Geld, Geld, Geld! Geht es bei den besten Unternehmen nur darum?
Geld, Aktien, Unternehmen: Ist das voneinander zu trennen? Wir sehen bereits einen Aktienkurs, der in Euro oder US-Dollar bewertet ist. Oder in einer anderen Währung deiner Wahl.
Gleiches gilt für die finanziellen Kennzahlen, die wir betrachten. Ein Unternehmen ist schließlich nicht erfolgreich, wenn es 2 US-Dollar Verlust dauerhaft einfährt. Dafür aber auf TrustPilot Traumbewertungen eingefahren hat.
Ist Geld daher gleichzusetzen mit dem Erfolg von Unternehmen an der Börse? Steht Geld für die besten Aktien? Ich würde ganz klar sagen: Jaein!
Geld … einfach nicht alles
So wichtig Umsätze, der Aktienkurs und Kennzahlen auch sein mögen. Meine These ist, dass Geld, Euro und US-Dollar gerade bei der Bewertung der besten Unternehmen nicht alleine aussagekräftig sind. Wobei auch hier mein Tenor ist: Es gibt Größen, die das zeigen.
Eine Net Retention Rate, die in US-Dollar gemessen wird, zeigt beispielsweise, ob die Kunden immer mehr Leistungen oder Produkte von einem Unternehmen beziehen. Datadog beispielsweise besitzt eine solche Net Retention Rate, die häufig über 120 % gelegen hat. Hieran erkennen wir: Das Produkt ist gut. Gleichzeitig gibt es Unternehmen, die eine konsequent wachsende Anzahl an Kunden haben, die pro Jahr 100.000 US-Dollar oder sogar eine Million US-Dollar für eine gewisse Leistung beziehen. Es ist nicht das Geld, was hier ins Gewicht fällt. Aber wir können anhand der harten Währung erkennen, ob das Produkt oder die Dienstleistung gut und beliebt ist.
Die Kehrseite ist jedoch, dass wirklich viele sehr erfolgreiche Unternehmen nicht immer ihre Entscheidung daran ausgerichtet haben, wo sie mehr Geld machen können. Amazon beispielsweise entschied sich, den Kunden in den Fokus zu rücken. Bis heute sind Rückgaben und Reklamationen problem- und kostenlos und damit sehr einfach möglich. Das kostet Amazon sogar Geld. Aber es führte auch dazu, dass die Kunden dem Unternehmen treu geblieben sind. Und letztlich immer mehr über Amazon gekauft haben.
Etsy folgte dem Beispiel ebenfalls. Zwar ist dieser Onlinehändler eine Plattform und kein direkter Händler mit eigener Logistik. Um seine Kunden jedoch zufrieden zu stellen hat das Management vor einigen Jahren ein Volumen von 25 Mio. US-Dollar pro Jahr für Transaktionen eingeführt, die aus Kundensicht nicht zufriedenstellend gewesen sind. Das heißt: Man gibt Geld aus, um seine Kunden zu binden. Es ist nicht kurzfristig profitabler. Aber der Schritt erhöht die Qualität des Marktplatzes.
Gleichzeitig gibt es gewisse Dinge, die wir nur schwierig in Geld messen können. Beispielsweise, wie viel ein Film wert ist. Oder ein Franchise. Solche Aspekte sind im Streaming sehr wichtig. Und, vor allem: In einigen Fällen kaum zu bezahlen. Solche weichen Kriterien können daher, je nach Unternehmen, entscheidender für den Erfolg sein, als jede US-Dollar- oder Euro-Kennzahl.
Irgendwann landet alles bei harten Währungen?
Trotzdem gibt es eine Einschränkung. Jedes weiche Kriterium muss langfristig zu mehr Erfolg führen. Zu Wachstum. Zu mehr Geld. Aber der entscheidende Aspekt ist: Häufig erkennen wir als Investoren anhand der Neigung des Managements, wie das Unternehmen wirklich denkt. Langfristige, gute Entscheidungen kosten häufig kurzfristig. Dafür schaffen sie über viele Jahre einen deutlichen Mehrwert.
Wenn ein Unternehmen jedoch kurzfristig um jeden Preis die Profitabilität ausreizen möchte, kann das für den langfristigen Erfolg schadhaft sein. Wie immer gilt auch hier: Es existieren sehr, sehr viele Graustufen.
Es ist trotzdem interessant, einmal darüber nachzudenken, wie Geld die eigenen Investitionsthesen beeinflusst. Oder, auch: Wie Unternehmen bewusste Entscheidungen treffen, um erfolgreich zu sein. Euro und US-Dollar sind nicht immer das entscheidende Zünglein an der Waage zwischen mittelmäßigen und herausragenden Unternehmen.
Warum jetzt der schlechteste Zeitpunkt sein könnte, um Aktien zu kaufen
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Vincent besitzt Aktien von Amazon, Datadog und Etsy. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Amazon, Datadog und Etsy.