Adidas-Aktie: Ist das der Startschuss für den Sprint?
Adidas (WKN: A1EWWW) reiht sich ein in die länger werdende Liste der Unternehmen, die in diesem Jahr ihren Vorstandsvorsitzenden vor die Tür gesetzt haben. Wobei das eigentlich nicht ganz stimmt. Adidas hat sich mit seinem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Kasper Rorsted darauf geeinigt, den eigentlich noch bis Ende Juli 2026 laufenden Arbeitsvertrag schon im nächsten Jahr zu beenden.
Grund dafür waren wohl die eher schwachen Zahlen und gekürzten Prognosen der letzten Quartale. Bringt dieser Neuanfang deshalb vielleicht auch gleich die nächste Aktienrally mit sich? Immerhin konnte die Performance der Aktie in den letzten Jahren nicht überzeugen.
Adidas wagt den Neustart
Tatsächlich stehen die Chancen für eine Kursrally der Adidas-Aktie gar nicht mal schlecht. Denn die Aktie ist in den letzten zwölf Monaten extrem unter die Räder gekommen. Mit 157 Euro kostet ein Anteilsschein nur noch halb so viel wie vor einem Jahr (Stand: 23.08.2022).
Deshalb ist die Aktie auch nicht besonders hoch bewertet. Im letzten Geschäftsjahr lag der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft bei 7,47 Euro. Aktuell zahlt man also das 21-Fache des Gewinns für die Aktie.
Tatsächlich hat Adidas derzeit mit Problemen zu kämpfen. Insbesondere der chinesische Markt bereitet dem Konzern Kopfschmerzen. Die zahlreichen Lockdowns in diesem Jahr haben zu hohen Umsatzausfällen und hohen Lagerbeständen geführt. Dadurch wird Adidas seine Ziele für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr nicht annähernd erreichen.
Aber die Probleme sind nicht auf Adidas beschränkt und werden wohl nur zu einer vorübergehenden Wachstumsdelle führen. Schon in der zweiten Jahreshälfte erwartet der Konzern eine Rückkehr zu kräftigem Wachstum. Im Gesamtjahr soll der Umsatz im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Gleichzeitig wird der Gewinn aber etwas unter Vorjahresniveau liegen. Aber ein schwaches Jahr ändert nichts an den langfristigen Aussichten.
Kurzfristig flop – langfristig top
Spannend wird eher die längerfristige Entwicklung. Adidas hat im letzten Jahr seine neue Strategie veröffentlicht und sich gleichzeitig ambitionierte Ziele für die kommenden Jahre gesetzt. Demnach soll der Umsatz um 8 bis 10 % pro Jahr steigen. Gleichzeitig soll der Gewinn je Aktie um 16 bis 18 % pro Jahr klettern.
Wenn Adidas es schafft, seine Ziele zu erreichen, und der Gewinn also bald wieder kräftig anzieht, dürfte die Aktie schon bald ein Schnäppchen sein. Darüber hinaus hat Adidas angekündigt, 30 bis 50 % der Gewinne als Dividende an die Aktionäre auszuschütten und gleichzeitig eigene Aktien zurückzukaufen. Deshalb ist im besten Fall auch mit einer kräftig steigenden Dividende zu rechnen. In diesem Jahr wurden 3,30 Euro je Aktie ausgeschüttet. Schon jetzt bekommt man also eine Rendite von 2,1 %.
Insgesamt hat es den Anschein, dass die Adidas-Aktie stark unter den aktuellen Problemen des Konzerns leidet. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass der Konzern schon bald wieder kräftig wachsen wird. Im nächsten Jahr sollten dann im besten Fall auch die Gewinne wieder zulegen. Spätestens dann dürfte sich auch der Aktienkurs erholen.
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Dennis Zeipert besitzt Adidas-Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.