Aktien: „Weit weg von günstig“
Viele Aktien haben korrigiert, manche sind regelrecht gecrasht. Aber sind sie damit günstig? Natürlich ist das eine Frage, die individuell gelöst werden muss. Aber so manches Mal sprechen wir auch über die Summe. Das bedeutet, über einen Index.
Jetzt gibt es eine neue Einschätzung zur Bewertung des Gesamtmarktes. Ein Analyst einer US-Großbank hat sich zu einer Bestandsaufnahme veranlasst gesehen. Und, siehe da: Seiner Ansicht nach sind Aktien weiterhin weit weg von günstig. Das klingt nicht unbedingt nach guten Neuigkeiten, wenn du mich fragst.
Aktien: Nicht unbedingt günstig!
Es ist ein Analyst von Goldman Sachs, der sich die Aktienmärkte jetzt näher angesehen hat. Sein Fazit trotz einer Korrektur des S&P 500 von 18 % (inzwischen über 20 %): Die Aktien sehen nicht unbedingt preiswert aus. Das wiederum könne weiteres Abwärtspotenzial auslösen.
Dabei wählt der Analyst einen fundamentalen Blickwinkel. Seiner Ansicht nach habe das Jahr 2022 gezeigt, dass die fundamentalen Bewertungen wieder verstärkt in den Mittelpunkt rücken. Wenn wir uns auf die Bewertungen konzentrierten, so sähen wir: Nein, leider sind Aktien nicht preiswert. Zwar seien sie wieder attraktiver, insbesondere im Marktumfeld der Inflation. Aber eben nicht günstig.
Zudem gebe es potenziell das Risiko, dass Prognosen für das laufende Jahr aufgrund der momentanen Verfassung der Wirtschaft gesenkt werden müssten. Das wiederum könne heißen, dass die Bewertungen wieder steigen. Erste Indikatoren seien zum Beispiel auch, dass selbst große Tech-Konzerne in ihrer Personalpolitik auf die Bremse treten und weniger Mitarbeiter einstellen. Das könne auf potenzielle Belastungen hindeuten.
Nicht unbedingt falsch …
Aktien sind womöglich wirklich nicht günstig, wenn wir auf die bisherige Korrektur blicken. Zwar sind Tech-Aktien und der NASDAQ 100 stärker unter die Räder gekommen. Der springende Punkt ist jedoch: Die breiten Märkte haben gerade erst das Bärenmarkt-Territorium erreicht. Mit einem Minus von ca. 20 % gibt es noch Luft nach unten.
Aber eine weiterführende Frage ist: Sind die Aktienmärkte im Vorfeld viel zu teuer gewesen? Auch das würde ich nicht unbedingt bejahen. Das Tech-Segment vielleicht schon. Aber auch hier sind die Bewertungen eben deutlicher korrigiert. Andere zyklische Segmente oder die Corona-Nicht-Profiteure sind im Vorfeld eher preiswert geblieben und könnten jetzt sicherere Value-Häfen sein. Oder zumindest kein enormes Rückschlagspotenzial bieten.
Zudem gibt es Belastungsfaktoren wie die Inflation, selbst steigende Zinsen dürften keinen allzu schnellen Ausgleich bieten. Dass Aktien jetzt nicht günstig sind, kann daher auf weitere Volatilität hindeuten. Aber für mich besteht zumindest auch die Option, dass wir uns trotzdem einem Tiefpunkt nähern. Das, was vorher teuer gewesen ist, ist jedenfalls schon gecrasht.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Goldman Sachs.