Nordex-Aktie: Warum sie fällt und 3 gemischte News
Nordex (WKN: A0D655)-Aktien sind in den letzten Monaten gefallen. Vom Hoch im vergangenen Jahr (2021) sind es schon mehr als 66 % (15.07.2022). Dem Unternehmen setzten gleich mehrere Faktoren zu. So sind infolge der coronabedingten Wirtschaftsschließungsmaßnahmen die Rohstoff- und Logistikkosten gestiegen. Selbst stark zulegende Aufträge und Umsatzzahlen können sie nicht ausgleichen.
Infolge des Ukrainekrieges kletterten die Kosten noch weiter in die Höhe, was Nordex in die roten Zahlen drückt. Allein im ersten Quartal 2022 fiel so ein Verlust von -150,5 Mio. Euro an. Das Unternehmen war darüber hinaus von seinem Cyberangriff betroffen, konnte so nicht rechtzeitig seine Berichte veröffentlichen und wurde deshalb aus dem S- und TecDAX genommen.
Nordex verfügt im internationalen Wettbewerb über keine gute Marktstellung. Aber selbst marktführende Firmen kommen nur auf magere Gewinnmargen, was bei den geringsten Schwierigkeiten zu Verlusten und somit fallenden Aktienkursen führt. In Deutschland sinkt in der Windbranche sogar die Zahl der Beschäftigten, obwohl der Sektor als Wachstumsmarkt gilt.
Die Lage droht sich in den kommenden Monaten weiter zu verschärfen, wenn Europa in eine Rezession gleitet und Russland kein Erdgas mehr liefert. In diesem Fall könnte Nordex auch schnell in die Insolvenz rutschen, wenn nicht der Hauptaktionär Acciona (WKN: 865629) aushilft.
Windausbau-Dynamik an Land stagniert
Zwar besteht weiterhin ein hoher Bedarf an erneuerbaren Energien, doch an Land sind Windräder insbesondere in der Nähe von Siedlungen unbeliebt. Langsame Genehmigungsverfahren gelten als ein weiteres Problem. Aus diesen Gründen kommt der Ausbau nur langsam voran.
Dies setzt der Windbranche zu. In Deutschland legte der Ausbau im ersten Halbjahr 2022 weiter zu, doch die hohen Ziele sind mit diesem Tempo nicht zu verwirklichen.
Nordex baut Zusammenarbeit mit UKA aus
Der Windparkentwickler UKA und Nordex setzen ihre Zusammenarbeit durch eine Verlängerung ihres Rahmenvertrages um weitere zwei Jahre fort.
UKA ist in Europa sowie in Nord- und Südamerika aktiv und betreibt auch selbst Wind- und Solarparks. Die Projektpipeline des Unternehmens für Wind- und Solarparks umfasst derzeit mehr als 12 Gigawatt.
In Kooperation mit Nordex umfass das Volumen derzeit 80 Windanlagen, die eine Leistung von etwa 500 Megawatt besitzen. Aktuelle Neubestellungen unter dem neuen Vertrag haben bereits 100 Megawatt erreicht und sollen bis 2023 abgearbeitet sein.
„UKA hat sich in den vergangenen Jahren in der Spitzengruppe der deutschen Windparkentwickler etabliert. Durch die Kooperation stärken auch wir unsere Position als einer der führenden Turbinenlieferanten in unserem deutschen Heimatmarkt“, so Karsten Brüggemann, Vice President Region Central der Nordex Group.
Insiderkäufe
Der Nordex-Vorstand hat in dieser Woche vermehrt Aktien des eigenen Unternehmens gekauft. Sie sind aktuell in der Tat unterbewertet. Doch Nordex muss so schnell wie möglich wieder Gewinne erzielen, was in der aktuellen Phase schwer ist.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.