25 Jahre vs. eine Handvoll Tage

Liebe Aktiensegler,

ich weiß nicht, wie es dir in deinen ersten Tagen als Investor ging. Aber ich habe stets die Kurse meiner Aktien gecheckt. Steigen sie? Oder fallen sie? Mache ich ein paar Cent oder Euro Gewinn am Tag? Oder verliere ich ein paar Cent oder ein paar Euro? Damit habe ich Wochen verbracht. Mehr, als ich eigentlich zugeben möchte.

Heute bin ich deutlich entspannter. Ja, auch in Anbetracht extremer Volatilität, wie wir sie zuletzt gesehen haben. Mein Depot ist ebenfalls deutlich korrigiert, keine Frage. Ich habe ein paar tausend Euro an Wert in den letzten Wochen eingebüßt.

Aber ich habe im Laufe der Zeit eine sehr wertvolle Lektion gelernt: Worum geht es mir? Um die nächsten 25 Jahre? Oder doch eher eine Handvoll an Börsentagen? Als aufmerksamer Leser der Aktienwelt360 weißt du vermutlich, dass wir langfristig-orientiert sind. Den Rest können und sollten wir daher getrost ausblenden.

Wenige Tage bedeuten nichts, wenn mein Ziel 25 Jahre entfernt liegt

Lass mich daher noch ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Mein persönlicher Plan sieht vor, dass ich in spätestens 25 Jahren vollständig von meinen Kapitalerträgen leben kann. Gerne eher. Aber sehen wir hier realistisch. Denn ein solches ambitioniertes Ziel will schließlich gut geplant sein.

Das Ziel, der Weg, der Pfad zum Glück ist daher ein weiterer Fußmarsch von 25 Jahren. Das ist viel Zeit. Zum Vergleich: Vor 25 Jahren habe ich das erste mal im Internet gesurft. Damals habe ich aber vor allem noch Nintendo 64 gespielt. Der Aktienmarkt befand sich in der Dotcom-Blase. Gerhard Schröder war noch Bundeskanzler. In den USA war Bill Clinton der Präsident. Der S&P 500 pendelte zwischen 1.200 und 1.460 Punkten. Ja, all das ist mittlerweile wirklich lange her.

Daraus wiederum können wir eine wichtige Erkenntnis gewinnen. Was bedeuten einzelne Tage? Einzelne Wochen oder einzelne Monate? Sie bedeuten nichts. Wir werden im Laufe der Jahre und wenn wir langfristige Ziele über eben mehrere Jahre oder Jahrzehnte hinweg verfolgen noch viel erleben. Gute Tage, schlechte Tage. Aber in der Mitte der Performance werden die Aktienmärkte wohl auch zukünftig im höheren einstelligen Prozentbereich zulegen. Aktien von guten Unternehmen wohl noch ein Quäntchen mehr.

Konzentrieren wir uns daher auf das Wesentliche!

Mein Appell ist heute daher denkbar einfach: Konzentriere dich auf das, was dir wirklich wichtig ist. Damit meine ich für heute die Zeit. Deine Zielvorstellung und vor allem die Dauer, bis du dein Geld aus deinen Aktien wirklich brauchst. Bei mir sind es noch 25 Jahre und ich prognostiziere: Die heutige Korrektur werde ich im Laufe der Zeit vergessen. Was in der Zwischenzeit bis zum Erreichen unserer Ziele passiert? Unwichtig. Mal steigt der Aktienmarkt. Dann fällt er wieder. Dieses Muster wird sich immer wieder wiederholen.

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Als Investoren verschwenden wir jedoch unsere Zeit, wenn wir uns zu sehr mit dem täglichen Auf und Ab beschäftigen. Selbst in Phasen, in denen die Volatilität extrem ist. Konzentrieren wir uns lieber auf das Erreichen unserer langfristigen Ziele. Sowie auch darauf, welche Aktien und Unternehmen uns unseren Zielen näherbringen. Das ist der Fokus, der wirklich entscheidend ist. Alles andere? Nebensache. Das tägliche Auf und Ab, die Stolpersteine auf unserem Pfad zu einem größeren Vermögen.

Auf deine Ziele, dein Durchhaltevermögen und vor allem: Dass du das große Ganze nie aus den Augen verlierst.

Dein Vincent Uhr

Chefredakteur Aktienwelt360