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2 starke Rüstungsaktien, die 2022 und darüber hinaus ein Kauf sind

Foto: Getty Images

In 3 Sätzen

  • Da Verteidigungsausgaben nur selten gekürzt werden, ist auf dieses Wachstum Verlass.
  • In den letzten zwei Jahrzehnten haben Rüstungsaktien den S&P 500 übertroffen.

In den 20 Jahren zwischen den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und dem Zusammenbruch der afghanischen Regierung im vergangenen August haben die fünf größten Rüstungsunternehmen den S&P 500 übertroffen. Einige davon sogar mit großem Abstand.

Eine Investition in diese Giganten hätte vor zwei Jahrzehnten eine durchschnittliche Rendite von 580 % erbracht. Der S&P hingegen schaffte 332 %. Konkret ausgedrückt: 10.000 Euro wären in diesem Zeitraum auf insgesamt über 340.000 Euro angewachsen, was einem Durchschnitt von 68.000 Euro pro Unternehmen entspricht. Der S&P 500 hätte aus 10.000 Euro immerhin 43.000 Euro gemacht. Nicht schlecht, aber eben nicht auf dem Niveau der Rüstungsunternehmen.

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Regierungen kommen und gehen, aber unabhängig von der politischen Zugehörigkeit wächst der Verteidigungshaushalt der USA fast immer. Auch wenn die Steigerungsrate von Jahr zu Jahr abnehmen kann (die US-Militärausgaben sind zwischen 2011 und 2015 tatsächlich jedes Jahr gesunken).

Der US-Verteidigungshaushalt belief sich 2001 auf 331 Mrd. US-Dollar und ist seither auf heute fast 732 Mrd. US-Dollar angewachsen. Gut möglich, dass er in den kommenden Jahrzehnten noch weiter ansteigen wird, was bedeutet, dass Rüstungsunternehmen heute als sichere Investition betrachtet werden können. 

Sollte es zu einer Rezession kommen, wird sich dies auf die meisten Branchen auswirken. Die folgenden beiden Verteidigungsaktien sind jedoch möglicherweise die beste Möglichkeit für Anleger, in die Offensive zu gehen. Und zwar egal in welche Richtung sich der Markt bewegt.

Lockheed Martin

Es kann keine Diskussion über eine Top-Rüstungsaktie geben, ohne mit Lockheed Martin (WKN: 894648) zu beginnen. Das ist der Titan unter den Rüstungsunternehmen, der mehr Mittel für die Verteidigung erhält als jedes andere Unternehmen.

Nach Angaben von „Bloomberg Government“ erhielt Lockheed im Jahr 2020 Aufträge im Wert von 75,8 Mrd. US-Dollar. Damit erhielt Lockheed fast so viel wie die drei nächstgrößten Auftragnehmer zusammen, nämlich 76,7 Mrd. US-Dollar.

In den letzten zwei Jahrzehnten erzielte die Lockheed-Aktie eine Rendite von über 700 %. Das bedeutet den zweiten Platz unter den fünf größten Auftragnehmern. Der Verteidigungsgigant hat außerdem eine aggressive Kampagne zur Erhöhung seiner Dividendenausschüttung eingeleitet. Nachdem die Ausschüttung drei Jahre lang gleichbleibend gehalten wurde, begann Lockheed, sie jedes Jahr zu erhöhen. So stieg sie von 0,44 US-Dollar pro Aktie im Jahr 2003 auf 10,20 US-Dollar pro Aktie, wo sie derzeit steht. Wenn Lockheed dieses Tempo beibehält, ist man in sechs Jahren Dividenden-Aristokrat. So bezeichnet man eine Aktie, die ihre Ausschüttung 25 Jahre oder mehr in Folge erhöht hat.

Das F-35-Kampfflugzeugprogramm ist der größte Umsatzbringer von Lockheed und das teuerste Flugzeug der Welt. Das hat weder das US-Verteidigungsministerium noch den US-Kongress sehr glücklich gemacht, und beide suchen nach Möglichkeiten, die damit verbundenen Kosten zu senken. Sprich: das Programm ganz zu ersetzen. Das ist zwar ein Risiko für den Auftragnehmer, aber der Ersatz könnte die F-16 sein, ein weiteres Lockheed-Flugzeug.

