Bei der Netflix-Aktie herrscht Pessimismus: Genug für die Q2-Überraschung?
Die Netflix-Aktie (WKN: 552484) hat eine Menge zu beweisen. Oder vielleicht auch nicht. Immerhin dürften die Investoren sehr pessimistisch auf diese einstmals erfolgreiche und quasi stetig gestiegene Wachstumsgeschichte blicken. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Das Wachstum lahmt. Zudem sind Tech-Aktien und die Corona-Profiteure nicht sehr beliebt. Investoren fürchten außerdem, dass das Streaming doch etwas zyklisch ist. Schließlich könnten einige Verbraucher ihren Netflix-Account deaktivieren, um etwas zu sparen.
Das ist in Summe die Kurzversion, was bei der Netflix-Aktie für viel Pessimismus sorgt. Doch sollten Foolishe Investoren vor den Q2-Zahlen auf einen Turnaround setzen? Vielleicht, weil es inzwischen eine leichte Übertreibung gibt?
Netflix-Aktie: Eine Menge Pessimismus
Wenn wir auf die Netflix-Aktie schauen, so erkennen wir: Es gibt kaum etwas, das die Investoren feiern. Auch die Perspektive, dass das Management weitere Rückschritte zu verkraften hat, verheißt nichts Gutes. Schließlich sind die offiziellen Prognosen dahin gehend gepolt, dass die Nutzer um 2 Mio. einbrechen. Wachstum? Nicht unbedingt das wahrscheinliche Szenario.
Aber es geht weiter. Erste Analysten sagen, dass der Streaming-Platzhirsch noch weiter enttäuschen könnte. Die Prognose von 2 Mio. Nutzern, die im letzten Vierteljahr netto ihr Abonnement deaktiviert haben, ist nach Ansicht einiger Marktbeobachter noch zu pessimistisch. Aber bedeutet das, dass wir uns einer Phase der Übertreibung nähern?
Der Aktienkurs der Netflix-Aktie ist jedenfalls im vergangenen Monat um 6,2 % gestiegen. Mit Blick auf die vergangenen drei Monate und seit dem letzten Quartalsupdate sehen wir einen Kursverlust von fast 10 %. Aber reicht das, um von einem zu pessimistischen Umfeld zu sprechen, das womöglich Raum für eine Überraschung bereithält?
Was fundamental noch schiefgehen kann
Im Endeffekt hängt diese Frage mit Blick auf die Netflix-Aktie natürlich von den Zahlen ab. Neben den Nutzern dürften Umsätze, Nettoergebnis und der freie Cashflow relevant sein. Hier kann es eine Überraschung geben. Aber primär dürften die Nutzer einen wichtigen Aspekt darstellen. Sowie auch die Frage, was das Management prognostisch für das dritte Quartal sieht. Insofern: Teils, teils, was den Überraschungseffekt angeht.
Trotzdem ist die fundamentale Bewertung weiterhin vergleichsweise preiswert. Auf dem jetzigen Kursniveau liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei ca. 16,5, was nicht zu teuer ist. Vielleicht können wir von einer leichten Sicherheitsmarge sprechen, was die Bewertung angeht. Oder eben davon, dass die Aktie sehr tief gefallen ist. Aber im Endeffekt bleibe ich dabei: Die Zahlen und der Ausblick dürften kurzfristig orientiert über die Performance entscheiden.
Aber relevant ist außerdem: Was ist mittel- bis langfristig? Auch diesen Fokus sollten Foolishe Investoren bei der Netflix-Aktie definitiv nicht vergessen.
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Vincent besitzt Aktien von Netflix. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.