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Henkel-Aktie – Nach Konzernumbau ein Kauf?

Henkel
Foto: Peter Roegner

Bei Henkel (WKN: 604843) lief es in den letzten Jahren nicht rund. Umsatz und EBIT stagnierten und auch der Kurs der Henkel-Aktie hat sich langfristig schlecht entwickelt. Die Vorzugsaktie steht heute tiefer als vor acht Jahren, während der DAX im gleichen Zeitraum 65 % zugelegt hat. In der letzten Woche verkündete der Konsumgüterhersteller einen Umbau seines Geschäfts sowie neue Unternehmensziele. Könnte dies ein Katalysator für eine stärkere Unternehmens- und Kursentwicklung sein?

Die Umstrukturierung im Detail

Henkel wird seine Geschäftsbereiche Laundry & Home Care und Beauty Care zusammenlegen. Der neue Bereich soll Henkel Consumer Brands heißen und wird bekannte Marken wie Persil, Somat, Schwarzkopf, Fa und Syoss umfassen. Das Portfolio des neuen Bereichs soll gestrafft werden mit Fokus auf attraktives Wachstums- und Margenpotenzial. Zudem sollen Synergien gehoben werden.

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Der Umsatz in dem neuen Unternehmensbereich soll mittel- bis langfristig um 3 bis 4 % steigen, die EBIT-Marge im mittleren 10-Prozent-Bereich liegen. Im Gesamtkonzern soll der organische Umsatz um 3 bis 4 % steigen und eine EBIT-Marge von 16 % erzielt werden. Weiterhin verkündete der Vorstand ein Programm zum Rückkauf der Henkel-Aktien im Volumen von bis zu 1 Mrd. Euro bis März 2023. Dies entspricht ungefähr 3 % der Aktien. Zudem wurden die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr und der Ausblick auf 2022 verkündet.

Einordnung des Konzernumbaus

Die verkündeten neuen Wachstumsziele liegen ganz leicht über den Anfang 2020 kommunizierten Zielen. Damals wurde ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 % in Aussicht gestellt. An dieser Stelle hat sich also nichts Wesentliches geändert. Die große Änderung ist, dass das schwächelnde Beauty Care-Geschäft mit dem Geschäft rund um Persil und Co. zusammengelegt wird. Der Umsatz im Beauty Care-Segment schrumpfe in den letzten Jahren. In den ersten neun Monaten 2021 lag dieser 5 % tiefer als fünf Jahre zuvor, obwohl der Gesamtmarkt für Beauty-Produkte stetig wächst.

Das neue Segment Consumer Brands wird etwas mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes ausmachen. Der Rest des Umsatzes entfällt auf das zyklischere Geschäft mit Klebstoffen. Die Produkte werden zum Beispiel bei der Fertigung von Autos, Mobiltelefonen und Textilien eingesetzt und machen Henkel zum größten Klebstoffhersteller der Welt.

Meine Einschätzung zur Henkel-Aktie

Ich finde es richtig, dass etwas getan wird im schwächelnden Beauty-Bereich von Henkel. Das Zusammenlegen mit einem anderen Bereich wird jedoch nicht ausreichen. Ich bin gespannt, ob in den nächsten Jahren größere Veränderungen an dem Produkt- und Markenportfolio durchgeführt werden. Der Beauty-Bereich scheint mir mit 38 Marken aufgebläht zu sein und sich zu stark auf „Mittelklasse-Produkte“ zu konzentrieren. Dieses Segment scheint mir von zwei Seiten bedroht zu sein. Auf der einen Seite konkurrieren günstige Eigenmarken von Supermärkten und Drogerien um die Kunden. Auf der anderen Seite gewinnen Premiumprodukte z. B. von L’Oréal und höherpreisige Naturkosmetik Marktanteile. Ich bin noch nicht überzeugt, dass Henkel hier die Trendwende gelingen kann.

Obwohl sich das Geschäft mit Klebstoffen und Wasch- und Reinigungsmitteln solide entwickelt, ist die Henkel-Aktie nichts für mich. Auch nach Verkündung des Konzernumbaus nicht. Das 16er KGV lässt die Aktie günstig erscheinen. Mich stört jedoch das insgesamt geringe Wachstum sowie das zyklische Klebstoffgeschäft. Als defensive Ergänzung meines Depots gefällt mir zum Beispiel Fresenius besser.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Fresenius und L’Oréal. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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