: A117ME) ist wohl aktuell der Inbegriff für ein antizyklisches Investment. Dieser Meinung ist offensichtlich auch Warren Buffetts rechte Hand Charlie Munger, der zuletzt in das Unternehmen investiert hat.
Dafür gibt es auch gute Gründe. Das Unternehmen entwickelte sich zuletzt operativ hervorragend und verzeichnete allein im ersten Quartal 2021 eine bereinigte Umsatzsteigerung von 40 %. Gleichzeitig steht der Alibaba-Aktienkurs recht ähnlich niedrig als noch während des ersten Schocks am Aktienmarkt in Folge des Ausbruchs der Corona-Pandemie.
Verantwortlich hierfür ist die chinesische Regierung, die den großen Technologiekonzernen des Landes in letzter Zeit das Leben sehr viel schwerer gemacht hat. Trotzdem glaube ich, dass ein starkes Alibaba auch im Interesse der chinesischen Politik ist. Eine anhaltende Kursschwäche nutze ich daher für den weiteren Aufbau einer antizyklischen Position.
Florian Hainzl besitzt Aktien von Alibaba.
Peter Roegner: Hawesko Holding AG
Die Hawesko Holding AG (WKN: 604270) ist die größte Weinhandelsgruppe Europas mit einem Umsatz von 620 Mio. Euro im Jahr 2020. Die Corona-Pandemie konnte den Hamburgern wenig anhaben – im Gegenteil: Sowohl der stationäre Bereich mit der bekannten Kette Jacques’ Weindepot (plus 12 %) wie auch der Onlinehandel (plus 29 %) legten deutlich zu.
Hawesko konzentriert sich auf das Segment der hochwertigen Weine, in dem das Unternehmen deutliche Zuwächse erwartet; die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2021 unterstützen dies. Da der Markt sehr fragmentiert ist, ergeben sich zudem immer wieder Möglichkeiten für Übernahmen.
Für das Jahr 2020 zahlte Hawesko eine Dividende von 2 Euro pro Aktie. Damit hat die Aktie Stand Ende Juni eine Dividendenrendite von rund 3,4 % – weniger Prozente als die Weine, aber deutlich mehr als jedes Sparbuch, Tagesgeldkonto oder Bundeswertpapier.
Peter Roegner besitzt keine Aktien der Hawesko Holding AG.
Stefan Naerger: Microsoft
Die Microsoft-Aktie (WKN: 870747) kennt keine Sommerpause. Trotz der normalerweise eher schwachen Sommersaison verteuerte sich der Klassiker von der US-Westküste innerhalb des letzten Monats um beinahe 10 % (Stand: 21.06.2021).
Grund genug, um sich im Juli den aktuellen Stand der Fundamente zu widmen. An dieser Front scheint Microsoft derzeit einen guten Lauf zu haben. Kürzlich einigte man sich mit der französischen Regierung auf eine abgespeckte Cloud-Lösung. Microsoft liefert nur die Software. Die Rechenzentren hingegen werden allesamt in Frankreich betrieben.
Wäre das auch eine attraktive Lösung für die deutsche Bundesregierung? Ein Angebot scheint offenbar im Raum zu stehen. Es würde mich nicht wundern, wenn Microsoft noch einen lukrativen Regierungsauftrag an Land ziehen kann. Das wiederum wäre der perfekte Grund für ein neues Allzeithoch im Sommer.
Stefan Naerger besitzt keine Aktien von Microsoft.
Frank Seehawer: Pool Corporation
Mein Favorit für den Monat Juli ist Pool Corp. (WKN: A0JMVJ). Das Unternehmen zählt zu den Weltmarktführern im Bereich Poolzubehör. Vertrieben wird in den über 395 Geschäften alles für den Poolbereich: von Wasserchemikalien über Düsen und Bodenfolien bis hin zu kompletten Pools.
Wenig verwunderlich ist, dass in Zeiten von Corona die Nachfrage sehr hoch ausfällt. Viele Freibäder blieben geschlossen. Da macht man es sich gern Zuhause schön. Warum nicht auch mit einem eigenen Pool?
Das Unternehmen schreibt Rekordumsätze und die Aktie klettert von Allzeithoch zu Allzeithoch. Gerade jetzt im Hochsommer könnte die Nachfrage nochmal hoch ausfallen, was für die kommenden Quartalszahlen positiv sein könnte.
Frank Seehawer besitzt keine Aktien der Pool Corporation.
Vincent Uhr: fuboTV
Ein Streaming-Akteur, idealerweise in ganz, ganz klein? Dann könnte fuboTV (WKN: A2QBYF) eine Top-Aktie für den Monat Juli sein. Hierbei handelt es sich um ein Unternehmen, das auf Sport-Events und das Streaming setzt, und sich unter anderem bei der Übertragung der NBA, NFL, NHL und anderen US-amerikanischen Ligen und internationalen Sportarten positioniert.
FuboTV ist insbesondere deshalb interessant, weil der Börsenwert Ende Juni mit ca. 4,8 Mrd. US-Dollar alles andere als groß ist. Wenn sich die Plattform als führender Streamer von Sport-Events durchsetzen kann, könnte das ein bedeutend höheres Bewertungsmaß auslösen.
Auf dem Weg dahin existieren natürlich Baustellen, unter anderem Skalierbarkeit des Geschäfts und Profitabilität müssen über kurz oder lang angegangen werden. Trotzdem: Im Wachstumsmarkt des Streamings ist diese Aktie rund und dynamisch – und im Juli möglicherweise einen Blick wert.
Vincent Uhr besitzt keine der erwähnten Aktien.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba und Microsoft. The Motley Fool empfiehlt fuboTV und Pool.