BASF oder BMW? Welche Dividendenaktie sollte man vorziehen?

Der BMW i3 im Werk Leipzig
Foto: BMW Group

Dividenden sind für viele Anleger ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von Aktien. Sie bieten einen regelmäßigen Ertrag und können das Risiko eines Kursverlustes reduzieren. Doch welche Dividendenaktie ist attraktiver: BASF (WKN: BASF11) oder BMW (WKN: 519000)?

Um diese Frage zu beantworten, können wir einige Kennzahlen vergleichen, die die Dividendenqualität einer Aktie widerspiegeln. Dazu gehören die Dividendenrendite, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und die Dividendenkontinuität. Aber steigen wir erst einmal in die theoretischen Grundlagen ein.

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Dividendenrendite

Die Dividendenrendite zeigt an, wie viel Prozent des aktuellen Aktienkurses als Dividende ausgeschüttet wird. Je höher die Dividendenrendite, desto mehr laufenden Ertrag erhält der Anleger für sein eingesetztes Kapital. Allerdings kann eine zu hohe Dividendenrendite auch ein Warnsignal sein, dass die Dividende nicht nachhaltig ist. Es könnte aber auch ein Hinweis darauf sein, dass die Aktie unterbewertet ist.

KGV

Das KGV zeigt an, wie viel der Anleger für einen Euro Gewinn bezahlen muss. Je niedriger es ist, desto günstiger ist die Aktie tendenziell bewertet. Ein niedriges KGV könnte auch hier ein Hinweis darauf sein, dass die Aktie unterbewertet ist. Es kann aber auch darauf hindeuten, dass die Gewinnerwartungen niedrig sind oder dass die Aktie ein höheres Risiko birgt.

Dividendenkontinuität

Die Dividendenkontinuität zeigt an, wie zuverlässig eine Aktie ihre Dividende zahlt. Je länger eine Aktie ihre Dividende ohne Kürzung oder Aussetzung zahlt, desto höher ist die Dividendenkontinuität. Eine hohe Dividendenkontinuität spricht dabei tendenziell für eine stabile Geschäftsentwicklung und eine solide Ausschüttungspolitik.

Schauen wir uns nun mal an, wie BASF und BMW in diesen Kennzahlen abschneiden. Starten wir mit der Dividendenrendite.

Zuletzt zahlte die Aktie des Ludwigshafener Chemieriesen eine Dividende von 3,40 Euro, was – gemessen am aktuellen Aktienkurs von 46,96 Euro (Stand: 08.05.23) – einer Dividendenrendite von 7,2 % entspricht. Der Münchner Autobauer BMW hat für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 8,50 Euro je Stammaktie vorgeschlagen. Gemessen am letzten Aktienkurs von 109,08 Euro entspricht dies einer Rendite von 7,8 %. Diesbezüglich sehen beide Dividendenrenditen ähnlich aus, wobei BMW einen Tick weiter vorn liegt.

BMW günstiger als BASF

Deutlicher unterscheiden sich die beiden Aktien beim Gewinnmultiplikator KGV. BASF hat hier ein erwartetes KGV von 10,6, während BMW ein erwartetes KGV von 7,1 aufweist (Stand: 08.05.23, Morningstar). Das bedeutet, dass der Anleger für einen Euro der erwarteten Gewinne von BASF etwas mehr als 10 Euro bezahlen muss, während er für einen Euro erwarteten Gewinn von BMW nur rund 7 Euro bezahlen muss. BMW ist anhand dieser Kennzahl günstiger als BASF.

Allzu wichtig sollte man diese Kennzahl jedoch nicht sehen, denn die Gewinne beider Unternehmen unterliegen starken Schwankungen. Sie können sich – je nach Konjunkturlage – schnell ändern. Charakteristisch ist zudem, dass BASF als Zulieferer der Automobilbranche ebenfalls unter einer schwachen Automobilbranche leidet.

Beides solide Dividendenzahler

Die Dividendenkontinuität hingegen ist bei beiden Aktien hoch. BASF zahlte regelmäßig hohe Dividenden. In den letzten Jahren wurden sie zudem regelmäßig erhöht. Als konjunktursensibles Unternehmen muss man jedoch jederzeit mit Dividendenkürzungen rechnen. Die Corona-Krise sowie die Energiekrise wären zwei Beispiele. Glücklicherweise konnte BASF die Dividende aber jeweils auf dem Niveau des Vorjahres halten.

BMW zahlt seit 1969 regelmäßig Dividenden, jedoch gab es auch hier in Krisen häufiger Kürzungen. Im letzten Jahrzehnt waren die Jahre 2018 bis 2020 durch stark rückläufige Dividenden gekennzeichnet. Diesel-Gate, Corona sowie hohe Investitionen in die Elektromobilität belasteten. Dafür sorgte zuletzt der Teilemangel in der Produktion zu limitierten Produktionsmengen und einer Konzentration auf die profitabelsten Modelle. Zusammen genommen führte dies zu außerordentlich hohen Gewinnen. Die Dividende wurde bei BMW auf einen Rekordwert angehoben.

In Summe überzeugen auch hier beide Unternehmen. Sie beteiligen ihre Aktionäre maßgeblich am Unternehmenserfolg, wobei es langfristig eine Tendenz nach oben gibt.

Fazit

BASF und BMW sind beides attraktive Dividendenaktien mit einer ähnlichen Rendite und einer hohen Kontinuität der Zahlungen. Allerdings ist BMW auf den ersten Blick günstiger bewertet als BASF und bietet aus aktueller Sicht auch eine leicht höhere Dividendenrendite. Ob das Chance-Risiko-Verhältnis damit besser ausfällt, ist jedoch nicht gesagt.

BASF und BMW besitzen spezielle operative Risiken. BMW beispielsweise kämpft mit dem Transformationsprozess des Automobils zur E-Mobilität. Auch wird die Digitalisierung immer wichtiger, wobei Start-ups disruptiv auftreten. BASF hingegen kämpft mit hohen Energiepreisen und der Abarbeitung seines Russland-Geschäfts. Wachstumschancen bestehen dennoch für beide Konzerne.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von BASF und BMW. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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