Insidertrades im August: 3 Top-Aktien
Wenn Insider wie Vorstände oder Aufsichtsräte Aktien ihres Unternehmens kaufen, ist das generell ein gutes Zeichen. Schließlich haben sie als Insider einen viel tieferen Einblick in die Unternehmensentwicklung als du und ich. Wir schauen auf drei spannende Aktien, bei denen Insider im August 2024 Käufe getätigt haben.
Börsenneuling Douglas
Europas größte Parfümeriekette Douglas (WKN: BEAU7Y) ging im März dieses Jahres an die Börse. Schon der Ausgabepreis zu dem Anleger die Aktie erstmals erwerben konnten lag am unteren Ende der angepeilten Emissionsspanne. Seitdem ging es weiter bergab – heute notiert die Aktie 20 % unter dem Ausgabepreis (Stand aller Angaben: 01.09.2024).
In den Augen des Aufsichtsratsvorsitzenden und Enkel des Konzerngründers ist diese Bewertung offensichtlich zu niedrig. Denn er kaufte über sein Beteiligungsunternehmen von Mitte bis Ende August im großen Stil Douglas-Aktien. Insgesamt wurden für rund 3 Mio. Euro Aktien erworben und somit der Anteil der Gründerfamilie Kreke am Unternehmen auf etwas über 15 % aufgestockt.
Ich kann die Käufe durchaus nachvollziehen. Schließlich wächst der Düsseldorfer Konzern angetrieben durch eine langfristig steigende Nachfrage nach Beauty-Produkten ordentlich. In den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres stieg der Umsatz um 9 %, wobei das Online-Geschäft überproportional zulegte. Der Gewinn war aufgrund von Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit dem Börsengang zwar mager, doch das bereinigte EBITDA legte um ordentliche 12 % zu.
Mir gefällt, dass die Verschuldung durch die Mittel aus dem Börsengang auf ein erträgliches Niveau zurückgefahren wurde (Nettoverschuldung von 2,2 Mrd. Euro bzw. das 2,8-fache bereinigte EBITDA) und dass das Treueprogramm ganze 55 Mio. Mitglieder umfasst. Insgesamt scheint mir Douglas ordentlich aufgestellt und die Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von weniger als 1 nicht teuer.
Zurück auf dem Wachstumspfad: Einhell Germany
Bei dem Hersteller von Elektrowerkzeugen und Gartengeräten Einhell Germany (WKN: 565493) stockte der Vorstandsvorsitzende seine Anteile im August auf. Er kaufte über seine Beteiligungsgesellschaft knapp 400 Aktien im Wert von rund 64.000 Euro und erstellte eine Order, um von Ende August bis Ende November wöchentlich weitere 700 Aktien zu erwerben.
Das Unternehmen aus Landau an der Isar entwickelte sich im Zuge der Coronapandemie extrem gut. Die hohe Nachfrage nach Elektrowerkzeugen und Gartengeräten ließ den Umsatz von 2019 bis 2022 um durchschnittlich 20 % p.a. steigen. Der Gewinn legte sogar um 35 % p.a. zu. Im Jahr 2023 folgte dann eine leichte Flaute (Umsatz: – 6 %, Gewinn: -16 %), die den Aktienkurs ebenfalls fallen ließ.
Im ersten Halbjahr 2024 liefen die Geschäfte jedoch wieder ordentlich – trotz makroökonomischen Gegenwinds. Der Umsatz legte um 10 %, das Ergebnis je Aktie stieg um 15 %. Besonders die Power-X-Change-Plattform, durch die ein Akku für unterschiedlichste Geräte des Unternehmens genutzt werden kann, treibt das Geschäft an und hat Einhell mittlerweile zum Marktführer bei kabellosen Gartenwerkzeugen gemacht. So sehe ich das Unternehmen gut positioniert, um von dem langfristig intakten Heimwerkertrend zu profitieren. Das KGV von 14 scheint fair.
Villeroy & Boch mit 6 % Dividendenrendite
Bei dem Hersteller von Keramikwaren Villeroy & Boch (WKN: 765723) war die operative Entwicklung in den letzten Jahren ebenfalls volatil. Auf einen Corona-Schock im Jahr 2020 folgten starke Geschäftsjahre 2021 und 2022. Im Jahr 2023 machten sich schließlich die schwache Baukonjunktur im Bereich Bad & Wellness sowie die eine konjunktur- und inflationsbedingte geringere Nachfrage im Dining & Lifestyle negativ bemerkbar.
Im aktuellen Geschäftsjahr explodierte der Umsatz um 47 %, das operative EBIT stieg um 21 %. Dieser starke Anstieg ist insbesondere auf die Übernahme des belgischen Herstellers von Badarmaturen und -keramik Ideal Standard zurückzuführen. Villeroy & Boch steigt hiermit zu einem der größten europäischen Hersteller von Badkeramik auf.
Die Personalvorständin des Unternehmens ist anscheinend von dieser Strategie überzeugt und kaufte im August Aktien „ihres“ Unternehmens. Auch wenn die Netto-Verschuldung übernahmebedingt auf nun 360 Mio. Euro (entspricht dem 2,8-fachen EBITDA) anstieg, sieht die Aktie mit einem KGV von 7 sowie einer Dividendenrendite von 6,0 % nicht teuer aus.
Warum jetzt der schlechteste Zeitpunkt sein könnte, um Aktien zu kaufen
Stehen wir vor einem Crash wie 2001, 2008 und 2020?! Okay, so weit würden wir von Aktienwelt360 selbstverständlich nie gehen. Allerdings sind wir der Meinung: Jetzt ist einer der schlechteren Zeitpunkte, um All-in in Aktien zu gehen. Und das, obwohl die Börsen reihenweise Rekordhochs erklimmen.
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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Einhell.