Gehört die IBM-Aktie auf die Liste der 10 besten KI-Aktien?

Dunkle Server in einem Rechenzentrum
Foto: Manuel Geissinger via Pexels

IBM (WKN: 851399) hat die ersten Jahrzehnte der Computerindustrie geprägt wie kein anderes Unternehmen. „Big Blue“, wie das Unternehmen ehrfurchtsvoll genannt wurde, kann auf eine Geschichte von wegweisenden Innovationen zurückblicken. Wenn es um das Thema Künstliche Intelligenz geht, hat jedoch kaum jemand die IBM-Aktie auf dem Zettel. Der Kurs bewegt sich unmotiviert seitwärts. Dabei haben die Amerikaner durchaus KI-Ambitionen.

Als wir uns in den letzten Monaten im Team nach den besten KI-Aktien umgesehen haben, hat es die IBM-Aktie nicht in die Top 10 geschafft. Hätte sie dort einen Platz verdient gehabt? Dieser Frage möchte ich im Folgenden nachgehen.

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IBM ist ein KI-Pionier

In den Jahren 1996/1997 konnte Deep Blue den legendären Schachweltmeister Garri Kasparow in aufsehenerregenden Duellen schlagen. Er war der erste Schachcomputer, dem dies gelang. Dafür kombinierte IBM einen Hochleistungsrechner mit hunderten speziellen Schachprozessoren und starken Algorithmen, die mit Methoden trainiert wurden, die aus heutiger Sicht als Vorläufer des Maschinenlernens eingestuft werden können.

Ein weiterer Mediencoup gelang im Jahr 2011, als sich das Computerprogramm Watson in der beliebten Quizsendung Jeopardy! gegen erstklassige menschliche Gegner durchsetzte. Hier kombinierte IBM die Verarbeitung von natürlicher Sprache mit einer semantischen Suchmaschine. Watson kann sicherlich als der Großvater von ChatGPT bezeichnet werden. Und schon 2012 publizierten IBM-Forscher gemeinsam mit weiteren führenden Gruppen wegweisende Resultate bei der akustischen Erkennung von menschlicher Sprache mit Deep-Learning-Methoden.

Mit zahlreichen Akquisitionen in Bereichen wie Business Intelligence, Analytics und Chatbots investierte IBM Milliardensummen, um auf seiner guten Ausgangsposition aufzubauen. Durch die Übernahme von The Weather Company, einem Anbieter von Wettervorhersagen, präsentierte IBM im Jahr 2015 auch ein konkretes Anwendungsfeld für seine Technologien, das gute KI-gestützte Umsätze versprach.

Wachsender Fokus auf KI und Cloud

Es regte auch die Fantasie an, was darüber hinaus noch möglich sein könnte, etwa bei Unterstützung von Ärzten bei der Diagnose, der Rohstoffexploration, der Digitalisierung der Agrarwirtschaft oder der industriellen Qualitätskontrolle. IBM ging Partnerschaften mit unterschiedlichsten Unternehmen ein, um sich entsprechend weitere Märkte zu erschließen.

2021 spaltete IBM das IT-Infrastrukturmanagement ab, das als Cashflow-stark, aber eher langweilig galt. Damit konnte man sich auf die spannenden Themen Hybrid-Cloud und KI fokussieren, die viel Wachstum versprachen. Aktuell ist IBM dabei, seinen Ende 2022 angekündigten KI-Chipsatz (AIU) auszurollen, der Deep-Learning-Algorithmen mit höherer Effizienz als Graphikprozessoren verarbeiten kann.

IBMs Ambition lautet, diese Effizienz jährlich um den Faktor 2,5 zu steigern, um bis 2029 eine 1000fache Geschwindigkeit gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu erzielen, als das AI Hardware Center gegründet wurde. Ist der Pionier also an etwas dran, das von der Börse sträflich ignoriert wird?

IBM ist auch eine Geschichte von großen Versprechen und mageren Resultaten

Dass IBM über die letzten Dekaden hinweg einige der besten Forscher beschäftigte, ist unbestritten. Aber weder Deep Blue noch Watson wurden dem Medienhype gerecht. Wie sich später herausstellte, war der Schachcomputer nicht sonderlich intelligent. Die Programmierer pflegten händisch Eröffnungsdatenbanken ein und feilten emsig an Details. Eigenständig lernen, wie es heute bei den stärksten Schach-Engines üblich ist, konnte die Software nicht.

Auch rund um die hochtrabenden Ambitionen von Watson wurde es bald ziemlich still. Die ursprüngliche Software war für das Antwort-Frage-Prinzip von Jeopardy optimiert und ansonsten kaum zu gebrauchen. Der Eindruck, dass IBM eine universelle Technologie in der Hand hätte, die schon bald vielseitig einsetzbar wäre, täuschte. Diverse Versuche, im Gesundheitsbereich den großen Durchbruch zu schaffen, scheiterten zunächst an der hohen Komplexität.

Auch auf anderen Feldern enttäuschte IBM. Milliardenschwere Übernahmen wie Softlayer und Red Hat sollten das Cloudgeschäft nach vorn bringen. Dort ist IBM aber heute nur in Randbereichen eine große Nummer. Die groß beworbene On-demand-Vision von 2003 hat die heutige Bereitstellung von Software aus der Cloud heraus konzeptionell vorweggenommen, doch erfolgreich umgesetzt haben es andere.

Big Blue ist günstig, aber hat noch einiges zu beweisen

Nun hat IBM mit Watsonx eine KI- und Datenplattform geschaffen, die auf IBMs hybrider Cloud-Architektur aufsetzt. Davon verspricht sich das Management eine Menge. Kombiniert mit dem eigens dafür optimierten Deep-Learning-Prozessor und den traditionell guten Geschäftsbeziehungen zu alteingesessenen Konzernen könnte daraus tatsächlich etwas Großes werden. Zumal IBM auch eigene Betriebssysteme besitzt, deren Funktionalität zur KI-Unterstützung ständig ausgebaut wird.

Für die Aktie sprechen auch die erstaunlich niedrigen Bewertungskennzahlen. IBM erwartet künftige Nettogewinne von über 10 Mrd. US-Dollar, womit sich Ende Juli ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 15 ergibt. Manch eine KI-Aktie wird hingegen mit mehr als dem 15fachen des Umsatzes gehandelt. Wer hier kauft, geht folglich eher unterdurchschnittliche Risiken ein.

Allerdings bleibt die Frage, wie es bei der Wahrnehmung der Chancen ausschaut. Die Vergangenheit zeigt, dass IBM sich schwertut, Technologien und Ideen aus dem Labor in erfolgreiche Lösungen überzuführen. Kritiker machen dafür eine schwache Innovationskultur verantwortlich. Stattdessen muss der Konzern immer wieder Milliarden in die Hand nehmen, um von außen Innovation in den Konzern zu bringen.

Mein Fazit ist daher, dass IBM auf meine KI-Watchlist gehört, weil die jüngsten Entwicklungen durchaus vielversprechend aussehen und die Aktie das Gegenteil von heißgelaufen darstellt. Aber zu meinen persönlichen Top 10 der KI-Werte würde ich Big Blue erst zählen, wenn die Erfolge greifbarer werden.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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