Kann die Volkswagen-Aktie wieder ein Allzeithoch erreichen?
Die Volkswagen-Aktie (WKN: 766400) hat in der Vergangenheit Höhen und Tiefen erlebt. Nach dem Dieselskandal im Jahr 2015 war das Vertrauen in den Konzern zunächst erschüttert und der Aktienkurs fiel auf ein Tief von unter 100 Euro je Vorzugsaktie. Auch belastet der Transformationsprozess der Industrie hin zum elektrifizierten Automobil.
Seither bemüht sich Volkswagen jedoch, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und den Kurs wieder zu steigern – bislang mit mäßigem Erfolg. Die Aktie ist im historischen Vergleich günstig bewertet. Zumal disruptive Kräfte auf die Automobilbranche einwirken.
Doch vor welchen Herausforderungen steht das Unternehmen auf dem Weg zu einem neuen Allzeithoch des Aktienkurses? Lasst uns im heutigen Artikel einmal einen Blick auf diese doch wichtige Frage werfen.
Elektrifizierung und Digitalisierung der Fahrzeugflotte sind nur zwei offene Baustellen
Eine der aus Marktsicht wohl größten Herausforderungen für Volkswagen ist die Elektrifizierung und Digitalisierung der Fahrzeugflotte. Der Konzern hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 einer der weltweit führenden Anbieter von Elektroautos zu werden. Mehr als 80 Prozent der Flotte könnten dann für den europäischen Markt bereits vollelektrisch sein.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch massive Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in den Ausbau der Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge und Batterien notwendig. Obwohl Volkswagen bereits einige Elektromodelle auf den Markt gebracht hat, ist die Konkurrenz in diesem Bereich groß und vor allem besser aufgestellt.
Tesla (WKN: A1CX3T), der Vorreiter der Elektromobilität, hat bereits einen großen Marktanteil erobert und genießt bei den Verbrauchern einen hervorragenden Ruf. Um mit Tesla und anderen Wettbewerbern wie Nio (WKN: A2N4PB), die zuletzt in China beeindruckende Verkaufszahlen erzielen konnten, erfolgreich konkurrieren zu können, muss Volkswagen innovative und attraktive Elektrofahrzeuge entwickeln, die den Kundenwünschen entsprechen.
Die Digitalisierung der Flotte ist ein weiterer Aspekt, der für Volkswagen entscheidend sein dürfte. In einer zunehmend vernetzten Welt sind Fahrzeuge gefragt, die über eine breite Palette an Konnektivitätsfunktionen verfügen. Aber nicht nur das Infotainmentsystem ist wichtig. Auch das Thema autonomes Fahren oder Fernwartung sind Baustellen in der Software-Architektur, die es zu schließen gilt.
Wichtigster Markt China bricht weg
Ein weiteres Problem, mit dem sich Volkswagen auseinandersetzen muss, ist die jüngste Wachstumsschwäche im wichtigen Markt China. China ist der größte Automobilmarkt der Welt und Volkswagen hat dort eine beeindruckend starke Präsenz. Die Expansion in China war in der Vergangenheit auch ein Werttreiber für die Aktie.
Allerdings hat sich das Wachstumstempo in China zuletzt verlangsamt. Dies ist zum Teil auf eine schwache Binnenkonjunktur zurückzuführen. Vor allem aber trifft der lokale Konkurrent Nio den Nerv der Kunden deutlich besser, insbesondere beim Thema Digitalisierung. Um das Wachstum in China voranzutreiben, muss Volkswagen seine Position als führende Marke weiter stärken und innovative Lösungen anbieten, die den Bedürfnissen der chinesischen Verbraucher entsprechen.
Neue Chancen durch Profitabilitätskurs?
Trotz dieser Herausforderungen ergeben sich für Volkswagen auch Chancen. Durch die Fokussierung auf mehr Profitabilität und Effizienzsteigerungen könnte das Unternehmen trotz Volumenrückgänge den Gewinn steigern und die Aktienperformance verbessern. Dies ist zumindest eine Grundvoraussetzung, um in Zukunft höhere Aktienkurse zu sehen.
Volkswagen hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Kosten zu senken und die Produktion effizienter zu gestalten. Durch den verstärkten Einsatz von Plattformstrategien und modularen Baukästen kann Volkswagen Skaleneffekte nutzen und Kosten senken. Im Kern geht es auch um ein neues Denken beim Volumen. Bisher galt das Ziel, der größte Automobilhersteller der Welt zu sein, um als Volumenführer entsprechende Kostensynergien zu generieren. Künftig heißt es: Profit vor Volumen! Ziel ist es, die operative Marge bis 2030 auf 9 bis 11 Prozent zu steigern. Zuletzt lag sie bei etwas über 8 %.
Die Gretchenfrage
Ob die Volkswagen-Aktie wieder ein Allzeithoch erreichen kann, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich bleiben die Elektrifizierung und Digitalisierung der Flotte entscheidend für den Erfolg des Unternehmens in einer sich wandelnden Automobilindustrie.
Gleichzeitig muss Volkswagen aber auch die Wachstumsschwäche in China überwinden und die Profitabilität steigern. Mit einer strategischen Ausrichtung auf Innovation, Effizienz und Kundenzufriedenheit hat Volkswagen grundsätzlich das Potenzial, seine Marktposition zu stärken und die Aktie langfristig wieder auf den langfristigen Wachstumspfad zurückzuführen.
Ob dies tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten. Ich jedenfalls werde die Aktie weiter genau beobachten, insbesondere wie das Unternehmen mit diesen Herausforderungen umgeht und ob es gelingt, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
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Frank Seehawer besitzt Aktien von Volkswagen. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Tesla.