Lockheed musste im dritten Quartal einen Umsatzrückgang bei der F-35 in Höhe von 200 Mio. US-Dollar hinnehmen, der jedoch teilweise durch einen Anstieg der F-16-Verkäufe um 35 Mio. US-Dollar ausgeglichen wurde. Ein Konkurrent könnte den Auftrag für die nächste Generation von Kampfjets erhalten. Das wäre definitiv ein Rückschlag, aber auch ausländische Regierungen wollen die F-35 und andere Flugzeuge kaufen. Investoren können sich sicher sein, dass Lockheed auch in den kommenden Jahren seinen Anteil an Aufträgen erhalten wird – in den USA sowie in anderen Ländern.

Doch da ist ein weiteres Risiko, das es zu berücksichtigen gilt: Lockheed Martin ist bei seinen Einnahmen praktisch zu 100 % von Regierungsaufträgen abhängig. Jegliche Kürzungen werden sich auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Mit dem 16-Fachen der nachlaufenden Gewinne und dem weniger als 14-Fachen der Schätzungen für das nächste Jahr, was unter den historischen Werten liegt, erscheint Lockheed zu diesem Preis jedoch günstig.

Raytheon Technologies

Es mag nicht überraschen, dass das zweitgrößte Rüstungsunternehmen die zweite Wahl bei den Top-Aktien zum Kauf ist. Das liegt daran, dass das, was Raytheon Technologies (WKN: A2PZ0R) herstellt, für die Verteidigung des Landes ebenso wichtig ist wie die Kampfjets von Lockheed: Raketenabwehrsysteme.

Raytheon stellt das Patriot-System und die Tomahawk-Marschflugkörper her. Raytheon entwickelt auch die nächste Generation von Luft-Luft-Raketen, die Hyperschallraketen. Das ist eine eklatante Lücke im US-Arsenal, wenn man bedenkt, dass Russland und China seit Jahren über Hyperschallraketen verfügen. Auch Nordkorea hat Berichten zufolge gerade eine solche erfolgreich getestet.

Das Hyperschall-Luftwaffenkonzept von Raytheon wurde im vergangenen Jahr ebenfalls erfolgreich getestet und erreichte mehr als Mach 5. Das ist das Fünffache der Schallgeschwindigkeit – 761 Meilen pro Stunde.

Das Unternehmen erhielt im Jahr 2020 Regierungsaufträge im Wert von 28,1 Mrd. US-Dollar und lag damit vor General Dynamics (25,6 Mrd. US-Dollar) und Boeing (23 Mrd. US-Dollar). Die Aktie hat in den letzten 20 Jahren eine Rendite von mehr als 650 % erzielt, auch wenn sich die Dinge im Jahr 2020 aufgrund der Fusion mit United Technologies und der anschließenden Ausgliederung von Carrier und Otis verzerrt haben.

Raytheon ist ein breit gefächertes Unternehmen. Es stellt nicht nur Raketen und Raketenabwehrsysteme her, sondern auch Flugzeugsteuerungssysteme für Fluggesellschaften, Radar-, Navigations- und Landesysteme, Flugzeugtriebwerke, verschiedene Waffen und Munition sowie die Raumanzüge und Weltraumsensoren, die Astronauten ins All bringen.

Das US-Verteidigungsunternehmen sorgte bei Raytheon im vergangenen Jahr für Einnahmen in Höhe von über 58 Mrd. US-Dollar. Damit ist das Unternehmen nicht wie Lockheed ausschließlich vom Staat abhängig. Obwohl jegliche Kürzungen natürlich trotzdem schmerzen würden.

Die Aktie wird zum 18-Fachen der Gewinnschätzungen gehandelt, aber auch zu weniger als dem 2-Fachen der erwarteten Gewinnwachstumsrate. Die Wall Street geht davon aus, dass die Einnahmen bis zur Mitte des Jahrzehnts auf 86 Mrd. US-Dollar steigen werden. Der Gewinn pro Aktie wird in den nächsten fünf Jahren um fast 23 % pro Jahr zunehmen.

Das ist vielleicht keine Hyperschall-Wachstumsrate. Aber sie bringt eine starke Aktie zumindest sicher in die Umlaufbahn.

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Rich Duprey besitzt keine der angegebenen Aktien. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Lockheed Martin. Dieser Artikel erschien am 18.1.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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