Ladetechnik und neue EU-Vorgaben: 1 Gewinner-Aktie und 1 Verlierer

Ein Elektroauto lädt an einer Ladestation.
Foto: Kindel Media via Pexels

Dass die Aktien von Ads-tec Energy (WKN: A3DA9W) und ChargePoint (WKN: A2QK1P) sich gegenläufig entwickeln, hat wahrscheinlich auch mit einer kürzlich veröffentlichten EU-Verordnung zu tun.

Ladetechnik ist ein schwieriges Terrain für Investoren

Spätestens 2021 wurde auch den allermeisten Zweiflern klar, dass die Elektromobilität sich durchsetzen würde. Der stark steigende Anteil an Stromern an den Verkaufszahlen ließ Investoren intensiv darüber nachdenken, wer außer den Herstellern sonst noch profitieren würde. Es braucht nicht allzu viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass hier innerhalb weniger Jahre ein Multi-Milliardenmarkt für Ladeinfrastruktur entstehen würde.

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Entsprechend hoch wurden passende Aktien damals gehandelt. Es schien alles so logisch: Ein auf Jahre hinaus schnell wachsender Markt sollte den Entwicklern von Stromtankstellen jede Menge Rückenwind verleihen. Schon 2022 zeichnete sich allerdings zunehmend ab, dass die Anzahl der ambitionierten Marktteilnehmer größer war, als die Nachfrage kurzfristig hergab. In Verbindung mit den Problemen in den Lieferketten schlitterten weite Teile der Branche in Schwierigkeiten.

Steigende Kosten trafen auf einen scharfen Preiskampf, was in vielen Fällen nicht genug Margen für Investitionen in eine effizientere Produktion generierte. Dass das Finanzierungsumfeld sich dann auch noch eintrübte, kam noch hinzu. Für die meisten Investoren waren Ladetechnik-Aktien ein großes Verlustgeschäft.

ChargePoint und Ads-tec im Chartvergleich

Neuer Rückenwind für die Branche dank EU-Regulierung

Im März haben sich die an der Gesetzgebung beteiligten Institutionen der Europäischen Union im Grundsatz darauf geeinigt, neue Ausbauziele für Ladesäulen zu formulieren. Die letzten Details haben sie im Juli festgezurrt und veröffentlicht.

Es muss in den Mitgliedsstaaten für jedes zugelassene batteriebetriebene Fahrzeug eine Ladeleistung von 1 Kilowatt über eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden. Die Länder sind angehalten, schon bis Ende 2025 dafür zu sorgen, dass alle 60 Kilometer entlang der Hauptfernverkehrswege ein Ladepark errichtet wird, der mindestens eine Schnellladestation für Pkws und Lkws bereithält.

Für das restliche Fernverkehrsnetz (TEN-V) sind ähnliche Anforderungen bis Ende 2030 zu erfüllen, wobei die Ladekapazität im Kernnetz bis dahin nochmal verdoppelt werden muss. Vorgeschrieben ist auch, dass Ladestationen digital vernetzt und zu intelligentem Schnellladen fähig sind.

Zudem verbietet die Verordnung die Beschränkung auf geschlossene Systeme mit eigenen Zahlkarten. Autofahrer sollen bei jeder Ladestation mit üblichen Debit- und Kreditkarten bezahlen dürfen, und das bei „vollständiger Preistransparenz“. Das bedeutet, dass es auch kaum noch möglich sein wird, Mitgliedern Vorteile gegenüber Nicht-Mitgliedern einzuräumen.

All das dürfte positive Wechselwirkungen in Gang setzen. Durch die Garantie der europaweiten Verfügbarkeit von Ladestationen alle 60 Kilometer werden auch preiswertere Fahrzeuge interessant, die keine tonnenschwere Batterie verbaut haben. Wer bisher wegen der hohen Anschaffungskosten oder aus Reichweitenangst noch gezögert hat, wird ab 2025 noch bessere Argumente haben, um sich gegen einen Verbrenner und für Elektro zu entscheiden.

Die erwartbaren Beschleunigungseffekte bei den Zulassungen treibt dann zwingend einen beschleunigten Ausbau der Infrastruktur an. Damit wachsen die Vorteile der Elektromobilität weiter.

Darum profitiert Ads-tec Energy mehr davon als ChargePoint

Ads-tec Energy und ChargePoint haben beide die SPAC-Route an die Börse gewählt und adressieren den Markt für Ladeinfrastruktur. Ihre Herangehensweise unterscheidet sich jedoch erheblich.

ChargePoint bietet ein breites Spektrum an Ladetechnik für fast jeden Bedarf an. Für die Herstellung der Geräte verlässt sich das Unternehmen allerdings weitgehend auf Partner. Stattdessen fokussiert es sich auf zugehörige Softwareplattformen, Services und den Aufbau von Netzwerken. Es ist also eher ein digital getriebenes Unternehmen.

Bei Ads-tec herrscht hingegen eine klassische Ingenieurskultur vor. Hier konzentriert man sich auf ein reduziertes Angebot an Hochleistungslösungen, wie etwa mobile Schnellladestationen für Events oder intelligent gesteuerte Ladeparks mit Pufferbatteriesystemen und der Integration von erneuerbaren Energien. Damit ist Ads-tec optimal aufgestellt, um von den EU-Vorgaben zu profitieren.

Denn diese Lösungen sind platzsparend und erfordern weder Tiefbauarbeiten noch größere Investitionen in das Stromnetz. So können Mitgliedsstaaten die Vorgaben, alle 60 Kilometer einen Ladepark zu errichten, auch dort einhalten, wo die geographischen Bedingungen die Installation von herkömmlicher Ladetechnik erschweren würden.

ChargePoint hingegen dürfte daran zu knabbern haben, dass seine Möglichkeiten durch die Verordnung beschränkt werden. Die derzeitige Stärke bei der Integration in Navigations- und Zahlungssysteme verliert zunehmend an Wert. Ähnliches gilt für die ganzen Roaming-Abkommen, die das Unternehmen mit zahlreichen Partnern abgeschlossen hat. Zwar wird ChargePoint weiterhin gute Geschäfte mit nicht-öffentlichen Ladepunkten machen und für Premiumkunden wird das Unternehmen auch künftig noch Mehrwert bieten. Aber zum Teil dürfte die Attraktivität des Angebots sinken.

Ads-tec ist im Vorteil

Die neue EU-Regulierung spielt Unternehmen, die sich auf fortschrittliche Schnellladestationen fokussieren, in die Hände. Ads-tec hat genau die richtigen Produkte im Angebot, um maximal davon zu profitieren. Bei ChargePoint hingegen reduzieren sich – zumindest in Europa – einige seiner aufgebauten Wettbewerbsvorteile. Dass die ChargePoint-Aktie dennoch eine etwa siebenmal höhere Marktkapitalisierung aufweist, ist für mich ein weiteres Argument für die Aktie von Ads-tec.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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