LVMH-Aktie kaufen: Alle ächzen in der Krise, aber Luxus läuft weiter bombastisch
In unsicheren Zeiten lohnt es sich aus Foolisher Sicht immer, in Unternehmen investiert zu sein, die sich auch in Krisen robust entwickeln. Ein solches Unternehmen ist der Luxusgüterkonzern LVMH (WKN: 853292). In den letzten Monaten entwickelte sich zwar der Einzelhandel im Allgemeinen rückläufig und auch die Aussichten bis Ende des Jahres trüben sich weiter ein. Dies ist in schwachen Wirtschaftsphasen immer der Fall.
LVMH hat Top-Zahlen
Doch dieser Entwicklung scheint das Luxussegment zu trotzen. Die Zahlen, die LVMH für das zweite Quartal sowie das erste Halbjahr 2022 veröffentlichte, zeigen dies schwarz auf weiß. Im ersten Halbjahr konnte insgesamt ein Umsatzplus von 28 % erreicht werden. Das ist ein exzellentes Ergebnis, insbesondere da sich das Wachstum weder von den neuerlichen Corona-Maßnahmen in China noch vom Krieg in der Ukraine oder der sich global abschwächenden Konjunktur bremsen ließ.
Zwar zog sich LVMH – wie die meisten westlichen Konzerne – von seinem bisherigen Russlandgeschäft gänzlich zurück, doch der damit verbundene Ausfall konnte durch starkes Wachstum in anderen Regionen ausgezeichnet kompensiert werden. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 27 %, und damit fast mit derselben Rate wie in den ersten drei Monaten 2022. Das organische Umsatzwachstum lag dabei bei 19 %. Während das Geschäft in Asien moderat zulegte, stiegen die Erlöse in Europa und den USA deutlich.
Wie kann es sein, dass es LVMH auch in der jetzigen Marktphase gelingt, so starkes Wachstum zu generieren, wo doch der sonstige Einzelhandel ächzt?
Luxus spielt in einer anderen Liga
LVMH spricht mehrheitlich eine Zielgruppe an, deren Kaufkraft auch während einer Konjunkturkrise hoch ist. Ich meine damit nicht Kunden, die sich Luxusartikel sehr wahrscheinlich nur einmal leisten. Ich spreche von der Stammkundschaft, für die die Luxusmarken von LVMH zum Alltag gehören, wie für „Normalos“ der Einkauf bei Rewe oder Aldi.
Diese Stammkundschaft von LVMH bekommt eine Rezession zwar auch etwas zu spüren. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren gewohnten luxuriösen Lebensstil stark einschränken müssen, ist deutlich geringer. Die aktuellen Zahlen von LVMH zeigen das deutlich.
LVMH steigert die Margen
Auch für LVMH haben sich die Einkaufspreise und damit die Produktionskosten erhöht. Bisher hat LVMH aber keinerlei Problem, die gestiegenen Kosten an seine Endkonsumenten weiterzugeben. Deshalb konnte auch der Gewinn in der ersten Jahreshälfte kräftig wachsen. Der operative Gewinn legte um 33,4 % zu. Das Wachstum fiel hier sogar stärker aus als auf der Umsatzseite. Die operative Marge hat sich damit auf 27,9 % erhöht.
LVMH gelingt es also, während die Weltwirtschaft in eine Krise schlittert, seine Margen zu steigern. Einen besseren Beleg für die erstklassige Qualität dieses Unternehmens gibt es nicht.
LVMH wächst überall
Auf Segmentebene erreichte das Unternehmen in allen Bereichen ein hohes zweistelliges Wachstum. Das stärkste Plus gelang LVMH im Segment Mode & Lederwaren. Der Umsatz stieg hier um 31 %. Aber auch die Spirituosen-Sparte, in die sich Marken wie Möet, Veuve Clicquot, Dom Pérignon und Hennessy einreihen, präsentiert sich sensationell: 23 % Umsatzwachstum.
Die Aktie ist sehr verlockend
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,4 ist der Anteilsschein günstig wie selten zuvor. Da kribbeln manchem Anleger schon die Finger. Und auch ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, jetzt endlich einzusteigen. Das aktuelle Kursniveau wird dem wahren Wert des Unternehmens bei Weitem nicht gerecht. Es bietet sich somit eine attraktive Einstiegschance.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.